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FinTechs gründen den neuen Europa-Verband EFA

18. Juni 2020 - FinTechs aus ganz Europa haben sich zusammengetan und gründeten jetzt den Verband European FinTech Association (EFA). Sie geben sich damit eine starke Stimme, um sich an der Verwirklichung des europäischen Binnenmarktes für digitale Finanz-Dienstleistungen zu beteiligen. Noch rechnen die EFA mit vielen Hindernissen.

Mit starker, einheitlicher Stimme bei Politik und Regulierungsbehörden wollen sich die FinTechs im neugegründeten Verband European FinTech Association (www.eufintechs.com) zu Wort melden. EFA hat seinen Sitz in Brüssel - in Reichweite des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission.

Noch gebe es zu viele Hindernisse, die Innovation und Wachstum bremsen. Die EFA will ihre Interessen bei der Verwirklichung eines europäischen Binnenmarktes für Waren und Dienstleistungen - die wichtigsten Instrumente der Europäischen Union, aktiv vertreten, um dabei gleichzeitig kostentreibende Hemmnisse abzubauen und den grenzübergreifenden Austausch und Wettbewerb zu fördern. Dies soll Wachstum und Innovation in der Wirtschaft in den EU-Ländern fördern und den Verbrauchern günstige Preise sichern.

Verstärkt auf Politik und Regulierungsbehörden einwirken
Die zusammengeschlossenen europäischen FinTechs streben beispielsweise an, die national unterschiedlichen Regulierungsvorgaben hinsichtlich der Vermeidung von Geldwäsche abzubauen. Außerdem richten sie sich gemeinsam gegen die Diskriminierung von ausländischen IBANs, Vorgaben, die nicht an digitale Prozesse und Angebote angepasst sind oder Barrieren bei der Übertragung von Lizenzen für Finanzdienstleistungen; weil sie nicht nur der Entwicklung der eigenen Geschäftsmodelle entgegen stehen, sondern auch dem Interesse der Kunden. Deshalb wollen die FinTechs mit ihrem neuen Verband verstärkt auf Politik und Regulierungsbehörden einwirken, um die vorhandenen Probleme zu beseitigen. Ebenso wollen sie Open-Bankin- und Open-Finance-Initiativen fördern.

Mit Marc Roberts gibt es auch bereits einen Vorsitzenden des Boards der European FinTech Association. Im Berufsalltag ist er Chef-Jurist von Raisin. Er sieht in der EFA-Gründung eine gewichtige Rolle der FinTechs für die Weiterentwicklung des Finanzsektors in Europa. Seinen Aussagen zufolge lieferten FinTech-Unternehmen dringend benötigte innovative, transparente und verständliche Finanzdienstleistungsprodukte.

Bisher, so machte Roberts deutlich, seien FinTechs auf der europäischen politischen Ebene nicht ausreichend berücksichtigt worden. Die EFA-Mitglieder seien der festen Überzeugung, dass Europa ein führender Standort und ein Kickstarter für das globale Wachstum von FinTech-Unternehmen sein könne. Marc Roberts: „Wir setzen uns für eine angemessene und intelligente Regulierung ein, die europäische Finanzinnovationen unterstützt und gleichzeitig den Verbraucherschutz berücksichtigt. Die Digitalisierung ist eine Chance für einen besser funktionierenden Markt der Finanzdienstleistungen.“

Auch Jan Ceyssens, Leiter des Referats Digitale Finanzen bei der Europäischen Kommission, begrüßte die Gründung der EFA. „Es ist ein Schlüsselelement des europäischen Aufbauplans, Europa für das digitale Zeitalter fit zu machen. Jetzt ist der richtige Moment für FinTechs, ihre Stimmen mit Blick auf Europa zu koordinieren“, so der Vertreter der EU-Generaldirektion für Finanzstabilität und Kapitalmärkte.

EFA hat bereits 21 Mitglieder
Die im Verband organisierten Anbieter repräsentieren nach eigenen Angaben eine Vielzahl an Bank- und Finanzdienstleistungen – von Payment über Lending, Banking, Robo-Beratung, Identitätsprüfung und Investitionen bis hin zu Software-as-a-Service für den Finanzsektor. Auf der Website der EFA sind momentan 21 Mitglieder aufgelistet.  

Vier dieser FinTechs waren selbst oder mit inzwischen übernommenen Firmen in der European Fintech Alliance (www.altfi.com) engagiert, die 15 Mitglieder umfasste. Diese ebenfalls in Brüssel ansässige Lobby-Organisation wurde 2016 gegründet und hat ihre Website inzwischen deaktiviert. Weitere fünf Mitglieder waren im ebenfalls 2016 gegründeten Verband FinTechs4Europe aktiv, der insgesamt neun Partner zählte und ebenfalls von Raisin angeführt wurde. (-el / www.bocquel-news.de)

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