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Orkantief ‚Sabine‘ kostet 600 Millionen Euro

11. Februar 2020 - Der Orkan Sabine, der seit Sonntag über Europa hinwegfegte, erreichte Windspitzengeschwindigkeiten bis zu 177 Stundenkilometer. Die aktuarielle Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss schätzt den versicherten Sachschaden auf 600 Millionen Euro. Die Versicherer – wie der LVM - arbeiten auf Hochtouren.

„Wir schätzen den versicherten Sachschaden, den der Orkan ‚Sabine‘ in Deutschland angerichtet hat, auf rund 600 Millionen Euro", sagt Onnen Siems von der aktuariellen Beratungsgesellschaft MSK Meyerthole Siems Kohlruss (www.aktuare.de) aus Köln. Verschiedentlich wurde ‚Sabine‘ in den Medien mit dem Orkan ‚Kyrill‘ aus dem Jahr 2007 verglichen. „Kyrill war weitaus teurer - er hat in aktuellen Werten mehr als 3 Milliarden Euro an versicherten Sachschäden gekostet", sagt MSK-Geschäftsführer Siems.

„Sabine“ überzog vorgestern und gestern die Bundesrepublik großflächig mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometer – in der Spitze beispielsweise auf dem Brocken im Harz bis zu 177 Stundenkilometer. Die zum Tiefdrucksystem gehörende Kaltfront befand sich Sonntagnachmittag im Nordwesten Deutschlands und zog bis Montagmittag bis nach Süddeutschland.

An dieser Front wurde stürmische Luft aus der Höhe bis zum Boden transportiert. Nur relativ wenige Gebiete wurden verschont. Damit ähnelt ‚Sabine‘ dem Sturm ‚Niklas‘ zum Winterende 2015, der das letzte Sturmereignis war, das deutschlandweit Schäden verursacht hat.

Die Sach- und Kfz-Versicherer zahlten damals rund 700 Millionen Euro an die Versicherten aus. Dennoch sind die aktuellen versicherten Schäden geringer als 2015.

„Sabine wird mit rund 600 Millionen Euro Schadensumme für die Versicherer ein mittelstarkes Ereignis, wie es alle drei bis vier Jahre vorkommt", erläutert der Versicherungsmathematiker Onnen Siems. „Mit etwa 500.000 Schäden stellen die Gebäudeschäden das Gros der Zahlungen.“ Ähnlich wie 2015 ist das Ereignis eingebettet in eine längere Starkwindperiode, so dass mit ‚Sabine‘ noch nicht das Ende der Sturmsaison erreicht sein wird.

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2.300 Versicherungsagenturen der LVM arbeiten auf Hochtouren
Von den Auswirkungen des Sturmtiefs ‚Sabine‘ sind auch zahlreiche Kunden der LVM Versicherung (www.lvm.de) betroffen. Zurzeit laufen in den bundesweit rund 2.300 Versicherungsagenturen die Schadensmeldungen betroffener Kunden ein. Zu den zu erwartenden Gesamtschäden machte die Versicherung noch keine Angaben. Ob ‚Sabine‘ vergleichbare Kosten verursacht wie das Sturmtief ‚Friederike‘ vor zwei Jahren, könne man noch nicht abschließend beurteilen. Der bisherige Verlauf spreche jedoch dagegen.

„Sabine bahnt sich ihren Weg von Norden nach Süden. Die Auswirkungen in Regionen wie beispielsweise Bayern und Baden-Württemberg müssen sich noch zeigen", sagt Benedikt Hoffschulte, Leiter der Sach-Schadenabteilung der LVM. Es sei daher noch zu früh, um zum gesamten Ausmaß verlässliche Aussagen zu machen. „Unsere Erfahrung zeigt, dass eine belastbare Prognose erst drei bis vier Tage nach einem Unwetterereignis sinnvoll ist", so Hoffschulte weiter. Grund hierfür sei unter anderem, dass Betroffene sich nach einem Unwetter zunächst selbst einen Überblick über das beschädigte Eigentum verschaffen und gegebenenfalls erste Sicherungsmaßnahmen vornehmen. Daher würden nicht alle Schäden unmittelbar gemeldet, sondern mit einem gewissen zeitlichen Versatz.

Die LVM empfiehlt Betroffenen, die Schäden zunächst zu dokumentieren - beispielsweise durch Fotos oder Aufnahmen mit dem Smartphone - und ihrer Versicherungsagentur vor Ort zu melden. Zudem sollten beschädigte Gegenstände zum Schadennachweis aufbewahrt werden. Hoffschulte: „Unsere Vertrauensleute in den Versicherungsagenturen und die Kolleginnen und Kollegen in der Zentrale in Münster arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, die gemeldeten Schäden zu regulieren." (-el / www.bocquel-news.de)

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