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Konzepte und Kriterien

PKV-Beitragsanhebung blieb auf Inflationsniveau

7. Februar 2013 - Ein neuer map-report ist erschienen. Diesmal kamen erneut die privaten Krankenversicherer auf den Prüfstand. Das vorherige Getöse um ausufernde Beitragserhöhungen wurde durch reale Kennzahlen widerlegt. Klassenprimus wurde erneut Marktführer Debeka.

Reinhard Klages Der neue map-report Nr. 824-825 bringt es an den Tag: Die 17 getesteten Krankenversicherungs-Unternehmen haben den Monatsbeitrag für Angestellte im Schnitt um 6,89 Euro angehoben, und um 2,74 Euro für Beamte. „Damit liegt im Jahr 2013 die Erhöhungsrate bei 1,76 Prozent für Angestellte und 1,64 Prozent für Beamte und damit auf dem Niveau der Inflationsrate vom Januar 2013", sagt Reinhard Klages (Foto), stellvertretender Chefredakteur des map-reports (www.map-report.de). „Und dafür wird ein solcher Alarm gemacht? Gerüchte gestreut, die Menschen wollten massenhaft die PKV verlassen, um in die marode GKV zu wechseln?" wundert sich Klages. Im übrigen, so ergänzt er: „Beitragsanpassungen von im Schnitt jährlich 3,9 Prozent treiben nun wahrlich niemanden in den Ruin."

Die map-reporter stellen in ihrem aktuellen Bericht auch fest, dass die private Krankenversicherung (PKV) viel transparenter als die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) ist; zumal man von den diversen gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen Geschäftsberichte aus dem Netz herunterladen kann, um nachzuschauen, ob die eigene Kasse auch vor der Pleite steht und wie hoch die Kosten sind. Private Krankenversicherer dagegen veröffentlichen mehr als nur ihre Berichte. Im Rating der Krankenversicherung im map-report Nr. 824-825 offenbaren Unternehmen mit einem Marktanteil von über 60 Prozent in der Vollkostenversicherung viele Zahlen, die überzeugten Transparenzmuffeln wirklich weh tun müssten.

Erhöhungen zwischen 5 und 37 Euro
Für das aktuelle Rating ergab sich, dass die Provinzial Krankenversicherung (www.vgh.de) die Beiträge leicht senkte, während die weiteren Unternehmen wie Barmenia (www.barmenia.de), Debeka (www.debeka.de), DKV (www.dkv.de), Deutscher Ring (www.deutscherring.de), Devk (www.devk.de), HanseMerkur (www.hansemerkur.de), LVM (www.lvm.de) und Signal (www.signal-iduna.de) die Beiträge konstant hielten. Die restlichen Rating-Teilnehmer erhöhten zwischen 5 und 37 Euro pro Person.

Beiträge 2013 map reportBeitragserhöhung des Angestellten pro Person bei 12,30 Euro. Die relativen Beitragserhöhungen für diesen Vertag schwankten zwischen 1,76 Prozent im Jahr 2013 und 7 Prozent in 2010. Die Beitragserhöhungen über 13 Jahre lagen mit durchschnittlich 3,9 Prozent deutlich unter den Werten, die - so Klages - in gelegentlich auftretenden Einzelfällen gern öffentlich ausgeschlachtet werden. Fakt sei aber, dass im Mittel der 45-jährige Angestellte und seine 41-jährige Frau für ihren Vertrag 830 Euro und der Bundesbeamte 370 Euro bezahlten. Für die stationäre Zusatzversicherung wurden durchschnittlich rund 60 Euro pro Monat fällig.

Erstmals haben sich dieses Jahr die Krankenversicherer Barmenia (www.barmenia.de) und Hallesche (www.hallesche.de) beteiligt. Sie schafften, so Klages, auf Anhieb den Sprung auf die Wertung „mm", die im map-report für langjährige sehr gute Leistungen vergeben wird. Den Angaben zufolge resultierten die Erfolge beider Gesellschaften vor allem auf stabilen Beiträgen. Dank einer durchschnittlichen Erhöhung des Bestandsbeitrags für den Angestellten von 3,6 Prozent ab dem Jahr 2000 und 2,1 Prozent ab 2005 erzielte die Barmenia 26 von 35 Punkte. Zudem überzeugten die Wuppertaler mit 18,85 von 25 Punkten auch mit Stärken im Service, hier vor allem mit ihrem umfangreichen Gesundheitsmanagement.

Bei den Beamten in der Spitzengruppe
Die Hallesche hingegen zählte laut map-report bei den Beamten zur Spitzengruppe. Mit einer durchschnittlichen Beitragserhöhung von 2,5 Prozent ab 2000 und 1,5 Prozent ab 2005 wurden insgesamt 27 von 35 Punkten im Vertragsteil erreicht. Bei den Bilanzkennzahlen bewegten sich beide Neulinge mit 23 von 40 Punkten im Mittelfeld.

Die Debeka verteidigte mit 79,55 Punkten zum 13. Mal die Spitzenposition im Rating, dicht gefolgt vom Deutschen Ring mit 77,95 und R+V (www.ruv.de) mit 74,30 Punkten. Für die nächsten Jahre scheine sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen abzuzeichnen, meint Reinhard Klages. HanseMerkur, Provinzial und Neueinsteiger Barmenia bilden aus der Gruppe der mit „sehr gut" bewerteten Gesellschaften die Aufstiegskandidaten für das „mmm", der Spitzenwertung im map-report.

Krankenversicherung mapreport

„Durch die zum 21. Dezember 2012 eingeführten Unisex-Tarife ist ein Vergleich der Neugeschäftsbeiträge im Rating vorerst nicht möglich", sagte Reinhard Klages. Zwar hätten noch nicht alle Teilnehmer ihre Unisex- Tarife gemeldet. Aber die Prognosen der Medien, nach denen die Beiträge durch Unisex um 40 Prozent steigen, wären wohl auch eher Kaffeesatzleserei.

Nach Berechnungen der map-reporter stieg für den 45-jährigen Angestellten die Neugeschäftsprämien im Durchschnitt um 6,6 Prozent, beim Eintrittsalter 32 um rund 5,3 Prozent. Für den Bundesbeamten erhöhte sich demnach der Beitrag für beide Eintrittsalter um etwa 10 Prozent. Auffällig seien die Spannbreiten der Beitragsanpassungen, die in der Vollversicherung zwischen  minus 30 und plus 25 Prozent lagen. Insgesamt scheine die Branche aber auf Qualität zu setzen, mit Leistungsverbesserungen bei moderaten Beitragserhöhungen.

Rating wurde Schritt für Schritt erweitert
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts veröffentlicht der Brancheninformationsdienst map-report jeweils im ersten Quartal des Jahres das PKV-Rating. Schritt für Schritt wurde das Rating über die Jahre modifiziert, ohne dabei von den ursprünglichen Kennzahlen und dem Bewertungssystem abzuweichen. Die umfangreichsten Neuerungen waren im Jahr 2005 die Aufnahme der Neugeschäftsbeiträge. Vor drei Jahren wurden zudem der Serviceteil um das Thema Gesundheitsmanagement erweitert, und die Laufzeiten der Verträge deutlich reduziert. Innerhalb der einzelnen Rating-Kategorien sei es dadurch aber nur zu einer marginalen Punktumverteilung zu Gunsten des Serviceteils gekommen. (eb / www.bocquel-news.de)

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