logo
logo

Namen und Nachrichten

Mehr Kfz-Diebstähle und höhere Schadensummen

13. Oktober 2016 - Die Anzahl der Kfz-Diebstähle ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Die durchschnittliche Entschädigung hat zugleich auf eine neue Rekordsumme erreicht, denn die Diebe haben es vor allem auf teure, sogenannte SUV abgesehen. Berlin ist und bleibt die Hauptstadt des Autodiebstahls.

Autodiebe haben im vergangenen Jahr 18.659 kaskoversicherte Pkw gestohlen, rund 4 Prozent mehr als 2014. Da zudem die durchschnittliche Entschädigung für jeden Diebstahl mit 15.611 Euro eine neue Rekordhöhe erreichte, wuchs der wirtschaftliche Schaden von rund 262 auf über 291 Millionen Euro (+11 Prozent). Das geht aus der Kfz-Diebstahlstatistik 2015 hervor, die der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (www.gdv.de) veröffentlicht hat.

Konzentration auf Prestigobjekte
Begehrteste Objekte von Autodieben sind Sports Utility Vehicles (SUV), so der GDV. Unter den am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen finden sich gleich mehrere hochpreisige Geländewagen wie Range Rover, Toyota Land Cruiser, Lexus RX350, Audi Q7, BMW X6 und X5. Die bei Autodieben beliebtesten Marken waren Land Rover und Jaguar. Allein von der aktuellen Baureihe des Range Rover wurden fast 200 Stück geklaut, für jeden Fall zahlten die Versicherer im Durchschnitt fast 66.000 Euro. Für die Gesamtheit der Land-Rover-Modelle ermittelten die Statistiker des GDV eine Diebstahlrate von 5,2 pro 1.000 kaskoversicherter Autos. Auf den weiteren Plätzen im Hersteller-Vergleich lagen Jaguar (Diebstahlrate: 1,7), gefolgt von Audi (1,3), Porsche (1,2) und BMW (1,0).

Unterschiede nach Bundesländern
Die Entwicklung des Autodiebstahls verlief in den Bundesländern unterschiedlich, so der GDV. Mehr Autos gestohlen wurden in Hamburg (+14 Prozent), Niedersachsen (+18 Prozent), Nordrhein-Westfalen (+11 Prozent), Thüringen (+11 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+11 Prozent). Weniger Diebstähle gab es in Baden-Württemberg (-5 Prozent), Sachsen (-7 Prozent), Schleswig-Holstein (-5 Prozent) und im Saarland (-22 Prozent).

Großstädte sind Brennpunkt
Grundsätzlich ist die Diebstahlgefahr in Großstädten weiterhin höher als auf dem Land, so der GDV. Die mit weitem Abstand höchste Diebstahlrate ergab sich für Berlin. Im Laufe des Jahres 2015 wurden allein hier mehr als 3.200 Pkw gestohlen, was einer Diebstahlrate von 3,5 pro 1.000 kaskoversicherter Pkw entspricht. Ebenfalls vergleichsweise hohe Diebstahlraten ergaben sich für die Großstädte Hamburg (1,8), Hannover (1,6), Leipzig (1,5) und Dresden (1,4). Über die geringste Diebstahlrate (0,1) konnten sich Autofahrer in Bayern freuen, wo nur rund 800 Autos geklaut wurden. Im Bundesdurchschnitt lag die Diebstahlrate bei 0,5.

Auswirkungen auf Kaskoversicherung
Der erneute Anstieg der Diebstahlzahlen und der Schadensummen wird mittelfristig nicht ohne Auswirkung auf die Prämien in der Teilkaskoversicherung bleiben. Die Sparte hatte 2015 noch mit einer Schaden-Kosten-Quote von 87 Prozent abgeschlossen, nach 83,5 Prozent im Jahr 2014. 2013 lag sie bei 111 Prozent. Obwohl der GDV dazu keine Angaben macht und eher konventionelle Tipps zur Schadenprävention gibt,  darf angenommen werden, dass die Kfz-Diebe elektronisch aufgerüstet haben und den Herstellern technisch voraus sind. Insbesondere die Keyless-Systeme bei teuren Fahrzeugen dürften Diebstähle begünstigen. (hp / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.