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Konzepte und Kriterien

Höchstrechnungszins mit Beitragsrendite verwechselt

28. April 2014 - Der Einsatz bei einer Kapital-Lebensversicherung kann sich nach dreißigjähriger Laufzeit im Schnitt immer noch mehr als verdoppeln, zeigen Analysen im neuen map-report. Sein Autor Poweleit wettert gegen die Fehlinterpretation beim Thema Beitragsrendite.

MAP-REPORT_857-859_LV_Titel Der neue map-report mit LV-Ablaufanalysen ist da: Danach ist die tatsächlich erreichte Ablaufleistung kapitalbildender gemischter Lebensversicherungen weiter gesunken. Wer jährlich seit 1984 - also dreißig Jahre - 1.200 Euro einbezahlt hat, bekommt bei Fälligkeit zum Jahresende 2014 marktdurchschnittlich nur noch 80.539 Euro. „Im Vorjahr waren es noch 84.453 Euro", rechnet Manfred Poweleit, Herausgeber und Chefredakteur des map-reports (www.map-report.de) vor. Im gerade neu erschienen map-report Nr. 857 bis 859 „Zeit für Lebensversicherungen" wurde die LV-Ablaufanalyse der Jahre 2003 bis 2014 auf den Prüfstand gestellt. Poweleit macht darauf aufmerksam, dass die durchschnittliche Rendite der Ablaufleistung des Beitrags Ende 2014 mit 4,79 (2013: 5,05) Prozent erstmals seit Beginn der Ablaufanalysen im map-report deutlich unter die Marke von 5 Prozent gesunken ist. Demnach haben die Kunden bei Einzahlungen von 36.000 Euro über dreißig Jahre hinweg einen Zinsgewinn von 44.539 Euro erzielt, mithin den Einsatz mehr als verdoppelt.

42 Lebensversicherer haben ihre Kennzahlen zur map-report-Analyse eingereicht. Der Testsieger, Huk-Coburg (www.huk.de), trumpfte mit einer Ablaufleistung von 96.810 Euro und 5,80 Prozent Rendite. Auf den weiteren Plätzen folgen mit überdurchschnittlicher Rendite die Lebensversicherer Europa (www.europa.de), Cosmos (www.cosmosdirekt.de), Debeka (www.debeka.de) und Süddeutsche (www.sdk.de). In der Spitzengruppe liegen noch die R+V Lebensversicherung AG (www.ruv.de) sowie der DEVK Deutsche Eisenbahn Versicherung Lebensversicherungs-Verein a.G. Betriebliche Sozialeinrichtung der Deutschen Bahn (www.devk.de). R+V und DEVK kommen als Schlusszahlung immer noch auf über 85.000 Euro.

Manfred PoweleitDie erzielte Rendite aller Lebensversicherungen liegt bei allen Gesellschaften noch weit über den 1,25 Prozent, die fälschlicher Weise von Kritikern des Lebensversicherungs-Modells kolportiert werden. „Dabei wird ein möglicher Höchstrechnungszins der Zukunft mit der zu erzielenden Beitragsrendite verwechselt. Tatsächlich haben die Verbraucher in diesem Jahr 4,79 Prozent im Schnitt bekommen", sagt map-report-Chef Manfred Poweleit (Foto: map).

In der aktuellen map-report-Analyse wird die Rechnung aufgemacht, dass der Kunde von seiner Lebensversicherung bei einer Laufzeit von zwanzig Jahren und insgesamt 24.000 Euro Einzahlung im Marktschnitt 37.207 Euro ausbezahlt bekommt - bei einer Rendite von 4,01 Prozent. Die Gesellschaften Europa, Debeka und Cosmos lagen hier mit ihren Auszahlungen erneut über dem Marktdurchschnitt. Bei zwölfjähriger Laufzeit und 14.400 Euro Einzahlung lag die Ablaufleistung im Marktschnitt bei 17.735 Euro, die Ablaufrendite 3,16 Prozent.

 Auch bei den Kurzläufern weisen einige Lebensversicherer bei der Beitragsrendite weiterhin eine „4" vor dem Komma aus, so etwa die Gesellschaften InterRisk Lebensversicherungs-AG (www.interrisk.de) und Debeka, bei denen es mehr als 19.000 Euro als Ablaufleistung gibt. Bei der WGV-Lebensversicherung AG, der Cosmos, der Europa und der Huk-Coburg liegt diese Summe jeweils immer noch über 18.700 Euro.

Ablaufleistungen von Lebensversicherungen sind seit etwa zwölf Jahren unter Druck, macht Poweleit deutlich. Im Jahre 2002 zeigte die Ablaufanalyse im damaligen map-report für die 30-jährigen Verträge im Musterfall eine Ablaufleistung von 106.400 Euro und eine Ablaufrendite von 6,30 Prozent. „Inzwischen ist die Ablaufleistung um über 23.000 Euro zurückgegangen, die Ablaufrendite um über 1,30 Prozentpunkte", betont der map-report-Chef.

Zum Hintergrund der rückläufigen Ablaufrenditen erklärt Poweleit, dass die extreme Staatsverschuldungspolitik und ihre Folgen von den Notenbanken über Jahre mit einer verbraucherfeindlichen Niedrigzinspolitik bekämpft wurden, so dass seit Mitte 1995 keine angemessenen Zinsen mehr erwirtschaftet werden können.

Die Lebensversicherer, die stark in staatliche Zinspapiere investiert waren, leiden unter den erheblichen Zinsrückgängen zum Beispiel in der Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere. Im gleichen Zeitraum ist die Staatsverschuldung nahezu explodiert.

Die Lebensversicherer haben sich laut Poweleit mit der Niedrigzinspolitik der Staaten und ihrer Notenbanken halbwegs arrangiert. Allerdings sollte die Fehlentwicklung zum Ende führen. Der Vorwurf des map-report-Herausgebers: „Die zu niedrigen Zinsen enteignen Sparer und Lebensversicherte, gefährden die Existenz zum Beispiel von Sparkassen und Volksbanken." Eine wachsende Zahl von Finanzmarktkundigen habe inzwischen längst erkannt, dass zu niedrige Zinsen mehr Schaden als Nutzen bringen.

Die künftige Rentabilität einer Altersvorsorge mit Lebensversicherung könnte sich stabilisieren, glaubt Poweleit. Sie hänge aber davon ab, ob bestimmte Politiker und Beamte zu Verstand kommen und der Verantwortung für Verbraucher, Sparer und Versicherte gerecht werden.

Die 129 Seiten des map-reports Nr. 857-859 „Zeit für Lebensversicherungen - Ablaufanalyse 2003 bis 2014" enthalten detaillierte Analysen der Kapitallebens-Versicherungen von 42 Lebensversicherern sowie deren Ablaufleistungen nach zwölf, zwanzig und dreißig Jahren Laufzeit. Dieser map-report kann beim Verlag Manfred Poweleit per Fax (04139/7019) oder per E-Mail info@map-report.com in gedruckter Form zu 119 Euro und als PDF-Datei zum selbst Ausdrucken zu 99 Euro käuflich erworben werden. (-el / www.bocquel-news.de

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