21. Februar 2020 - Bislang finden die neuen Kfz-Telematik-Tarife noch keinen außergewöhnlich großen Anklang bei Versicherten. Zwar kennt ein Viertel der Kfz-Versicherten die individuellen Tarifierungen, trotzdem zeigt nur ein Zehntel Interesse daran. Diese und weitere Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Studie des Sirius Campus Instituts hervor.
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Sind Telematik-Tarife die Zukunft? Im Bereich der Kfz-Versicherungen sind sie offenbar noch nicht in der breiten Masse angekommen. Gerade einmal 26 Prozent der rund 40 Millionen Kfz-Versicherten kennen ein entsprechendes Angebot und nur 10 Prozent sind daran interessiert. So geht es aus der „Telematik-Kfz-Versicherungsangebote im Jahresendgeschäft 2019“ Studie von Sirius Campus (www.siriuscampus.de) hervor. Zu diesen Interessenten zählen häufiger junge Männer bis 25 Jahre, die zum Jahreswechsel auch eine höhere Vergleichs- und Wechselaktivität aufweisen. Rund drei Prozent aller Kfz-Versicherungsnehmer haben bereits Erfahrungen mit Telematik-Tarifen gemacht oder besitzen aktuell einen solchen Tarif. Bei einer spontanen Abfrage zur Bekanntheit von Telematik-Tarif-Anbietern zählen (in alphabetischer Reihenfolge) die Allianz (www.allianz.de), CosmosDirekt (www.cosmos-direkt.de), Friday (www.friday.de), Huk-Coburg (www.huk.de), Huk24 (www.huk24.de) und VHV (www.vhv.de) zu den sechs bekanntesten Gesellschaften.
Abschlussmotivation bietet attraktiven Einstieg in neue Kunden-Marke-Beziehung
Neben dem Sparpotenzial erzeugen die Themen Fairness und Digitalisierung die größte Aufmerksamkeit unter den Telematik-Interessenten. Die mögliche Beitragsersparnis wird zwar von fast allen Interessierten (81 Prozent) als Vorteil genannt, aber viele denken dabei an eine faire Tarifierung für sicheres Fahrverhalten anstelle der starren Schadenfreiheitsklassen. So wird bereits die Hälfte der Interessierten bei einem Ersparnispotenzial von 100 Euro beziehungsweise 20 Prozent des Regeltarifes auf einen Telematik-Tarif aufmerksam.
Die digitale Datenerfassung polarisiert den Markt jedoch. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Interessierten empfinden die Rückmeldungen zum eigenen Fahrstil über eine App als einen besonderen Vorteil. Aber das Misstrauen gegenüber dem tatsächlichen Sparpotenzial aufgrund von Messfehlern sowie Bedenken wegen des Datenschutzes und der genutzten Technik sind häufig geäußerte Nachteile.
„Junge Kunden mit einem starken Wunsch nach Fairness sowie Offenheit für eine digitale Begleitung können langfristig sehr attraktive Kunden werden. Sie haben ein hohes Abschlusspotenzial und lassen sich durch die häufigen und individuellen Interaktionen über die Telematik-App wesentlich stärker an die Marke binden als mit den herkömmlichen Papierverträgen,“ sagt Dr. Oliver Gaedeke, Gründer und Geschäftsführer von Sirius Campus.
Entscheidungsprozess mit Behavioral Economics Ansatz unterstützen
Die Potenzialuntersuchung macht ferner deutlich, dass sich der Anbahnungs- und Entscheidungsprozess durch bestimmte Gestaltungsmaßnahmen optimieren lässt. Um Interessenten mit den vielen neuen Produktfeatures nicht zu überfordern, ist eine gezielte Auswahl des Tarifnamens sowie ein einfaches und faires Rückerstattungssystem besonders förderlich.
Tatsächlich bietet sich für serviceorientierte Interessenten sogar ein Abschlusspotenzial für einen attraktiven Schadenservice und Schutzbrief. „Gerade bei diesem neuen Produkt mit relativ unbekannter Technik müssen einige Grundregeln der Entscheidungspsychologie beherzigt werden, um erfolgreich zu sein. Allein die digitale Innovation reicht bei weitem nicht aus,“ so Dr. Gaedeke. (-ver / www.bocquel-news.de)
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