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Konzepte und Kriterien

Lohnt „grüner Anstrich“ bei Firmennamen?

4. April 2024 - Eine andere Art des Greenwashings Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, ihr öffentliches Image zu ändern, da die Besorgnis über Klimawandel und Nachhaltigkeit wächst. Eine Studie von Carmelo Latino vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE beleuchtet die finanziellen Auswirkungen von Firmennamensänderungen.

Die Studie von Carmelo Latino vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE (https://safe-frankfurt.de/) in Sachen Greenwashing basiert auf einer Textanalyse der Geschäftsbeschreibungsabschnitte des Formulars 10-K, dem Standard-Jahresbericht, den Unternehmen nach der Namensänderung bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) einreichen. Es zeigt, dass viele dieser Namensänderungen als eine neuartige Form des Greenwashings interpretiert werden können, bei der Unternehmen ihr Image strategisch verändern, um umweltfreundliche und nachhaltige Eindrücke zu vermitteln.

SAFE-Forscher Carmelo Latino analysiert, ob die Einführung grüner Namen das Anlegerverhalten beeinflusst. Seine Ergebnisse zeigen eine signifikant positive Börsenkursreaktion auf die Ankündigung von Firmennamensänderungen hin zu grünen Namen, insbesondere wenn das jeweilige Unternehmen zum Zeitpunkt der Ankündigung nicht an grünen Aktivitäten beteiligt war. "Unternehmen, die ihren Namen mit 'grünen' Wörtern versehen, verzeichnen innerhalb eines Tages nach der Ankündigung signifikante kumulative abnormale Renditen von etwa 15 Prozent."

Angesichts der wachsenden Bedeutung von Klimawandel und Nachhaltigkeit suchen Unternehmen nach Möglichkeiten, ihr öffentliches Image zu ändern. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE von Carmelo Latino beleuchtet die finanziellen Auswirkungen von Unternehmen, die einen „grünen“ Namen annehmen.

Die Studie basiert auf einer Textanalyse der Abschnitte zur Geschäftsbeschreibung in den Form 10-K-Formularen, die von Unternehmen als genormter Jahresbericht bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC („Securities and Exchange Commission“) nach der Namensänderung eingereicht wurden. Es zeigt sich, dass viele dieser Namensänderungen als eine neue Form von Greenwashing interpretiert werden können, bei dem Unternehmen ihr Image strategisch verändern, um einen umweltfreundlichen und nachhaltigen Eindruck zu vermitteln.

SAFE-Forscher Latino analysiert, ob die Einführung grüner Namen das Anlegerverhalten beeinflusst. Seine Ergebnisse zeigen eine signifikant positive Reaktion des Aktienmarktes auf die Ankündigung der Umbenennung von Unternehmen mit „grünen“ Namen, insbesondere dann, wenn das betreffende Unternehmen zum Zeitpunkt der Ankündigung noch nicht an umweltorientierten Aktivitäten beteiligt war. Unternehmen, die „grüne“ Wörter zu ihren Namen hinzufügen, verzeichnen signifikante kumulative abnormale Renditen von etwa 15 Prozent im Zeitraum eines Tages nach Ankündigung des Namenswechsels.

Positive Wirkung bei Unternehmen?
Diese positive Wirkung ist jedoch nur bei Unternehmen festzustellen, die sich zuvor noch nicht an Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit beteiligt haben, was die Signalwirkung „grüner“ Namen bei der Kommunikation eines neuen Engagements in Bezug auf Umweltfragen unterstreicht.

Unternehmen, denen es nicht gelingt, ihre Geschäftstätigkeit über einen längeren Zeitraum an ihren neuen Namen anzupassen, müssen mit erheblichen negativen abnormalen Renditen rechnen, was laut Studie auf einen Vertrauensverlust der Aktionäre in das tatsächliche Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit hinweist.

Loriana Pelizzon, Leiterin der SAFE-Forschungsabteilung „Financial Markets“ und Mitglied des SAFE-Vorstands, fügt hinzu: „Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Greenwashing einen nicht dauerhaften positiven Effekt auf die Aktienkurse hat. Dieser Effekt verschwindet, sobald das Greenwashing von den Anleger:innen entdeckt wird.“

Studienautor Latino unterstreicht, dass Greenwashing zwar kurzfristige Gewinne einbringen kann, aber letztlich das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit eines Unternehmens zerstört. Seinen Forschungsergebnissen zufolge sollten Anleger*innen bei Investitionen in Unternehmen, die eine Namensänderung mit Nachhaltigkeitsbezug ankündigen vorsichtig sein – insbesondere, wenn sie nicht bereits über eine Erfolgsbilanz bei Nachhaltigkeitsaktivitäten verfügen. – Die Studie kann hier heruntergeladen werden. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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