15. Juni 2015 - Die aktuelle DIA-Studie „Mehr Transparenz, weniger Kosten?“ zeigt es klipp und klar: Die Absenkung des Rechnungszinses hätte ohne Veränderungen in der Kostenstruktur der Versicherer zu noch geringeren Garantiewerten bei privaten Renten-Versicherungen und Riester-Renten geführt.
Haben die Kostensenkungen, die derzeit in den Versicherungs-Unternehmen stringent durchgeführt werden, den Rückgang der garantierten Ablaufleistungen (für die Kunden) abgebremst? Feststeht, dass die garantierten Ablaufleistungen bei klassischen Privat-Renten in der dritten Vorsorgeschicht 2015 gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 7,3 Prozent gesunken sind. Bei klassischen Riester-Renten fiel der Rückgang mit durchschnittlich 6,7 Prozent etwas geringer aus. Das ergab die Studie „Mehr Transparenz, weniger Kosten? Was hat das Lebensversicherungs-Reformgesetz gebracht?“, die im Auftrag des DIA Deutschen Instituts für Altersvorsorge (www.dia-vorsorge.de) vom Berliner ITA Institut für Transparenz (www.ita-online.info) angefertigt worden ist. Experten fanden bestätigt, dass die Absenkung auf den niedrigeren Rechnungszins zurückgeht, der seit Anfang des laufenden Jahres gilt.
Die überwiegende Senkung der einmaligen Kosten, die auch in der DIA-Studie deutlich wurde, ist den Angaben zufolge vor allem auf die Senkung des Höchstzillmersatzes zurückzuführen. Das lasse sich daran erkennen, dass bei der Mehrzahl der untersuchten Tarife die Anbieter diese Kosten in dem Maße, also um 37,5 Prozent verringert haben, wie durch das Lebensversicherungs-Reformgesetz die Obergrenze abgesenkt wurde, bis zu der Versicherer zu Beginn eines Vertrages Abschlusskosten sofort in der Bilanz ansetzen können, sagt ITA-Geschäftsführer Dr. Mark Ortmann, der Autor der Studie ist.
Ablaufleistung fiel um 7,7 Prozent geringer aus
„Kostensenkungen und veränderte Kostenstrukturen haben verhindert, dass die garantierten Ablaufleistungen noch stärker gefallen sind“, sagt der ITA-Geschäftsführer. Ortmann macht dazu gleich eine Rechnung auf: Der Rechnungszins ist von 1,75 Prozent auf 1,25 Prozent zurückgegangen, also um 28,6 Prozent. Bei einem Sparvertrag mit 100 Euro Monatsbeitrag und 30 Jahren Laufzeit ohne Kosten führt das zu einer um 7,7 Prozent geringeren Ablaufleistung.
Dem stehen die in der Studie ermittelten Werte gegenüber: Bei den untersuchten klassischen Privat-Renten fielen die garantierten Ablaufleistungen nur um 7,3 Prozent, die untersuchten klassischen Riester-Renten nur um 6,7 Prozent. „Die Veränderungen bei den Kosten, die durch das Lebensversicherungs-Reformgesetz ausgelöst worden sind, haben den tatsächlichen Rückgang also ein wenig abgebremst“, fügt Dr. Mark Ortmann (Foto: ITA) hinzu. Allerdings sind seinen Angaben zufolge die Unterschiede zwischen den einzelnen Versicherungs-Gesellschaften erheblich. So sank die garantierte Ablaufleistung beim Renten-Tarif AR der Württembergischen Lebensversicherung AG (www.wuerttembergische.de) lediglich um 2,5 Prozent. Die Superia ZukunftsRente (RS 106) der Ideal Lebensversicherung AG (www.ideal-versicherung.de) hingegen kommt in der Kalkulation des Jahres 2015 gegenüber 2014 nur noch auf eine um 11,4 Prozent geringere garantierte Ablaufleistung.
Garantierte Renten im ersten Jahr im Durchschnitt gesunken
Laut Dr. Mark Ortmann sind auch die garantierten Renten im ersten Jahr im Durchschnitt aller in der Studie untersuchten Tarife gesunken: bei klassischen Privat-Renten in der 3. Schicht mit einer Rentengarantiezeit von fünf Jahren um 14,1 Prozent und bei klassischen Riester-Renten mit der gleichen Rentengarantiezeit um 13,8 Prozent. (-el / www.bocquel-news.de)
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