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Konzepte und Kriterien

Höhere Ersatzteilkosten = höhere Schadenzahlungen

26. Oktober 2017 - Ersatzteile für Autos sind in den letzten eineinhalb Jahren um rund 10 Prozent teurer geworden. Die erhöhten Preise von Ersatzteilen führt zu steigenden Reparaturkosten der Versicherer. Das belegen Zahlen einer aktuellen Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Scheinwerfer, Motorhauben und Windschutzscheiben – solche Ersatzteile für Autos werden immer teurer. Damit setzt sich der Trend steigender Ersatzteilpreise auch über einen längeren Zeitraum fort. Im Schnitt sind die Preise für Ersatzteile um ein Zehntel angestiegen. Wie aus einer aktuellen Untersuchung des GDV (www.gdv.de) weiter hervorgeht, stiegen die Preise für Pkw-Ersatzteile seit Januar 2013 im Durchschnitt um ein Fünftel. Rückleuchten wurden um 40 Prozent, Kofferraumklappen um fast 30 Prozent teurer. Und von Januar 2016 bis August 2017 stiegen beispielsweise die Kosten für eine Kofferraumklappe oder einen vorderen Kotflügel um 12 beziehungsweise 13 Prozent. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreis-Index stieg im selben Zeitraum nur um rund 3,5 Prozent.

Bei den Versicherern führen die höheren Ersatzteilpreise zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen (siehe nebenstehende GDV-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken). „Im Jahr 2013 kostete die Kfz-Haftpflichtversicherer ein Pkw-Sachschaden im Schnitt noch rund 2.400 Euro, in diesem Jahr könnten wir schon die Marke von 2.700 Euro reißen“, sagt Jörg Schult, Leiter Kraftfahrt-Statistik im GDV.

Für ihre Untersuchung recherchierten Ingenieure und Statistiker des GDV in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für 20 verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst mehrere Hersteller und Klein-wagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Dabei werden für jedes Fahr-zeug die Preise von zwölf Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen – vom vorderen Stoßfänger bis zur Kofferraumklappe.

Fahrerassistenzsysteme werden Reparaturkosten weiter erhöhen
Für die Zukunft rechnen die GDV-Experten damit, dass die Reparaturkosten durch die Verbreitung der neuen Techniken im Auto – beispielsweise von Assistenzsystemen - weiter steigen. Nach Unfällen oder beim Austausch beschädigter Scheiben müssten auch Kameras und Sensoren ausgetauscht und die Systeme neu kalibriert werden. Dadurch würde der Austausch einer Windschutzscheibe um rund 30 Prozent teurer. Ein "Preisliste" der jetzt noch gängigen Ersatzteile (nebenstehende GDV-Tabelle - zum Vergrößern bitte anklicken) präsentiert der GDV noch ohne die neuen Techniken. - Eine kürzlich veröffentlichte GDV-Studie zu den Auswirkungen von Fahrerassistenzsystemen und automatisierten Fahrfunktionen kam zu dem Ergebnis, dass die Reparaturkosten in der Kfz-Haftpflichtversicherung bis 2035 allein durch Fahrerassistenzsysteme um bis zu 8 Prozent, in der Kasko-versicherung um bis zu 10 Prozent steigen werden. (-ver / www.bocquel-news.de)

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