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Hannover Rück: 316 Mio. Euro für Ukraine-Krieg

4. August 2022 - Die Hannover Rück bestätigt ihr Gewinnziel für 2022, obwohl sie im ersten Halbjahr einen rückläufigen Nettokonzerngewinn von 649 Millionen Euro erzielte. Gleichzeitig stiegen die Bruttoprämien erneut zweistellig um 19,9 Prozent. Gleichzeitig hat der Rückversicherer die Ziele für Bruttoprämienwachstum und Kapitalanlagerendite erhöht.

„Unser ungebrochen hohes und profitables Wachstum zeigt, wie sehr der Rückversicherungsschutz der Hannover Rück bei unseren Kunden in schwierigen Zeiten gefragt ist“, sagte Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück (www.hannover-rueck.com). „Wir haben im ersten Halbjahr nicht zuletzt aufgrund unseres hervorragenden Risiko- und Kapitalmanagements ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt. Das ist uns trotz Rückstellungen für die Folgen des völkerrechtswidrigen Ukrainekriegs, trotz hoher Großschadenbelastungen und trotz weiterer Leistungen aus der Pandemie gelungen.“

Während der Gewinn in der Schadenrückversicherung um fast 200 Millionen Euro zurückgegangen war verglichen mit dem  1. Halbjahr 2021, machte die Hannover Rück in der Personenrückversicherung 175 Millionen Euro mehr Profit. Das Geschäft mit Langlebigkeitsrisiken und auch im Bereich Financial Solutions lief erfolgreich. Das rechnete sich vor allem wegen des Rückgangs der Sterblichkeit infolge von Corona etwa in den USA. Ein höherer Gewinnbeitrag von 980 (Vorjahr: 866) Millionen Euro kam außerdem aus der Kapitalanlage.

Clemens Jungsthöfel, Finanz-Chef der Hannover Rück, sprach von einem weiterhin herausfordernden Geschäftsumfeld angesichts der geopolitischen Lage, der Ukraine, der Inflation sowie der Großschäden. Er bestätigte das bisherige Gewinnziel in Höhe von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro für 2022. Nach einem starken Beitragswachstum um 19,9 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro, das vor allem aus der Schadensparte stammt, peilt der Rückversicherer für das Gesamtjahr jetzt statt über 5 Prozent ein Beitragsplus von über 7,5 Prozent an.

Konzernergebnis: Bruttoprämie wächst um 19,9 Prozent
Die gebuchte Konzernbruttoprämie stieg um 19,9 Prozent auf 17,3 (Vorjahr: 14,5) Milliarden Euro. Währungskursbereinigt hätte das Wachstum 13,0 Prozent betragen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 19,6 Prozent auf 13,8 (11,5) Milliarden Euro. Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 12,9 Prozent betragen.

Das operative Ergebnis (EBIT) reduzierte sich auf Konzernebene um 3,9 Prozent auf 919 (956) Millionen Euro. Der Nettokonzerngewinn fiel um 3,3 Prozent auf 649 (671) Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie lag bei 5,38 (5,56) Euro.

Das Eigenkapital der Hannover Rück belief sich zum Ende des ersten Halbjahres auf 9,0 Milliarden Euro (31. Dezember 2021: 11,9 Milliarden Euro). Grund für den Rückgang war der Anstieg des Zinsniveaus, der die Kurswerte der festverzinslichen Wertpapiere im Kapitalanlagebestand deutlich reduzierte.

Die Hannover Rück gab außerdem bekannt, dass sie auch Vorsorge für mögliche Belastungen aus dem Krieg in der Ukraine von insgesamt 316 Millionen Euro trifft.

Annualisierte Eigenkapitalrendite deutlich über Mindestziel für das Gesamtjahr
Die annualisierte Eigenkapitalrendite erreichte damit 12,4 Prozent (31. Dezember 2021: 10,8 Prozent) und übertraf das Mindestziel von 900 Basispunkten über dem risikofreien Zins deutlich. Der Buchwert je Aktie betrug 74,37 Euro (31. Dezember 2021: 98,55 Euro).

Die Kapitalbedeckungs-Quote nach Solvency II, die die Risikotragfähigkeit der Hannover Rück misst, belief sich per Ende Juni auf 235,1 Prozent (31. Dezember 2021: 243,1 Prozent) und weist damit eine hohe Stabilität auf. Zudem liegt der Wert deutlich über dem Limit von 180 Prozent und dem internen Schwellenwert von 200 Prozent.

Ausblick 2022: Ziele für Bruttoprämienwachstum und Kapitalanlagerendite erhöht
Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli 2022 verliefen für die Hannover Rück erfolgreich - mit teilweise deutlichen Preissteigerungen. Traditionell werden zu diesem Zeitpunkt Teile des Nordamerikageschäfts erneuert, insbesondere Naturkatastrophenrisiken, Geschäft aus Australien und Neuseeland sowie im Bereich Kredit und Kaution.

Auf Konzernebene erwartet die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2022 ein währungskursbereinigtes Wachstum der Konzernbruttoprämie von mehr als 7,5 Prozent, eine Kapitalanlagerendite von mehr als 2,5 Prozent und einen Nettokonzerngewinn von 1,4 Milliarden Euro bis 1,5 Milliarden Euro. Voraussetzungen hierfür sind, dass die Großschadenbelastung den Erwartungswert von 1,4 Milliarden Euro nicht wesentlich übersteigt, dass die Covid-19-Pandemie keinen wesentlichen unerwarteten Einfluss auf das Ergebnis der Personen-Rückversicherung nimmt und dass es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt.

„Unser Erfolg basiert auf unserer großen Disziplin beim Underwriting, auf der Kosteneffizienz unseres Geschäftsmodells und auf unserem agilen Kapitalmanagement“, betonte Jean-Jacques Henchoz – wie in den Vorjahren. „Damit sind wir für die zahlreichen Herausforderungen in unserem Markt bestens gewappnet. Vor diesem Hintergrund und dank unserer starken Kundenbeziehungen bin ich zuversichtlich, dass wir unsere ambitionierten Ziele für 2022 erreichen werden. Dafür haben wir mit dem Ergebnis des ersten Halbjahres eine wichtige Grundlage gelegt.“

Übrigens hat die Hannover Rück SE eine neue Personalie bekannt gegeben: Sharon Ooi mit Wirkung ab Januar 2023 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Die Hannover Rück verstärkt damit ihren Fokus auf die Wachstumsregion Asien. Ooi wird in einem neu geschaffenen Vorstandsressort für den Ausbau der Schaden-Rückversicherung der Hannover Rück in der Region Asien-Pazifik zuständig sein. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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