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Milliardenschäden durch Friederike - auch im Wald

29. Januar 2018 - Zehn Tage nach Orkan Friederike legt der GDV genauere Zahlen zum Schaden-ausmaß vor: mehr als 1 Milliarde Euro. Davon entfallen etwa 900 Millionen Euro auf Sachschäden an Gebäuden und verwüstete Waldgebiete sowie 100 Millionen Euro auf Kraftfahrzeuge. Was kann hier die „Wald-Sturmversicherung“ bringen?

„Friederike“, ein Wintersturm, der am 18. Januar 2018 selbst in Deutschland Orkanstärke erreichte, gilt als der zweitschwerste Wintersturm hierzulande seit 1997 (siehe GDV-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken). Übrigens wurde das Sturmtief Friederike in Frankreich „tempête David“ genannt. Das Wintertief zog europaweit als schwerer Sturm mit Orkanböen von Westen durch Irland, das Vereinigte Königreich Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Deutschland bis nach Polen. Mindestens zehn Menschen starben, davon allein acht hierzulande. Im Vergleich mit dem Orkan Kyrill im 2007 brauste „Friederike“ jetzt deutlich kleinräumiger als Kyrill durch die Lande und erreichte „nur“ auf dem Brocken, der höchsten Erhebung im Harz, im zehnminütigen Mittelwind mit über 200 Kilometer pro Stunde echte Orkanstärke, im Flachland nicht - Orkan in den Hochlagen der Mittelgebirge aber immer noch bis zu 145 Kilometer pro Stunde im Flachland.

Das Schadenausmaß hierzulande reichte in alle Lebensbereiche. So stellte auch die Deutsche Bahn im Lauf des 18. Januar wegen der Wetterlage den Fernverkehr bundesweit und den Regionalverkehr in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen komplett ein. Auch am Folgetag gab es noch gesperrte Streckenabschnitte, die das Tagesgeschehen besonders stark beeinträchtige.

Auch die Axa Konzern AG (www.axa.de) veröffentlichte Zahlen zum Schadenausmaß, das „Friederike“ angerichtet hat: Nach den ersten Schätzungen sprechen Experten für Nordrhein-Westfalen von 1 Million Festmetern Sturmschadenholz. In Niedersachsen sollen 1,5 Millionen Festmeter gefallen sein. Auch Waldbesitzer aus anderen Bundesländern sind stark betroffen. Für Waldbesitzer bedeutet der Wald nicht nur Erholung und Naturschutz, sondern vor allem die Grundlage ihrer wirtschaftlichen Existenz.

Und diese ist nach Erfahrungen der Experten der Axa Versicherung etwa alle zehn Jahre von einem Brand oder schweren Sturm bedroht. Zur Absicherung der finanziellen Folgen eines Waldbrandes oder Sturms bietet unter anderem auch die Axa Versicherungslösungen für Waldbesitzer: die Waldbrandversicherung und die Wald-Sturmversicherung.

„Auch nach dem Orkantief Friederike stehen wir als führender Waldversicherer in Deutschland zu diesem Geschäft", sagt Andreas Wiese, Diplom-Forstwirt und bei Axa zuständig für Waldversicherungen.

XRund zwei Millionen Waldbesitzer und etwa 185.000 Forstbetriebe gibt es hierzulande. Diese erwirtschaften jährlich rund 180 Milliarden Euro Umsatz. Ein schwerer Sturm kann erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Aus Sicht des Waldbesitzers sind dabei mehrere Aspekte von Bedeutung. Seine Ware, das Holz, verliert plötzlich stark an Wert: Die sogenannte Umtriebzeit (Phase des gewinnbringenden Wachstums entspricht dem Produktionszeitraum) einer Fichte beträgt etwa 80 Jahre, die einer Eiche bis zu 180 Jahre, ehe der wirtschaftlich optimale Zeitpunkt gekommen ist, sie zu schlagen.

Finanzielle Verluste nach Sturmschäden
Der Forstbetrieb kann durch den vorzeitigen, außerplanmäßigen Holzeinschlag nur noch einen Teil des Wertes erzielen. Wertvolle Sortimente und Qualitäten können nicht mehr erzielt werden. Zugleich sinken die Preise auf den Holzmärkten durch das sturmbedingt gestiegene Holzaufkommen. Durch ein Großflächenereignis wie einen Sturm wird also dem Forstbetrieb die Grundlage einer nachhaltigen Forstwirtschaft entzogen, die die Existenz des Forstbetriebes möglicherweise über Generationen sichern sollte.

Wald-Sturmversicherung ab Windstärke 8
Andreas Wiese erklärt, was eine Waldsturmversicherung leisten kann: „Versicherer und Waldbesitzer legen gemeinsam eine Versicherungssumme fest, die im Schadenfall anteilig zur Kompensation der finanziellen Folgen vom Waldbesitzer verwendet werden kann. Der Beitrag hängt von der Baumart, Alter, Lage und Größe des Forstbetriebes ab. Außerdem spielen die sogenannten Sturm-Gefahrenzonen eine wichtige Rolle." Die Versicherung zahlt bereits ab Windstärke 8. Zum Vergleich: Orkantief Friederike erreichte Windstärken bis 12 Beaufort. Die Wald-Sturmversicherung bietet Axa seit dem Jahr 2000 in Verbindung mit der Waldbrandversicherung an.

Was versteht man unter „Waldbrandversicherung“?
Seit mehr als hundert Jahren gibt es die sogenannte Waldbrandversicherung – so auch als 100-jährige Tradition in der Feuerversicherung der Axa und ihrer Vorgängergesellschaften zurück. Sie versichert nicht nur den stehenden Waldbestand, sondern auch das bereits geschlagene Holz. Bei einem Brandschaden in jüngeren Waldbeständen besteht nicht die Möglichkeit, die Holzreste noch zu verwerten. Daher ersetzt die Waldbrandversicherung den Walderwartungswert zum Zeitpunkt des Schadens, ermittelt nach den Prinzipien der Waldwertrechnung (zum Beispiel nach dem amtlichen Waldbewertungsverfahren). Außerdem übernimmt sie auch die teilweise erheblichen Kosten beispielweise für Abräumungsarbeiten und Brandwachen.

Wann greift die Waldbesitzer-Haftpflichtversicherung?
Übrigens: Wenn bei Forstarbeiten oder auf Waldwegen etwas passiert - zum Beispiel ein Spaziergänger verletzt wird - muss der Waldbesitzer mit Schadenersatzansprüchen rechnen. Haftpflichtansprüche können vielfältig sein: etwa Ersatzansprüche aus Verletzung der Verkehrssicherungspflicht oder dem Einsatz von Arbeitsmaschinen und Geräten. Gerade bei Schäden durch umgestürzte Bäume ist für den Waldbesitzer der passive Rechtsschutz als Bestandteil der Haftpflichtversicherung bei Klärung der Haftungsfrage von besonderer Bedeutung. Die Betriebshaftpflichtversicherung der Axa bietet Waldbesitzern Deckungsschutz bis zu 5 Millionen Euro bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Bundesweit rund 11 Millionen Hektar Wald
In Deutschland gibt es rund 11 Millionen Hektar Wald. Der Wald bedeckt damit etwa 30 Prozent der Gesamtfläche der Bundesrepublik. Besitzer des Waldes sind der Staat (35 Prozent Landes- und Bundeswald), die Kommunen (20 Prozent) und Privatpersonen (45 Prozent). Auskünfte zur Waldversicherung stehen online unter www.axa.de/waldversicherungen, doch auch die Waldbesitzerverbände der einzelnen Bundesländer und die Versicherungsstelle Deutscher Wald unter www.vsdw.de geben hier Informationen. (-el / www.bocquel-news.de)

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