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Produkte und Profile

Lebensversicherer setzen auf Biometrieprodukte

11. April 2013 - Die Lebensversicherer sehen Wachstumspotenzial in der Absicherung biometrischer Risiken. Wurden die Biometriespezialisten bis vor Kurzem noch von der Branche belächelt, planen jetzt zahlreiche Gesellschaften die Einführung von entsprechend Produkten.  

Klaus Mattar Das geht aus dem Produkt-Survey Lebensversicherung 2012/2013 hervor, mit dessen Durchführung der Lebensrückversicherer RGA Reinsurance Group of America Incorporated (www.rgare.com) die Unternehmensberatung Towers Watson (www.towerswatson.com) zum zweiten Mal nach 2011 beauftragt hat. „Damit steht das eigentliche Kerngeschäft der Lebensversicherung - das Risikogeschäft - bei vielen Lebensversicherern wieder im Mittelpunkt", erklärt Klaus Mattar (Foto), Hauptbevollmächtigter der RGA International Reinsurance Company Limited Niederlassung für Deutschland. Die Teilnehmerresonanz ergab eine Marktabdeckung nach Prämieneinnahmen von knapp 40 Prozent. Mattar: „Das bestätigt uns die weiterhin hohe Relevanz dieses Themas für die Versicherer."

Biometriewachstum Invalidität, Berufsunfähigkeit und Pflege im Fokus
83 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen 2013 eine deutlich zunehmende Bedeutung (2011: 53 Prozent) für Biometrie-Produkte im deutschen Markt. Für ihr eigenes Unternehmen erwarten die Befragten das größte Potenzial in der selbstständigen Berufsunfähigkeitsversicherung, in der Pflegeversicherung nach Art der Lebensversicherung sowie für alternative Invaliditäts-Deckungskonzepte wie Versicherungen gegen schwere Krankheiten (Dread Disease), Grundfähigkeitsversicherungen sowie Multi-Risk-Körperschutzpolicen. Insbesondere in der Pflege als Teil der Lebensversicherung ist auch die Einführung neuer Produktlinien geplant: 25 Prozent der Versicherer geben an, ihr Angebot in diesem Bereich bis 2014/2015 erweitern zu wollen. Auch bei den alternativen Invaliditätsdeckungen plant rund ein Viertel der Befragten in den nächsten ein bis zwei Jahren das Produktportfolio zu ergänzen.

Flexibiliät als Produktmerkmal
Flexibilität bei der Absicherung biometrischer Risiken bewerten die Versicherer 2013 noch herausragender als 2011. „Damit ist vor allem gemeint, dass der Kunde eine Versicherungslösung hat, die er auf seine speziellen Bedürfnisse, z. B. in unterschiedlichen Lebensphasen, anpassen kann", erklärt Ulrich Wiesenewsky, der bei Towers Watson für den Produkt-Survey verantwortlich ist. Sehr wichtig seien darüber hinaus die Antragsbearbeitung und Risikoprüfung. Dagegen hätten Produkt-Rankings und -Ratings für viele Teilnehmer als Wettbewerbsfaktor an Bedeutung verloren: „Es geht im Produktwettbewerb heute weniger um einzelne Bedingungen als vielmehr um den günstigsten Preis", so Wiesenewsky. „Hier hat eine deutliche Entwicklung stattgefunden."

Produktmanagement Produktmanagement wird strategisches Schlüsselthema
Die regen Aktivitäten im Produktbereich zeigten, dass das Thema Entwicklung und Management von Versicherungsprodukten einen immer höheren Stellenwert in den Unternehmen einnimmt. Gefragt nach der Relevanz der strategischen Themen für die nächsten fünf Jahre steht bei den Survey-Teilnehmern das Produktmanagement auf Platz eins (2011: Platz vier). Mattar erklärt dazu: „Die Produkte der Lebensversicherer werden immer komplexer und der Umfang ihrer Produktportfolios wächst stetig. Anspruch und Know how beim Produktmanagement steigen rasant, dadurch erhöht sich die strategische Relevanz dieses Themas."

Herausforderungen durch regulatorisches Umfeld
Viele Gesellschaften würden ihre Biometriestrategien durch regulatorische Veränderungen - etwa Unisex, die Bankenrichtlinie SEPA oder die EU-Vermittlerrichtlinie IMD2 - gefährdet sehen, heißt es in der Untersucheung. „Diese binden Ressourcen und das erschwert es natürlich, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und bremst die Innovationskraft der Versicherer", so Mattar. „Zu den Hürden zählen aber auch das niedrige Zinsumfeld und viele weitere Faktoren. An diesem Punkt werde der Rückversicherer für die Unternehmen wichtiger. Er unterstützte sie bei der Produktentwicklung und Prämienkalkulation und liefert die erforderlichen Rechnungsgrundlagen für ein neues Versicherungsprodukt, später dann die entsprechende Unterstützung bei Risikoannahme und Leistungsprüfung." (hp / www.bocquel-news.de)

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