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Konzepte und Kriterien

Elementarschäden kosten Versicherer 1 Milliarde Euro

17. Dezember 2012 - Erstmals stellt der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft die systematische Entwicklung der Sturm-, Hagel- und weiterer Elementarschäden im neuen Naturgefahrenreport statistisch dar. Die Versicherungsleistungen gehen in die Milliarden.

GDV Naturgefahrenreport 2012 Die Ergebnisauswertungen des Naturgefahrenreport 2012, die der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft jetzt heraus gab, reichen zum Teil bis in das Jahr 1970 zurück. Dabei wurde erstmals auch die systematische Entwicklung der Sturm-, Hagel- und weiterer Elementarschäden statistisch dargestellt. Zu den Elementarschäden zählt die Branche Naturereignisse wie Hochwasser, Starkregen und Erdbeben. Ändern sich Anzahl und Intensität der Schäden habe dies auch unmittelbare Auswirkungen für die Versicherungs-Branche, heißt es. „Kernkompetenz der Versicherungswirtschaft ist das systematische Erfassen und Bewerten von Schäden. Nur so lassen sich frühzeitig Änderungssignale bei den Naturgefahren erkennen", sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg von Fürstenwerth.

Die wichtigsten Ergebnisse des neuen Naturgefahrenreports sind in vier Bereiche gegliedert. Auf den Punkt gebracht werden im Schnitt bei Sturm- und Hagelereignissen rund 1,3 Millionen Schäden erfasst. Die Hagelschäden in der Landwirtschaft, die als Versicherungsleistung für die Landwirte aufliefen, beziffert der GDV auf 110 Millionen Euro pro Jahr. Bei Blitz- und Überspannungsschäden haben sich den Angaben zufolge große regionale Unterschiede gezeigt.

Sturm- und Hagelereignisse - rund 1,3 Millionen Schäden im Jahr
Im Schnitt regulieren die deutschen Versicherer jedes Jahr 1,3 Millionen Sturm- und Hagelschäden in privaten Haushalten. Die Entschädigungssumme liegt laut GDV bei 1,1 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen noch weitere Elementarschäden mit einem Schadenaufwand von rund 250 Millionen Euro pro Jahr.

Die Häufigkeit und das Ausmaß der Schäden durch Naturgefahren würden jedoch meist unterschätzt. „Mit dem Report wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, ein erhöhtes Risikobewusstsein in der Öffentlichkeit, der Politik und Wissenschaft zu schaffen", sagt von Fürstenwerth.

Hagelschäden in der Landwirtschaft - Wetterextreme nehmen zu
Wie der GDV mitteilt, schützen die Hagelversicherer fast 8 Millionen Hektar Anbaufläche vor dem finanziellen Risiko eines Ertragsausfalls durch Hagelschäden. Im Schnitt erhalten die Landwirte 110 Millionen Euro Entschädigung pro Jahr. In den letzten Jahren sei der Schadenbedarf jedoch immer weiter angestiegen. Außerdem nehmen die Wetterextreme zu.

Wie es in dem Naturgefahrenreport 2012 weiter heißt, müssen die Landwirte perspektivisch vor allem mit Schäden durch Starkniederschlag und Trockenheit rechnen. Aber auch solche Schäden sind den Angaben zufolge versicherbar. „Die jüngste Entscheidung des Gesetzgebers, alle landwirtschaftlichen Versicherungen für Naturgefahren steuerlich gleich zu behandeln, eröffnet die Möglichkeit für neue Mehrgefahrenkonzepte. Damit findet Deutschland Anschluss an die Versicherungslösungen unserer europäischen Nachbarn", fügt von Fürstenwerth hinzu.

Blitz- und Überspannungsschäden - große regionale Unterschiede
Bei Blitz- und Überspannungsschäden gibt es laut der GDV-Erhebung große regionale Unterschiede: Betroffen sind demnach vor allem der Bayerische Wald, das Erzgebirge und Gebiete nahe der niederländischen Grenze. Überspannungsschäden durch Blitz treten vor allem häufiger in ländlichen Regionen als in Städten mit sehr verzweigten Leitungsnetzen auf. In Spitzenmonaten würden den Hausratversicherern über 100.000 Schäden gemeldet.

Elementarereignisse - 99 Prozent der Gebäude sind versicherbar
Seit Beginn des Jahres 2000 erfasst die Versicherungswirtschaft nun systematisch Schadendaten zu Elementarereignissen, wie Hochwasser, Starkregen, Schneedruck und Erdbeben. Solche Naturgefahren können überall in Deutschland Schäden anrichten.

GDV-Schaedenaufwand Wohngebäudeversicherung

Quelle: „GDV - Ihre Deutschen Versicherer"

Laut GDV sind rund 15,3 Millionen Wohngebäude hierzulande gegen Sturm- und Hagelschäden versichert. Über 10 Millionen Hausbesitzer würden jedoch bei Schäden durch Elementarereignisse, wie etwa Starkregen oder Schneedruck, leer ausgehen. „Ihnen fehlt die notwendige Elementarschadendeckung, obwohl nahezu 99 Prozent der Gebäude problemlos versicherbar sind", betont der GDV-Hauptgeschäftsführer. (eb / www.bocquel-news.de)

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