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29. November 2012 - Zum ersten Mal hat eine umfangreiche volkswirtschaftliche Untersuchung die Bedeutung der Versicherungswirtschaft für das Bundesland Nordrhein-Westfalen ermittelt. Dabei zeigt sich die Versicherungswirtschaft als eine Schlüsselindustrie des Landes.

Garrelt Duin Gemessen an der Unternehmensdichte und an der Zahl der Beschäftigten hat die deutsche Versicherungswirtschaft ihren Schwerpunkt klar in Nordrhein-Westfalen (NRW). „Durch ihre tiefe Verwurzelung in den Regionen leistet die Branche einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Gestaltung des Strukturwandels im Land", sagt NRW- Wirtschaftsminister Garrelt Duin (Foto). Seine Einschätzung basiert auf Erkenntnissen einer Studie der Prognos AG (www.prognos.com), die gestern in Düsseldorf vorgestellt wurde. Hierfür hatten sieben Versicherungsunternehmen in NRW in Kooperation mit dem Land Nordrhein-Westfalen eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet. Sie standen in regelmäßigem Austausch mit dem Wirtschaftsministerium. „Dabei wurde erkannt, dass es nur wenig konkretes Wissen über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Assekuranz an Rhein und Ruhr gibt. Eine gründliche landesweite Analyse lag bisher nicht vor", beschreibt Garrelt Duin die Ausgangslage.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die Versicherer (in alphabetischer Reihenfolge) Arag (www.arag.de), Axa (www.axa.de), Ergo (www.ergo.de), Generali Deutschland (www.generali-deutschland.de), Gothaer (www.gothaer.de), Provinzial Rheinland (www.provinzial.com) und Provinzial NordWest (www.provinzial.de) gestern erstmals harte Fakten und Zahlen zur gemeinschaftlichen Bedeutung der Assekuranz für NRW vorgelegt.
NRW Versicherer
Unter anderem war das Land NRW bei der Folgenabschätzung von ordnungspolitischen Weichenstellungen im Versicherungsbereich bislang weitgehend auf Vermutungen angewiesen, sagte der NRW-Wirtschaftsminister. Den Angaben zufolge hat die Arbeitsgruppe der NRW-Versicherer hier die Initiative ergriffen. Die Prognos AG hat in ihrer Untersuchung die Versicherungswirtschaft in NRW mit den bekannten Industrien wie beispielsweise Energie, Chemie und Metallverarbeitung verglichen. Erstmals sei dabei die Bedeutung der Versicherer in vollem Umfang sichtbar geworden, heißt es.
Ein Viertel der Bruttobeitragseinnahmen deutscher Versicherer in NRW erwirtschaftet
Das Ergebnis der Prognos-Studie kann sich sehen lassen: Mit Beitragseinnahmen von zuletzt 63,5 Milliarden Euro werden über ein Viertel der Bruttobeitragseinnahmen der deutschen Versicherer in NRW erwirtschaftet. Größte Einzelsparte ist dabei wie auf Bundesebene die Lebensversicherung gefolgt von den Schaden- und Unfallversicherern. Bei den privaten Krankenversicherern zeigt sich ein ganz besonderer Schwerpunkt. Der Marktanteil der nordrhein-westfälischen privaten Krankenversicherer am gesamten deutschen PKV-Markt ist mit 46 Prozent überdurchschnittlich hoch.
Rund 200.000 Arbeitsplätze sichert die Assekuranz-Branche in NRW
Laut Studie sichert die Assekuranz-Branche in NRW die Erwerbstätigkeit von insgesamt rund 200.000 Menschen. 126.000 davon werden direkt in Versicherungs-Unternehmen oder in Vertriebsorganisationen beschäftigt. Rein rechnerisch kommen auf jeden Beschäftigten eines Versicherungsunternehmens circa 0,6 weitere Erwerbstätige in anderen Branchen im Bundesland NRW hinzu, die von der Assekuranz abhängen. Die Versicherer bieten dabei weitestgehend krisenfeste Arbeitsplätze. In der Betrachtung der vergangenen 19 Jahre haben diese Unternehmen mehr Arbeitsplätze gesichert und geschaffen als alle untersuchten Vergleichsindustrien.
Dr. Paul-Otto Faßbender „Hervorzuheben ist dabei die bedeutende Rolle der Assekuranz als Ausbilderin in NRW", sagte Arag-Chef Dr. Paul-Otto Faßbender (Foto), der gestern als Sprecher der Arbeitsgruppe fungierte. Seinen Angaben zufolge haben die Versicherer in NRW im Jahr 2011 mehr als 3.700 junge Menschen im Land ausgebildet. Das sind 28 Prozent aller Auszubildenden der gesamten deutschen Versicherungswirtschaft. Bei der Ausbildungs-Quote sind die Versicherer Spitzenreiter in NRW (4,8 Prozent). Den Angaben zufolge entsteht durch die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter der NRW-Versicherer sowie die dadurch ausgelösten Konsumausgaben im Land eine Bruttowertschöpfung von 7,6 Milliarden Euro. Addiert man alle Wertschöpfungs-Faktoren, so entsteht durch die Versicherungswirtschaft eine Gesamtwertschöpfung von 12,3 Milliarden Euro - allein für das Land NRW. Zum Vergleich: Die gesamte Versicherungswirtschaft der Schweiz erreicht eine Wertschöpfung von 14 Milliarden Euro.
Im Bundesvergleich einmalige Kompetenzlandschaft
Rund um die Assekuranz hat sich durch das erfolgreiche Zusammenwirken verschiedener Institutionen eine im Bundesvergleich einmalige Kompetenzlandschaft gebildet, heißt es. Dazu würden vor allem auch die Hochschulen in NRW einen wichtigen Beitrag leisten. Den Angaben zufolge haben hier vier Universitäten und fünf Fachhochschulen Studienschwerpunkte in der Versicherungswissenschaft.
Michael Kurtenbach Christian Diedrich Christian Diedrich (Foto links), Vorstandsmitglied der Ergo Versicherungsgruppe (www.ergo.de) sagte, dass sich innerhalb der Belegschaften ein Strukturwandel - von einfachen Verwaltungstätigkeiten hin zu spezialisierten Tätigkeiten - vollziehe. Und Michael Kurtenbach (Foto rechts), Mitglied des Vorstands der Gothaer (www.gothaer.de) machte in diesem Zusammenhang auf die branchenweiten Probleme aufmerksam, naturwissenschaftlich oder mathematisch ausgebildete Mitarbeiter sowie Aktuare zu finden. Die hohe Spezialisierung der Hochschulen sorge aber dafür, dass Deutschlands Versicherungs-Know-how weitgehend in NRW geprägt wird. Garrelt Duin: „Mit Blick auf die tief gestaffelten ökonomischen Effekte hebt die Studie deutlich hervor, dass die deutsche Versicherungswirtschaft bei Beschäftigung, Unternehmensdichte und Hochschul-Expertise ihren Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen hat. Sie ist damit zugleich eine bedeutsame Stütze des Strukturwandels an Rhein und Ruhr." (db / www.bocquel-news.de)

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