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KI-Chancen werden erkannt, aber Risiken unterschätzt

3. Juli 2025 - Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist in deutschen Dienstleistungsunternehmen längst Realität. Wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Spezialversicherers Hiscox zeigt, nutzen bereits 54 Prozent der befragten Firmen KI aktiv – sei es in ersten Projekten oder im täglichen Betrieb. Weitere 21 Prozent planen kurzfristig den Einstieg.

Für viele Unternehmen steht die Effizienzsteigerung im Zentrum der KI-Nutzung. 54 Prozent nennen sie als Hauptziel, gefolgt von Qualitätsverbesserungen (48 Prozent) und Kostensenkungen (36 Prozent). In der Praxis kommt KI derzeit vor allem als Unterstützung im Arbeitsalltag zum Einsatz – etwa bei Recherchen, Übersetzungen, Datenanalysen oder zur Prozessautomatisierung.

Auch die strategische Bedeutung der Technologie wird erkannt: 65 Prozent der Befragten erwarten durch KI einen Vorteil im Wettbewerb. Unter den Entscheidungsträgern liegt dieser Wert sogar bei 81 Prozent.

Investitionen steigen – aber auch der Informationsbedarf
Mit wachsendem Nutzen steigen auch die Investitionen. 73 Prozent der Unternehmen greifen nicht nur auf kostenfreie, sondern auch auf lizensierte KI-Lösungen zurück. Bei fast jedem vierten Unternehmen lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr bei über 20.000 Euro – bei 16 Prozent sogar über 100.000 Euro.

Dennoch zeigt die Umfrage auch deutliche Defizite auf. Zwar erwarten 67 Prozent grundlegende Veränderungen in der Arbeitswelt durch KI, doch das Wissen über die Technologie und ihre sichere Anwendung ist noch lückenhaft. Zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) verfügen nach eigener Einschätzung über keine oder unzureichende Kenntnisse. Besonders eklatant ist das bei externen Mitarbeitenden – hier liegt der Anteil sogar bei 71 Prozent.

Sicherheitsbedenken und regulatorische Herausforderungen
Datenschutz (40 Prozent), Fehleranfälligkeit (36 Prozent) und unklare gesetzliche Rahmenbedingungen (42 Prozent) zählen zu den größten Hemmnissen beim KI-Einsatz. Besonders der neue EU AI Act sorgt für Unsicherheit. Er stellt klare Anforderungen an Unternehmen hinsichtlich Transparenz, Verantwortlichkeit und menschlicher Kontrolle („Human-in-the-Loop“).

Mangelnde Absicherung gegen KI-Risiken
Trotz zunehmender Abhängigkeit von KI fehlt es oft an konkreten Schutzmaßnahmen. Nur 25 Prozent der befragten Unternehmen sind gegen Risiken im Zusammenhang mit KI versichert. Weitere 17 Prozent planen dies. Gleichzeitig herrscht Verunsicherung: 14 Prozent wissen nicht, ob eine Absicherung besteht – und 15 Prozent glauben, dass dies gar nicht möglich sei.

Ein Trugschluss, wie Marc Thamm, Product Head Technology, Media, Communications bei Hiscox, betont:

„Unsere Umfrage zeigt: Die wirtschaftliche Bedeutung von KI ist den Unternehmen bewusst, aber das Risikomanagement hinkt hinterher. Hier müssen klare Strategien und umfassende Schulungen folgen – nicht zuletzt, weil dies der AI Act ausdrücklich fordert.“ Thamm sieht auch die Versicherungswirtschaft in der Verantwortung: „Dass viele Unternehmen glauben, KI-Risiken seien nicht versicherbar, liegt auch an mangelnder Kommunikation. Es braucht mehr Transparenz, konkrete Lösungen und klare Positionierungen.“

Hiscox versteht sich in diesem Bereich als Vorreiter und bietet bereits heute Versicherungsschutz für die Nutzung oder Ermöglichung von KI-Technologien im Rahmen seiner Berufshaftpflichtprodukte an. Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen: Innovation und Absicherung müssen künftig Hand in Hand gehen, wenn Unternehmen ihr Potenzial mit KI langfristig und sicher ausschöpfen wollen. (-ver / www.bocquel-news.de)

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