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OECD-Studie sieht Riester als internationales Vorbild

6. Dezember 2018 - Wie steht es um die Riester-Rente? Im internationalen Vergleich von staatlich geförderten Altersvorsorge-Modellen schneidet die oft kritisierte Riester Rente gut ab und erzielt eine hohe Abdeckungsquote. Das zeigt eine aktuelle Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Staatlich geförderte Altersvorsorgemodelle wie die Riester-Rente können vor allem Geringverdiener zu mehr privater Vorsorge motivieren. Zu diesem Schluss gelangt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (www.oecd.org) in einer aktuellen Studie.

„Die breit angelegte OECD-Studie bestätigt, dass die Riester-Rente ein effektives Instrument zur privaten Altersvorsorge ist“, sagt Peter Schwark, Mitglied der Geschäftsführung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de). Wie es heißt, loben die Autoren der OECD-Studie unter anderem, dass von den fixen Zulagen Geringverdiener wie etwa alleinerziehende Frauen überdurchschnittlich profitieren können. Das Modell der fixen Zulagen gibt es außer in Deutschland lediglich in vier weiteren der untersuchten 41 Volkswirtschaften.

Es ist vor allem den jährlichen Fördersätzen zuzuschreiben, dass jedes Jahr Millionen von Menschen hierzulande bis zu vier Prozent ihres sozialversicherungspflichtigen Einkommens in einem Riester-Vertrag anlegen. Das deutsche Modell erziele international eine hohe Abdeckungsquote verglichen mit anderen steuerlich geförderten Modellen zur privaten Altersvorsorge, heißt es weiter in dem Papier der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Erfolgreichste freiwillige private Altersvorsorge
Dass die Riester-Zulage vor allem dort ankommt wo sie soll, belegen auch die jüngsten verfügbaren Zahlen der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (www.zfa.deutsche-rentenversicherung-bund.de). Vier von zehn Zulagenempfängern verdienen danach weniger als 20.000 Euro jährlich. „Riester ist fair für alle Einkommensgruppen ausgestaltet und erreicht vor allem Geringverdiener im internationalen Vergleich sehr gut“, kommentiert Schwark die Ergebnisse der OECD-Studie. Mit mehr als 16 Millionen Verträgen seit der Einführung 2002 ist Riester schon heute die erfolgreichste freiwillige private Altersvorsorge weltweit.

Mutige Vereinfachung von Riester ist überfällig
Angesichts des sich verschärfenden demografischen Wandels – die Generation der Babyboomer wird im kommenden Jahrzehnt in Rente gehen – appelliert die Versicherungswirtschaft an die Akteure in Politik und Gesellschaft, dringend alle Anstrengungen zu unternehmen, um das Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher Rente, betrieblicher Altersversorgung und privater Altersvorsorge weiter zu stärken. „Nehmen wir die OECD-Studie als Ansporn, den erfolgreichen Weg weiterzugehen“, sagt GDV-Experte Schwark.

Die OECD empfiehlt beispielsweise nominale Förderbeträge regelmäßig anzupassen beziehungsweise dynamisch zu gestalten und betont in ihren Handlungsempfehlungen die Wichtigkeit einer einfachen  und verständlichen Förderung. Für Schwark ein wichtiger Ansatz, den die Bundesregierung konkret mit Leben füllen sollte. „Eine mutige Vereinfachung von Riester – sowohl bei der Förderung als auch bei den Produkten – würde neue Impulse für langfristiges Sparen geben.“ Die Einkommensentwicklung der letzten 16 Jahre müsse dringend nicht nur – wie zuletzt 2017 – bei den Zulagen, sondern auch bei den Dotierungshöchstgrenzen nachgeholt werden. „Eine Obergrenze von 2.100 Euro reicht im Jahr 2018 nicht mehr aus, um entstehende Rentenlücken zu schließen.“

Plädoyer für gesetzliche, private und betriebliche Rente
Nicht zuletzt widerlegt die OECD-Studie auch die prominente Forderung von Riester-Kritikern, Förderbeiträge wie die für die Riester-Rente in die gesetzliche Rente zu stecken. Anders als die Befürworter einer solchen Gewichtsverlagerung zu Ungunsten der privaten Altersvorsorge gelangen die Experten der OECD zu dem Schluss, dass dies die Alterseinkommen nicht erhöhen würde. „Die Studie belegt einmal mehr, wir brauchen eine gesunde Mischung aus umlagefinanzierten Alterseinkommen und betrieblichen sowie privaten Renten“, sagt Schwark.

Gut zu wissen: Riester-Förderung in Kürze
Wer die volle Riester-Förderung erhalten will, muss jährlich mindestens 4 Prozent seines rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlen. Die maximale jährliche Grundzulage beträgt derzeit 154 Euro pro förderberechtigter Person – zum 1. Januar 2018 wurde die Grundzulage auf 175 Euro angehoben. Die Kinderzulage ist mit 300 Euro pro Jahr festgelegt. Für Kinder, die vor 2008 geboren wurden, fließen 185 Euro. Die Kinderzulage gibt es solange, wie man Kindergeld bezieht – also maximal bis zum 25. Lebensjahr des Kindes.

Riester-Altersvorsorge oft mit zusätzlichem Steuervorteil
Zudem können Beiträge zur Riester-Altersvorsorge einen zusätzlichen Steuervorteil bringen. Das Finanzamt berechnet im Rahmen der sogenannten Günstigerprüfung automatisch, ob für die eingezahlten Beiträge über die Zulage hinaus eine zusätzliche Steuerermäßigung besteht. Der steuerliche Sonderausgabenabzug für diese Beiträge ist auf 2.100 Euro begrenzt. (-ver / www.bocquel-news.de)

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