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Kfz-Policen-Prämien drohen deutlich zu steigen

28. Juni 2023 - Die Kosten für Schäden im Kfz-Sektor sind hierzulande in der Kfz-Sparte deutlich stärker gestiegen als die Inflation. Bisher haben Versicherungsunternehmen wie die Huk-Coburg notwendige Prämienerhöhungen versäumt. In naher Zukunft dürfte sich die Situation allerdings bald ändern und die Kfz-Versicherungsprämien ansteigen.

Klaus-Jürgen Heitmann, der CEO des Branchenführers Huk-Coburg (www.huk-coburg.de), erwartet in diesem Jahr hohe Verluste für Kfz-Versicherer. „Wir werden ein deutlich negatives Ergebnis sehen", erklärte er in einem Gespräch mit dem Handelsblatt. Er erwartet auch in den kommenden Jahren rote Zahlen für die Branche. Zwar spricht Heitmann es nicht direkt an, aber scheinbar lässt sich die Situation der Versicherer nur mit deutlichen Prämienerhöhungen verbessern.

Die Schaden-Kosten-Quote in der Kfz-Versicherungsbranche wird nach Angaben von Huk-Coburg im Jahr 2023 sehr hoch sein. Klaus-Jürgen Heitmann verdeutlicht die Lage, indem er sagt, dass auf 100 Euro Einnahmen nun 110 Euro Ausgaben kommen. Das ist eine historisch hohe Größenordnung.

Die zu geringen Prämienerhöhungen werden nun zum Problem. Selbst zum Jahreswechsel 2023 sind die Durchschnittsbeiträge in der Branche nur um zwei bis drei Prozent gestiegen. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Versichererverbands GDV (www.gdv.de), hatte kürzlich davor gewarnt, dass die nur geringfügig steigenden Beitragseinnahmen die hohen Schadenkosten nicht ausgleichen können.

Es sieht so aus, als ob er Recht behalten wird. „Auch die Huk wird 2023 negative Zahlen schreiben", erklärt Heitmann nun. Allerdings kann das Unternehmen relativ gut damit umgehen, da es über eine hohe Schwankungsreserve verfügt.

„Dennis Wittkamp von der Ratingagentur Assekurata urteilte erst kürzlich, dass die Unternehmen die Beiträge im zweistelligen Prozentbereich anpassen müssen, um langfristig wieder profitabel zu sein." Für eine Schaden-Kosten-Quote von 100 Prozent wären Beitragssteigerungen von neun bis elf Prozent erforderlich, und für eine Quote von 95 Prozent sogar von 14 bis 17 Prozent.

Es ist fraglich, ob sich die Anbieter in der kommenden Wechselsaison auf solche Preissteigerungen einlassen werden. Heitmann erwartet eine Gratwanderung zwischen Wettbewerbsfähigkeit und notwendigen Sanierungsmaßnahmen, da der Wettbewerbsdruck in der Branche hoch bleibt. Viele Anbieter werden wahrscheinlich versuchen, Maßnahmen wie interne Einsparungen oder den Einsatz der in den letzten Jahren aufgebauten Reserven zu ergreifen, anstatt die betriebswirtschaftlich notwendigen Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben.

Jedoch werden diese Maßnahmen wahrscheinlich nicht ausreichen, um den starken Preisanstieg auszugleichen. Laut Berechnungen der Huk sind die Preise für Autoteile in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um mehr als das Doppelte der Inflationsrate gestiegen.

„Wir haben es hier mit einem Monopolmarkt zu tun, dem wir in gewisser Weise ausgeliefert sind", sagt Heitmann. „Bei einer Werkstattbindung sehen wir immer noch Stundenlöhne von rund 100 Euro. In bestimmten Fällen verlangen andere Werkstätten bereits über 300 Euro pro Stunde." (-ver / www.bocquel-news..de)

 

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