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Konzepte und Kriterien

Online-Kunsthandel nimmt ordentlich Fahrt auf

2. Dezember 2020 - Der Online-Kunsthandel erlebt einen Aufschwung. Zwischen März und September 2020 haben mehr als zwei Drittel der Kunstkäufer mindestens ein Exponat auf dem digitalen Weg erstanden - im Vorjahreszeitraum waren es nicht einmal die Hälfte. Diese und weitere Ergebnisse gehen aus dem Hiscox Online Art Trade Report hervor.

Seit Beginn der weltweiten Corona-Pandemie boomt der Online-Kunsthandel. Immer mehr Käufer erwerben die Werke der Künstler über das World Wide Web. Auch die Online-Auktionsverkäufe sind deutlich angestiegen. Der Hiscox Online Art Trade Report zeigt, dass 55 Prozent der Befragten Kunst über Internet-Plattformen gekauft zu haben.

Weitere wichtigste Erkenntnisse:

  • Die Online-Recherche nahm zu: 72 Prozent der Kunstinteressierten besuchten seit der Pandemie wöchentlich Online-Verkaufsplattformen, verglichen mit 54 Prozent im Jahr 2019.
  • „Big Spender“, die mehr als 50.000 Dollar pro Jahr für Kunst ausgaben, waren besonders aktiv: 86 Prozent besuchten wöchentlich Online-Kunstverkaufsplattformen, gegenüber 69 Prozent im Jahr 2019.
  • Auch die durchschnittlichen Ausgaben sind gestiegen: 29 Prozent der Käufer zahlten im Schnitt mehr als 10.000 Dollar pro Gemälde, gegenüber 20 Prozent im Jahr 2019. Weitere 11 Prozent gaben über 50.000 Dollar aus, im Vergleich zu 4 Prozent im Jahr 2019.
  • Die reinen Online-Kunstverkäufe sind bei Sotheby‘s, Christie‘s und Phillips sprunghaft von 187 Millionen Euro im gesamten letzten Jahr auf rund 497 Millionen Euro in den ersten acht Monaten dieses Jahres angestiegen.

Robert Read, Head of Fine Art bei Hiscox (www.hiscox.de), kommentiert die Ergebnisse: „Covid-19 hat dem Online-Kunstmarkt einen echten Turboschub verpasst. Während Sammler Online-Shopping früher eher zögerlich nutzten, ist ihnen diese Option nun sehr präsent. Wenn die traditionellen Galerie- und Ausstellungsräume wieder vollständig geöffnet sind, werden wir die Kunst immer noch physisch sehen wollen, aber es besteht kein Zweifel daran, dass der Online-Kunstmarkt jetzt glaubwürdiger und beständiger denn je geworden ist.“

Neben dem Anstieg der Online-Aktivitäten wurden im zweiten Teil des diesjährigen Berichts vier weitere Themen hervorgehoben, die den Online-Markt in den kommenden Monaten prägen dürften:

Neue und jüngere Sammler waren während der Covid-19-Pandemie besonders aktiv

  • Die „Neulinge“ unter den Sammlern (die erst seit drei oder weniger Jahren in Kunst investieren) führten die Online-Kunsteinkäufe an, wobei 82 Prozent von März bis September Kunstwerke erwarben. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2019 mit 36 Prozent.
  • Etwa 69 Prozent der befragten Millennials (unter 35-Jährige) kauften in diesem Zeitraum Kunst online ein, verglichen mit 40 Prozent im Jahr 2019.
  • Zahlreiche Käufe: Zwei Drittel (66 Prozent) der Millennials gaben an, seit Ausbruch der Pandemie zwischen zwei und fünf Kunstwerke gekauft zu haben, während 7 Prozent sogar mehr als sechs Werke kauften.

„Compassionate Consumption“ gewinnt an Bedeutung

  • Die Unterstützung von Künstlern, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, war zwischen März und September dieses Jahres (68 Prozent) die zweitwichtigste Motivation für Käufe – nach der Leidenschaft für Kunst (95 Prozent).
  • Ersteres war besonders bei den Millennials (76 Prozent) und den neuen Sammlern (78 Prozent) der Fall.
  • Mehr als die Hälfte der Kunstsammler (55 Prozent) geben an, Werke online gekauft zu haben, um Künstler und Kunstorganisationen direkt zu unterstützen.
  • 25 Prozent gaben an, dass sie Kunstwerke direkt über die Instagram-Seiten von Fundraising-Kampagnen, wie z.B. das Artist Support Pledge, erworben haben; bei jüngeren Sammlern stieg dieser Anteil auf 36 Prozent. 

Loyalität zu Online-Plattformen schwindet

  • Fast die Hälfte (47 Prozent) der neuen Kunstkäufer gaben an, dass sie „nie“ oder „selten“ eine Loyalität gegenüber bestimmten Online-Plattformen empfinden, auf denen sie Kunst erwerben, gegenüber 40 Prozent im Jahr 2019.
  • Ähnlich hoch ist diesbezüglich der Anteil jüngerer Käufer (45 Prozent), im Vergleich zu 35 Prozent im Jahr 2019.

Instagram festigt Position als bevorzugter Social-Media-Kanal

  • Von 68 Prozent der Befragten als bevorzugte Plattform für kunstbezogene Zwecke genannt, hat die Beliebtheit für Instagram seit 2015, als sie nur 34 Prozent betrug, jedes Jahr zugenommen.
  • Ein Viertel der Online-Kunstkäufer nutzte Instagram in der Zeit von März bis September zum Kunstkauf, wobei die Millennials (35 Prozent) und die „Neueinsteiger“ (38 Prozent) hier besonders aktiv waren.
  • Die meisten (87 Prozent) nutzen Instagram, um neue Künstler und neue Kunstwerke zu entdecken (86 Prozent).

Wichtige Kunstmarktakteure wie Christie‘s und Sotheby‘s nutzen bereits die „Swipe-up“-Funktion in ihren Instagram Stories, die potenzielle Käufer direkt zu den Kunstwerken oder Sammlerstücken führt, die sie interessieren. (-ver / www.bocquel-news.de)

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