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Konzepte und Kriterien

Digitalisierungswelle erfasst die ganze Branche

14. März 2016 - Die Branche erlebt zurzeit massive Veränderungen – auch bedingt durch die Marktresonanz der FinTech-Szene. Maßnahmen zur kompletten Digitalisierung bestimmen in den nächsten zwei Jahren bei großen und besonders auch bei kleineren Versicherungsunternehmen das aktive Tagesgeschäft.

Die Digitalisierungswelle in der deutschen Versicherungswirtschaft rollt unvermindert weiter (siehe Abbildung): In den kommenden zwei Jahren wollen Versicherer fast ein Drittel ihrer verfügbaren Budgets in Digitalisierungsmaßnahmen investieren. Dies geht aus dem „Branchenkompass Insurance 2015“ der Sopra Steria Consulting GmbH (www.soprasteria.de), einem der führenden europäischen Anbieter für digitale Transformation hervor.

Wie das Unternehmen mitteilt, unterscheiden sich jedoch die kleinen von den großen Gesellschaften in Bezug auf ihre kurz- und mittelfristigen Umsetzungspläne. Laut Studie sind die wichtigsten Treiber der digitalen Transformation in der Versicherungsbranche ein massiv gewandeltes Wettbewerbsumfeld sowie grundlegend veränderte Kundenerwartungen.

Wie die Sopre-Steria-Experten herausfanden, sehen vier von fünf Assekuranzunternehmen in der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse derzeit eine der größten Herausforderungen: Laut „Branchenkompass Insurance 2015“ der Sopra Steria Consulting wollen deutsche Versicherer bis 2018 rund 31 Prozent ihrer gesamten Investitionsmittel für Digitalisierungsprojekte ausgeben; bei Maklern sind es sogar 43 Prozent.

„Die Branche erlebt zurzeit massive Veränderungen. Die Marktresonanz der FinTech-Szene hat für die notwendige Aufmerksamkeit der Entscheider gesorgt“, sagt Henning Plagemann (Foto: Sopra Steria), Manager Insurance bei Sopra Steria Consulting. Und weiter: „Die meisten Versicherungen haben inzwischen erkannt, dass sich die Omni-Channel-Bedürfnisse der heutigen Kundengeneration nicht mehr mit einer isolierten Schadens- oder Parkplatz-App erfüllen lässt, sondern nur mit einer durchgreifenden Digitalisierung der Geschäftsmodelle und Kernsysteme.“

Kein Wunder, dass innovative Collaboration-Tools zur Interaktion mit Kunden, Partnern und Vermittlern in der Branche einen zunehmend hohen Stellenwert einnehmen: 50 Prozent der Befragten planen Investitionen in entsprechende Technologien. Allerdings wollen große Versicherer schon kurzfristig investieren, kleine hingegen erst mittelfristig.

Kleine Versicherer agieren zurückhaltender und schneller als die Großen
Unterschiede zwischen großen und kleinen Gesellschaften zeigen sich auch in Bezug auf mobile Anwendungen, die bei 77 Prozent der Befragten auf der Investitionsagenda stehen: „Kleine Versicherer agieren in diesem Bereich mit Blick auf die Kosten zwar zurückhaltender, setzen mobile Services dank kurzer Entscheidungswege und pragmatischer Herangehensweisen aber oftmals schneller um als große Unternehmen“, kommentiert Petra Weber, Manager Insurance bei Sopra Steria Consulting.

Wie die Sopra-Steria-Experten konstatieren, ist in diesem Kontext auch die Haltung der Branche gegenüber Big Data bemerkenswert. Denn mit zunehmender Verbreitung mobiler Endgeräte und dem aufkommenden Internet der Dinge ermöglichen intelligente Analytics-Lösungen völlig neue Geschäftsmodelle. Kurzfristig planen jedoch nur 23 Prozent der Befragten Big-Data-Investitionen. Bei 49 Prozent steht dies erst mittel- oder langfristig auf der Tagesordnung. Die Zurückhaltung der Branche liegt zum großen Teil an datenschutzrechtlichen Bedenken.

Bild der aktuellen Stimmungslage und Ergebnisvergleich zu Vorjahresstudien
Das Marktforschungsunternehmen forsa untersuchte vergangenes Jahr im Auftrag von Sopra Steria Consulting Führungskräfte aus 70 der größten Versicherungs- und Maklergesellschaften Deutschlands zu ihrer gegenwärtigen und künftigen Geschäftspolitik. Wie das Unternehmen mitteilt, zeichnet der Branchenkompass nicht ein Bild der aktuellen Stimmungslage in der deutschen Versicherungswirtschaft, sondern zeigt durch einen Ergebnisvergleich mit Vorjahresstudien seit 2002 auch deren zeitliche Entwicklung auf. (-el / www.bocquel-news.de)

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