logo

Namen und Nachrichten

Erst nach Tokio wird das Corona-Ausmaß deutlich

8. April 2021 - Wie stark sich die Corona-Krise auf Schäden der Assekuranz auswirke, kann niemand verlässlich sagen. Allerdings stellten die großen Versicherer und Rückversicherer fast ausnahmslos positive Prognosen. Experten meinen, dass sich das konkrete Schadenausmaß erst zu den olympischen Spielen in Tokio zeige.

Die Pandemie und damit verbundene Corona-Krise ist noch längst nicht vorbei. Experten sprechen bereits längst von der dritten Corona-Welle. Bislang zeigte sich, dass hierdurch die Versicherungswirtschaft bisher zwar hart getroffen wurde; dennoch zeigt sie sich robust. In den meisten Bilanz-Pressekonferenzen zum Geschäftsjahr 2020 hieß der Tenor „Wir schaffen das“.

Nun wird weltweit in Studien darauf aufmerksam gemacht, dass die bisherigen Kosten wegen Covid-19 sowie Prognosen für künftige Corona-Schäden zu niedrig angesetzt worden seien. Bei den sogenannten ‚major insurance and reinsurance-companies‘ – zu denen auch die Allianz, Zurich und Munich Re gehören - unter anderem Allianz, Zurich und Munich Re – zeigten sich im ersten Quartal 2021 wesentlich höhere Schadensummen als zuvor veranschlagt.

„Die Versicherer müssen für Covid-Schäden tiefer in die Tasche greifen als angenommen“, schreibt dazu auch der Branchen-Online-Dienst Versicherungswirtschaft-heute. Demnach zeige eine aktuelle Auswertung, dass die Steigerungen signifikant höher ausfielen. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die Versicherer ihre Einschätzungen erheblich korrigieren mussten.

Demnach nähern sich die aktuell und international gemeldeten Corona-Schadenzahlen der Marke von 38 Milliarden US Dollar (knapp 32 Milliarden Euro). Das bedeutet eine Steigerung von 21 Prozent gegenüber den Berichten des vierten und letzten Quartals des Vorjahres 2020.

Das Top 50 Global Reinsurance Groups-Verzeichnis basiert auf Forschungsdaten der Ratingagentur AM Best: Die vorgestellten globalen Rückversicherungsgruppen werden nach nicht verbundenen Bruttoprämien im Jahr 2019 (Millionen US-Dollar Beträge) eingestuft. 

Wie auf der Website von Artemis mit Bezug zu Zahlen des Beraters PeriStrat LLC (www.peristrat.com/) zu erfahren ist, waren besonders die Rückversicherer in den letzten Wochen stärker belastet worden. Da aber „noch nicht alle Zahlen vorliegen”, sei es noch zu früh ein klares Urteil zur Betrachtung zu fällen.

Wie bereits erwähnt, haben einige Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr relativ optimistische Prognosen abgegeben. Allerdings müsse branchenweit noch von weiter steigenden Zahlen ausgegangen werden. Es ist derzeit noch nicht klar, wie hoch die Schäden am Ende tatsächlich ausfallen werden, lautet der Gesamt-Tenor. Die Spanne reiche demnach von 40 bis 60 Milliarden US-Dollar. Lediglich PeriStrat bleibe bei seiner Einschätzung in der Mitte zwischen beiden Summen.

Die Experten behaupten nun, dass sich das Schaden-Ausmaß letztlich erst an den olympischen Spielen in diesem Jahr in Tokio messen lasse. Die Spiele werden zwar in der japanischen Hauptstadt von statten gehen - allerdings ohne Zuschauer, was der weltweiten Corona-Krise zu Schulden komme. Welche Belastungen dadurch auf die Versicherer zukommen, sei noch nicht absehbar. Die Analysten von VWheute gehen davon aus, dass die Corona-Rechnung erst noch durch die olympischen Spiele in Tokio befeuert werde. (-el / www.bocquel-news.de)

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.


Link zum Artikel: http://www.bocquel-news.de/Erst-nach-Tokio-wird-das-Corona-Ausmaß-deutlich.40717.php