29. September 2023 - In den letzten zwölf Monaten sind die Preise für Autoersatzteile aufs Neue deutlich gestiegen. Wie aus einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorgeht, sind die Preise zwischen August 2022 und August 2023 im Durchschnitt um 9,7 Prozent angehoben worden.
„Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und deutlich schneller als die Inflationsrate: Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent stieg, erhöhten Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer (www.gdv.de) Jörg Asmussen.
Dieser Preisanstieg setzt einen Trend fort, den der GDV bereits seit 2013 beobachtet. Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen deutlich schneller als die allgemeine Inflationsrate. Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um knapp 28 Prozent gestiegen ist, haben Autohersteller ihre Ersatzteilpreise um über 70 Prozent erhöht. Besonders drastisch ist dieser Anstieg bei Teilen wie Kofferraumklappen und hinteren Seitenwänden, die um 93 Prozent bzw. 97 Prozent teurer geworden sind. Im Vergleich dazu sind die Beiträge für Kfz-Haftpflichtversicherungen seit 2013 nur um knapp über 7 Prozent gestiegen.
Die steigenden Preise für Ersatzteile haben direkte Auswirkungen auf die Kosten der Reparaturen nach Unfällen und belasten die Kfz-Versicherer. Im letzten Jahr belief sich der Durchschnittspreis für Pkw-Sachschäden auf rund 3.700 Euro, was einer Steigerung von 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2013 lag dieser Wert noch bei 2.400 Euro.
Vor dem Hintergrund der kontinuierlichen Preissteigerungen und der vergleichsweise geringen Erhöhungen der Kfz-Versicherungsbeiträge erwartet der GDV, dass die Kfz-Versicherer in diesem Jahr deutlich mehr Geld ausgeben werden, als sie einnehmen. Vorrausichtlich wird die Branche einen Verlust von fast drei Milliarden Euro verzeichnen, so die neueste Hochrechnung von Jörg Asmussen. Die Autofahrer werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 30,2 Milliarden Euro für die Versicherung ihrer Fahrzeuge zahlen, während die Versicherungsunternehmen etwa 33,1 Milliarden Euro für Schäden und Verwaltung ausgeben müssen. Dies führt zu einem Defizit von 1,10 Euro pro eingenommenem Euro.
Die GDV-Studie zur Preisentwicklung von Ersatzteilen beruht auf umfassenden Recherchen von Ingenieuren und Statistikern des Verbandes. Diese analysieren jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst 34 Fabrikate unterschiedlicher Hersteller, von Kleinwagen bis hin zu Oberklasse-Modellen. Dabei werden die Preise von bis zu zwanzig Ersatzteilen pro Fahrzeug erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen. (-ver / www.bocquel-news.de)
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