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Konzepte und Kriterien

Fusion: VDVM und BMVF mehr Kontur für Maklerberuf

23. November 2017 -  Die Vermittlerverbände VDVM und BMVF fusionieren zum Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler. Das beschloss die Mitgliederversamm-lung in Hamburg mit überragender Mehrheit. Der VDVM hat 638 Mitglieder, davon 150 Maklerunter-nehmen mit 12.000 Mitarbeitern; der BMVF zählt 250 Mitglieder.

Ein historischer Moment: Die Mitglieder des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler e. V. (www.vdvm.de) in Hamburg und des Bundesverbandes Mitteständischer Versicherungs- und Finanzmakler e.V. (www.bmvf.de) in Hagen fusionieren zum Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM). Historisch auch interessant: Der Vorläufer des VDVM, der Verein Hamburger Versicherungsmakler, wurde 1918 gegründet und trug bereits von 1989 bis 2002 den jetzt wieder neuen Namen „Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler“.

Der neue Bundesverband BDVM nimmt seine Arbeit am 1. Januar 2018 auf. Präsident des Verbandes ist Dr. Georg Bräuchle, Vizepräsidenten sind Harmut Goebel und Adelheid Marscheider.

Wie es in der Presse-mitteilung zur Fusion heißt, sind unter dem Begriff ‚Makler‘ zurzeit immer noch über 46.000 Vermittler tätig. Häufig genug verfügen diese als Makler registrierten Vermittler nicht über die aus Verbandssicht notwendige Kompetenz und Seriosität. Die Versicherungsmakler als die klassischen Risikoberater und Versicherungseinkäufer des Kunden müssen deshalb ihr Image mehr denn je selbst in die Hand nehmen. Der Gesetzgeber wird – dies belegt der Diskussionsprozess um das IDD-Umsetzungsgesetz – nicht genügend tun, um dem Makler als Berufsstand ein wirklich hohes Profil zu verleihen.

Demnach braucht der Versicherungsmakler vor diesem Hintergrund und dem Umstand, dass Deutschland ein historischer Agentenmarkt mit starker Provisionsfokussierung ist, dringend eine Schärfung seines Profils. „Der Versicherungsmakler als treuhänderischer Sachwalter des Kunden ist der berufene Ansprechpartner für eine werthaltige Beratung und Eindeckung des notwendigen Versicherungsschutzes, die Betreuung während der Laufzeit der Verträge und einer sachgerechten Assistenz bei der Schadenregulierung sowohl für Privat- als auch Geschäftskunden. Wenn es ihn nicht bereits gäbe, müsste er erfunden werden“, sagt Dr. Georg Bräuchle, noch VDVM-Präsident und bald auch Präsident des neuen BDVM.  

Die Ziele des Zusammenschlusses von VDVM und BMVF, zweier Verbände, die vor allem im Hinblick auf die Qualitätsanforderung eine gemeinsame Basis haben, richten sich auf die nachhaltige Herstellung und Verbesserung eines von der Öffentlichkeit wahrgenommenen hohen werthaltigen Maklerimages durch einen Verband. Auf den Punkt gebracht, gilt daher:

  • Höchstmögliches Niveau in der Satzung festschreiben und überprüfbar machen und dabei auf Unabhängigkeit und Beratungskompetenz abheben.
  • Größtmögliche Zahl in dieser Hinsicht qualifizierte Makler unter einem Markennamen sammeln, damit das Gewicht gegenüber Behörden, Gesetzgebern, Versicherern, aber auch gegenüber Kunden noch größer wird.

VDVM und BMVF, die beiden Verbände, die vor allem im Hinblick auf die Qualitätsanforderung eine gemeinsame Basis haben und beide gewillt sind, den bevorstehenden Herausforderungen aktiv zu begegnen, unterstreichen das mit ihrer Fusion. Der BDVM – ein Markenzeichen für die neue Größe und Qualität – hat sich eine Satzung gegeben, die Qualität, Unabhängigkeit und Beratungskompetenz der zusammengeschlossenen Versicherungsmakler gewährleisten soll.

Die Vereinigung der Verbände führt zu einer deutlichen Stärkung des Berufsbildes der Versicherungsmakler und zu einer besseren Positionierung im Rahmen der Interessenwahrnehmung, sowohl im Inland als auch auf EU-Ebene, heißt es, zumal man bereits seit Jahren auf europäischer Ebene mit einer gemeinsamen Interessenvertretung in Brüssel tätig ist.

Der neue BDVM werde außerdem wie gehabt seine Tätigkeit auch auf der Ebene des Weltverbandes der Versicherungsvermittler (WFII) wahrnehmen. Die Trennlinie zu anderen sogenannten Maklern soll dadurch schärfer werden.

Der geschäftsführende Vorstand des VDVM, Hans-Georg Jenssen, resümiert: „Wir sind sehr fusionserfahren. Die Fusion von 2001 zwischen dem damaligen BDVM mit dem VMV zum VDVM hat uns zu der heutigen Größe geführt. Damals schon wurde das Beste aus zwei Welten zusammen geführt. Gerade unsere Regionalkreis-Struktur ist unser Asset. Wir glauben, mit dieser neuerlichen Fusion eine weitere Erfolgsgeschichte zu schreiben, weil die beiden Verbände schon seit Jahren zusammen arbeiten.

Ab Januar starten wir nach der Verschmelzung für zwei Jahre mit einem Vereinigungsvorstand und managen gemeinsam das Zusammengehen der beiden Organisationen. Gemeinsam steigern wir sehr deutlich unser Gewicht. Mit unseren Qualitätsanforderungen setzen wir Maßstäbe in der Maklerschaft. Es ist ja kein Geheimnis, dass es bei 45.000 Maklern große Unterschiede gibt. Wir sehen uns deshalb gut positioniert.“

Die Fusion mit dem BMVF will Dr. Hans-Georg Jenssen nicht als Konsolidierungssignal verstanden wissen. Vielmehr sei es darum gegangen, die gemeinsamen Vorstellungen des qualitativ anspruchsvollen Maklerberufs, auch gemeinsam zu vertreten.

Hartmut Goebel, Vorsitzender des BMVF, ergänzt: „Die Fusion bringt für unsere beiden Verbände und deren Mitglieder eine ganze Reihe an Vorteilen. Wir nehmen wahr, dass die Regulierung sich immer stärker auf europäische Ebene verlagert. Da wir aber im Gegensatz zum VDVM bisher in Brüssel nicht vertreten waren, haben wir für uns allein perspektivisch keine großen Chancen mehr gesehen. Mein Verband hat sich schon immer für eine Konsolidierung auf der Verbandsebene eingesetzt. Wir sind als Interessenvertretung vor allem dann stark, wenn wir mit einer Zunge sprechen. Der VDVM und wir haben ein gemeinsames berufsständisches Verständnis. Daher mussten wir auch keine großen Gräben überwinden, um zusammen zu kommen. Wir haben in der Vergangenheit bei wichtigen Themen oftmals eine gemeinsame Linie vertreten.“

Da sich beide Verbände auch bisher – beispielsweise bei der Beitragshöhe - unterschieden, sollen zunächst einmal Übergangsfristen zur Erfüllung neuer gemeinsamer Mitgliedsvoraussetzungen geschaffen werden. Der Fusionsvorstand wird zwei Jahre im Amt bleiben. Der neue BDVM vertritt ab Januar 2018 insgesamt circa 880 Makler – auch weiterhin mit ihren Maklerunternehmen und jeweils mehreren Angestellte. (-el / www.bocquel-news.de)

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