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Hybride Zusammenarbeit - vom Homeoffice oder Büro

26. Oktober 2020 - Wer als Makler vor der Corona-Krise kein Vertrauen in seine Mitarbeiter*innen hatte, bekommt erst recht jetzt in Zeiten von Homeoffice beziehungsweise von mobilem Arbeiten Probleme. Davon ist Michael Richthammer, Makler aus Weiden/Oberpfalz, überzeugt. Am ersten DKM-Tag sprach er morgens über die „hybride Zusammenarbeit“.

Zum Auftakt des DKM-Kongresses „Hybrider Makler“ berichtete Michael Richthammer darüber, wie er und seine 37 Mitarbeiter*innen in seinem Maklerunternehmen Richthammer Versicherungsmakler (www.richthammer.de) die Chancen und Probleme des „hybriden Arbeitens“ im Maklerbüro meistern. Corona habe zwar zu einer Ausweitung des mobilen Arbeitens geführt, es wurde aber schon lange vorher schrittweise eingeführt.

„Dadurch gab es bei Ausbruch der Krise bei uns keine Probleme, alle Mitarbeiter*innen waren und sind dabei“, erklärte er. Gegenwärtig befinden sich etwa 15 Prozent der Mitarbeiter*innen im Maklerbüro, der Rest im heimischen Büro. Die Erreichbarkeit sei gesichert, es gab bisher keine einzige Beschwerde von Kunden. Die Grundvoraussetzung dafür, dass mobiles Arbeiten gelingt, sei das Vertrauen in die Mitarbeiter*innen*innen und deren gutes Verhältnis zum Chef. Er sei noch nicht ein einziges Mal von seinen Mitarbeiter*innen enttäuscht worden, sondern habe im Gegenteil den Eindruck, dass die Arbeit besser als vorher gemacht werde.

Gutes Arbeitsumfeld ist ausschlaggebend
Die Vorteile des mobilen Arbeitens seien vielfältig, so Richthammer weiter: Es müsse nicht in Büro- und Parkfläche investiert werden, auch wenn die Mitarbeiter*innenzahl steigt; es werde Zeit und CO2 gespart, wenn Fahrten ins Büro und zum Kunden reduziert werden; die Ansteckungsgefahren seien geringer, die Mitarbeiter*innen würden positiv auf das mobile Arbeiten reagieren und die Digitalisierung mache große Fortschritte.

Natürlich müsse man auch die Nachteile sehen, die vor allem darin bestehen, dass das Wir-Gefühl unter den Kollegen leidet, dass viel Geld für neue Technik ausgegeben werden musste, und dass schließlich die Organisation von Bürobesetzung und mobilem Arbeiten zusätzlichen Aufwand bedeuten.

Um eine „Mitarbeiter*innen-Bindung 4.0“ dauerhaft – und nicht nur in Zeiten von Corona – zu verwirklichen, braucht es nach seiner Überzeugung vor allem kreative Arbeitsbedingungen mit großen Entscheidungsspielräumen für die Mitarbeiter*innen, ein attraktives, gesundes Arbeitsumfeld, flexible Arbeitszeitmodelle und weitreichende Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten, Förderung der Mitarbeiter*innen durch Weiterbildungsangebote, Vertrauen sowie Führung durch Wertschätzung.

Natürlich müssten auch einige technische Voraussetzungen erfüllt sein. So sei eine standardisierte Software-Applikation für die Kommunikation erforderlich, die am Arbeitsplatz, im Meetingraum und beim mobilen Arbeiten gleichermaßen benutzt werden kann.

Zwischen Büro und Homeoffice müssten die Kommunikationsprozesse, die Datensicherheit und die Datenverarbeitung standardisiert sein, zudem muss sichergestellt sein, dass alle Daten auch für die mobil Arbeitenden frei zugänglich sind.

Nicht alles gleichzeitig digitalisieren
Einen Masterplan dafür, wie man die Balance zwischen Off- und Online-Arbeiten hinbekommt, kennt auch Richthammer nicht. Er rät dazu, für alles offen zu sein und so viel wie möglich auszuprobieren, um herauszufinden, was sich für das eigene Unternehmen eignet. Er habe zum Beispiel mit Mitarbeiter*innen versucht einen Blog zu starten, der sich dann aber als ungeeignet herausgestellt hat. Der Facebook-Auftritt sei dagegen dank des Engagements interessierter Mitarbeiter*innen ein Erfolg.

„Hybrid bedeutet für uns, mit Versicherern so digital wie möglich zu arbeiten“, erläuterte er. Im Kompositbereich funktioniere das mit der Haftpflichtkasse (www.haftpflichtkasse.de), in Leben mit der Dela Lebensversicherung (www.dela.de) besonders gut. Insgesamt gebe es weniger Kontakte mit Versicherern im eigenen Haus. Was die Kunden betrifft - fahre man zweigleisig. So gebe es neben vielen digitalen Kontaktwegen nach wie vor die Kundenzeitung auf Papier, weil die Kunden dies wünschen. „Ich finde, man sollte nicht alles digital machen, was möglich ist, sondern was zu einem passt und wovon man den größten Nutzen hat“, fasst er zusammen. (Elke Pohl / www.bocquel-news.de)

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