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Konzepte und Kriterien

Ostdeutsche sorgen viel weniger für Pflegefall vor

28. September 2015 - Bundesweit sorgt nur jeder zweite Ruheständler für das Pflegefall-Risiko finanziell vor. Die Marktforscher, die den Axa Deutschland-Report 2015 zu Ruhestandsplanung und –management erarbeiteten, haben dabei ein deutliches West-Ost-Gefälle festgestellt.

Die meisten Deutschen behaupten, dass sie sich bewusst sind, dass auch sie zum Pflegefall werden könnten. Doch wie halten sie es mit einer Absicherung des Pflegefallrisikos? Im Axa Deutschland-Report 2015 zu Ruhestandsplanung und –management werden dazu konkrete Zahlen und Fakten veröffentlicht. Danach hat nur jeder zweite Rentner oder Pensionär in Deutschland für den Fall einer Pflegebedürftigkeit finanziell vorgesorgt (siehe Axa-Grafik – zum Vergrößern bitte anklicken). Und dabei sei ein deutliches West-Ost-Gefälle festzustellen. So verfügen in den westdeutschen Bundesländern im Schnitt 55 Prozent der Ruheständler nach eigener Aussage über eine entsprechende Absicherung. In Ostdeutschland und Berlin sind es im Schnitt aber nur 43 Prozent, also über ein Fünftel weniger. Unter den Erwerbstätigen zeigt sich den Angaben zufolge das West-Ost-Gefälle dagegen weniger ausgeprägt.

Die Zahlen gehen aus dem Axa Deutschland-Report 2015 zu Einstellung und Verhaltensweisen der Berufstätigen und Ruheständler hervor. wurde repräsentativ in allen 16 Bundesländern erfasst. „Die Befragung ermittelt nicht die Anzahl derer, die in Deutschland über eine private Pflegezusatzversicherung verfügen“, sagt Matthias Kaja (Foto: privat). Der Experte für Ruhestandsplanung bei der Axa ergänzt: „Erfasst sind vielmehr alle Personen, die das Risiko einer Pflegebedürftigkeit finanziell absichern wollen, also über alle Vorsorgeformen hinweg, oder auch über eine eventuell bereits vorhandene Pflege-Versicherung hinaus.“

Erwerbstätige mit Pflegefallvorsorge: Saarland Spitze - Berlin Schlusslicht
Der Axa Deutschland-Report zeigt, dass die Erwerbstätigen (nebenstehende Axa-Grafik – zum Vergrößern bitte anklicken) in Deutschland noch deutlich seltener eine finanzielle Vorsorge für den Fall einer Pflegebedürftigkeit getroffen haben, als dies bei Ruheständlern der Fall ist (40 Prozent gegenüber 52 Prozent). Zwischen den Bundesländern gibt es dabei aber überraschende Unterschiede. So besitzen Berufstätige im Saarland und in Baden-Württemberg am häufigsten eine solche Absicherung (jeweils 49 Prozent). Und auch die Rentner und Pensionäre in diesen beiden Bundesländern sind bei dieser Vorsorge bundesweit führend (66 bzw. 61 Prozent). Dagegen erreichen sowohl die Ruheständler als auch die erwerbstätigen Personen in Berlin jeweils nur den drittletzten Platz im Vergleich aller Bundesländer bei der Häufigkeit einer vorhandenen finanziellen Absicherung für den Pflegefall. Die Hauptstadt rangiert damit im bundesweiten Gesamtranking insgesamt an letzter Stelle.

Vater Staat wird stärker in der Pflicht gesehen als die eigenen Kinder
Laut dem aktuellen Axa Deutschland-Report sind 7 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland der Meinung, dass der Staat im Fall der Pflegebedürftigkeit einzuspringen habe. Und nur 3 Prozent wollen sich im Pflegefall auf ihre Kinder verlassen. „Doch auch hier zeigen sich zwischen den Bundesländern starke Divergenzen“, sagt Matthias Kaja. Demnach sind Berufstätige in Mecklenburg-Vorpommern fast dreimal häufiger als im Bundesschnitt der Meinung, dass der Staat im Pflegefall einspringen sollte. Mehr als jeder Sechste gibt dies hier zu Protokoll. Ganz anders wird das aber in Rheinland-Pfalz, Brandenburg, Hessen und Sachsen gesehen. Hier ist nur jeder zwanzigste Berufstätige dieser Meinung.

Einwohner von Berlin Bauen kaum auf Hilfe ihrer Kinder im Pflegefall
Am stärksten auf ihre Kinder vertrauen laut Axa Deutschland-Report schließlich die Rentner und Pensionäre in Sachsen (14 Prozent), Hessen (12 Prozent) sowie in Bremen und Brandenburg (je 11 Prozent), wenn es zum Pflegefall kommen sollte. Am seltensten ist dieses Vertrauen auf die Kinder demgegenüber bei den Befragten in Berlin festzustellen (2 Prozent).

3.243 Telefoninterviews in allen 16 Bundesländern
Durch insgesamt 3.243 Telefoninterviews (CATI) hat die Axa Konzern AG repräsentativ in allen 16 Bundesländern Berufstätige und Ruheständler nach ihren Befindlichkeiten zum Pflegefall-Risiko befragt. Die Ergebnisse wurden Unternehmens-Angaben zufolge bevölkerungsrepräsentativ gesamtgewichtet, um auch bundesweite Aussagen ableiten zu können. Das Marktforschungsinstitut YouGov (www.yougov.de) hatte die Befragung durchgeführt. Mit einem Klick auf www.axa.de/deutschland-report sind weitere Ergebnisse, Grafikmaterial und Informationen zu finden. (-el / www.bocquel-news.de)

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