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Entwicklungen im Markt für Grundfähigkeits-Policen

22. September 2023 - In den letzten Jahren haben einige Lebensversicherungsunternehmen verstärkt ihr Engagement im Bereich der Grundfähigkeitsversicherungen ausgebaut. Allerdings scheint der Trend ins Stocken zu geraten. Das GF-Rating 2023 von Franke und Bornberg zeigt, dass im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein neuer Anbieter hinzugekommen ist.

„27 Gesellschaften stehen derzeit im Wettbewerb. Verbraucher haben die Wahl aus einem vielfältigen Angebot. Da ist für jeden ein passender Tarif dabei. Was jedoch noch immer fehlt, sind echte Bedarfsorientierung, verlässliche Standards und transparente Leistungsauslöser“, sagt Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH (www.franke-bornberg.de)

Warum Standards für Grundfähigkeiten wichtig sind
Franke hebt hervor, dass neue Anbieter oft mit innovativen Grundfähigkeiten werben, und warnt davor, dass diese möglicherweise nicht immer einen echten Bedarf abdecken, sondern eher Marketingstrategien ohne wirklichen Mehrwert darstellen könnten. Dies könne zu einer undurchsichtigen Gemengelage führen und Enttäuschungen bei den Versicherten hervorrufen, da Leistungsauslöser je nach Anbieter und Konzept erheblich variieren können.

Franke warnt auch vor Reputationsschäden für Versicherer, die Leistungen vielversprechend bewerben, aber in der Praxis auf das Kleingedruckte zurückgreifen. Er betont, dass unrealistische Erwartungen vermieden werden sollten.

Warum die Grundfähigkeitsversicherung keine Berufsunfähigkeitsversicherung ist
Die Grundfähigkeitsversicherung wird oft fälschlicherweise als Berufsunfähigkeitsschutz für Handwerksberufe betrachtet. Franke weist jedoch darauf hin, dass es wichtige Unterschiede gibt. Während die Berufsunfähigkeitsversicherung bereits leistet, wenn eine mindestens 50%ige Berufstätigkeit aufgrund von körperlichen oder psychischen Einschränkungen nicht mehr möglich ist, zahlt die Grundfähigkeitsversicherung erst, wenn eine Fähigkeit vollständig verloren geht.

Franke betont, dass es oft Missverständnisse darüber gibt, wie die Grundfähigkeitsversicherung funktioniert, und dass Vermittler häufig falsche Annahmen treffen.

Warum das Bausteinprinzip zu mehr Haftung führt
Die meisten Grundfähigkeitsversicherungen sind modular aufgebaut, wobei der Preis mit der Anzahl der versicherten Leistungsauslöser steigt. Wenn aus Kostengründen nicht alle Bausteine abgeschlossen werden, können Haftungsfallen entstehen, da ein fehlender Baustein zu einer Forderung nach Haftung führen kann.

Franke empfiehlt den Vermittlern daher, nicht versicherte Leistungsauslöser und das damit verbundene Risiko klar zu erläutern und zu dokumentieren.

Entwicklungen bei den GF-Tarifen im letzten Jahr
Im Vergleich zu den Vorjahren gab es im Jahrgang 2022/2023 nur wenige Änderungen auf Produktebene. Einige Tarife wurden zusammengelegt, andere haben den Pflegeschutz aus dem Angebot gestrichen. Michael Franke begrüßt diesen vermeintlichen Stillstand, betont jedoch die Notwendigkeit vergleichbarer Standards in der Grundfähigkeitsversicherung.

Wie gut sind GF-Versicherungen 2023?
Das neue GF-Rating von Franke und Bornberg hat 107 Tarife von 27 Gesellschaften untersucht und dabei „Grundfähigkeit" und „Grundfähigkeit Plus" mit verschiedenen Kriterien bewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass einige Tarife ihr Qualitätspotenzial nicht ausschöpfen und die genaue Formulierung der Leistungsauslöser für den Leistungsanspruch entscheidend sein kann.

Eine interessante Neuerung ist die Einführung eines Bausteins "Sport" durch einen Versicherer, der erstmals Freizeitaktivitäten in die Produktwerbung einbezieht, um die Grundfähigkeitsversicherung als Kompensation für entgangene Lebensqualität zu positionieren.

Insgesamt zeigt sich, dass der Markt für Grundfähigkeitsversicherungen weiterhin in Bewegung ist, und die Verbraucher sollten sich gut informieren und auf die genauen Bedingungen achten, bevor sie sich für einen Tarif entscheiden. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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