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Ist trotz Grexit Urlaub in Griechenland möglich?

29. Juni 2015 - Der Grexit ist da. Was bedeutet das für die zahlreichen deutschen Urlauber, die in Griechen ihr Urlaubs-Traumziel sehen? In Hellas droht vermutlich eine baldige Währungsumstellung. Experten der Arag SE haben alle Eventualitäten eines Euro-Ausstiegs abgeklopft und Ratschläge auf den Punkt gebracht.

Noch weht die griechische Flagge munter im Wind. Wie lange noch? Denn ist der Grexit da: Die Finanzminister im Euro-Raum beschlossen in der Nacht zum Samstag, das finanzielle Hilfsprogramm für Griechenland nicht zu verlängern. „Grexit“ steht für den Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Währung. Was eine plötzliche Rückkehr zur Drachme für Griechenlandurlauber bedeuten kann, sagen die Experten der Arag SE (www.arag.com).

Griechenland steht nach wie vor in der Gunst der Urlauber. Deshalb das Wichtigste vorab: Der Super-GAU mit dem Grexit wirkt sich nicht auf den Pauschalurlaub in Griechenland aus. Trotz des aktuell geänderten Reise- und Sicherheitshinweises des deutschen Auswärtigen Amts, in dem Urlaubern empfohlen wird, mehr Bargeld für ihre Griechenlandreise mitzunehmen, sehen Reiseveranstalter derzeit keine Auswirkungen für Pauschalurlauber.

Nach Ansicht der Arag-Experten müssen Reisende, die bereits bei einem Veranstalter gebucht haben, keine Konsequenzen fürchten. Den Angaben zufolge ist bei Pauschalreisen das Reiseunternehmen nach wie vor in der Pflicht. Außerdem sei es Sache des Veranstalters, eventuell auftretende Probleme zu beheben und den Urlaubern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Im Zweifelsfall spontan reagieren
Wer individuell reist, muss dagegen laut Arag-Einlassung im Zweifelsfall spontan reagieren können. Man sollte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein – vor allem finanziell. Führt Griechenland eine Parallelwährung ein – was gerade nach dem derzeitigen Kenntnisstand wahrscheinlich sein könnte, würde der Euro aber wohl trotzdem weiter angenommen. Schließlich bleibt der Euro eine harte Währung – im Gegensatz zu einer neu eingeführten Drachme. Nach diesem Muster zahlen Touristen etwa in der Türkei seit Jahren auch in Euro.

Womöglich könnten deutsche Urlauber sogar von einer Währungsumstellung profitieren: Denn es scheint wahrscheinlich, dass Griechenlands neue Drachme im Vergleich zum Euro eine Abwertung erfährt. Damit aber würde die Kaufkraft des Euro steigen. Dass die Preise für Griechenlandurlaube bei einem Euro-Ausstieg sinken, sei indes höchst ungewiss. Ein Sprecher des größten deutschen Anbieters von Pauschalreisen sagte immerhin: „Sollten durch eine Drachmen-Währung die Reisepreise günstiger werden, würden die Vorteile weitestgehend weitergegeben." Darauf verlassen sollten sich Urlaubswillige aber nicht.

Mit Bargeld auf der sicheren Seite
Wenn Griechenland keinerlei Schulden mehr bedienen kann und die Euro-Gemeinschaft verlässt, wird die Regierung mit großer Wahrscheinlichkeit Kapitalverkehrskontrollen einführen, vermuten die Arag-Experten. Das könnte für Reisende ziemlich problematisch werden, weil dann auch begrenzt wird, wie viel Geld man an Geldautomaten abheben kann. In den Abendstunden des Sonntags wurde bekannt, dass zumindest heute alle Banken in Griechenland geschlossen bleiben. Möglich wäre auch, dass Geldautomaten dann nur noch Beträge von höchstens 100 Euro ausspucken. So war es im Frühjahr 2013 auf Zypern schon einmal geschehen. Wer im Urlaub auf ein bisschen Luxus also nicht verzichten möchte, sollte besser Bargeldreserven bei sich führen.

Mit EC-und Kreditkarten weiterhin bezahlen?
Wenn Griechenland neben der Drachme auch Kapitalkontrollen einführt, kann die EC-Karte nach Auffassung der Arag-Experten keine sichere Geldquelle mehr sein. Nicht nur, dass die Automaten nicht mehr so viel Geld ausspucken, wie man möchte. Wenn die Banken vorübergehend schließen, wäre es auch nicht mehr möglich, in Geschäften oder Restaurants per EC-Karte zu zahlen. Nur Kreditkarten funktionieren in so einem Fall auch weiterhin.

In welche Richtung die Entscheidungen Griechenlands und der Euro-Finanzminister endgültig gehen werden, kann zum derzeitigen Moment nur spekuliert werden. Abwarten und Tee trinken. (-el / www.bocquel-news.de)

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