27. September 2018 - Die neuen Kfz-Typklassen, die der GDV jetzt bekanntgab, betreffen hierzulande rund 11 Millionen Autofahrer. Insgesamt berechnen die Versicherer neue Typklassen für 29.000 Automodelle. Dabei profitieren 5,4 Millionen Autofahrer von besseren Typklassen; für 5,7 Millionen gelten künftig höhere Einstufungen.
Die neuen Auto-Typklassen, die sich auf die Bildung der individuellen Autoversicherungstarife auswirken, hat der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungs-wirtschaft (www.gdv.de) jetzt veröffentlicht. Wie hoch der Beitrag einer Kfz-Versicherung ist, hängt von verschiedenen Merkmalen ab – unter anderem davon, welches Automodell gefahren wird. Um Kfz-Versicherern die risikogerechte Kalkulation ihrer Beiträge zu erleichtern, werten GDV-Statistiker einmal jährlich die Schaden-bilanzen aller in Deutschland zugelassenen Automodelle aus. Die jetzt veröffentlichte unverbindliche Typklassen-statistik umfasst rund 29.000 verschiedene Modelle und deren Schadenbilanzen der Jahre 2015 bis 2017.
Den aktuellen Zahlen zufolge bleibt es in der Kfz-Haftpflichtversicherung für fast drei Viertel beziehungs-weise rund 29,5 Millionen Autofahrer bei der Typklasse des Vorjahres. Rund 5,4 Millionen Autofahrer (13 Prozent) profitieren von besseren Typklassen, für knapp 5,7 Millio-nen (14 Prozent) gelten künftig höhere Einstufungen.
Viele SUVs und Oberklasse-Modelle mit hohen Typklassen
Große Sprünge sind laut GDV die Ausnahme, nur für wenige Modelle geht es um mehr als eine Klasse nach oben oder nach unten. So verbessert sich etwa der VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion (Typ 5N, seit 2015) um drei, der Seat Ateca 1.4 TSI (Typ 5FP, seit 2016) um zwei Klassen, während sich der Renault Kadjar 1.2 (Typ RFE, seit 2015) um drei und der Kia Niro 1.6 Hybrid (Typ DE, seit 2016) um zwei Typklassen verschlechtert.
Die GDV-Statistiker betonen, dass in der Kfz-Haftpflichtversicherung sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Unfallgegner maßgeblich; dagegen spielt in der Kaskoversicherung auch der Wert des versicherten Autos eine Rolle. Daher haben viele hochmotorisierte Oberklasse-Modelle und SUVs wie etwa der Porsche Cayenne Turbo 4.0 (Typ: 9YA, seit 2017) und der BMW X6 XDrive 40D (Typ: X6, seit 2014) hohe Typklassen, ältere Modelle und Kleinwagen wie der Renault Twingo 1.2 (Typ N, 2007-2014) oder der Skoda Citigo 1.0 (Typ AA, seit 2011) eher niedrige Klassen (siehe auch nebenstehende GDV-Tabellen – zum Vergrößern bitte anklicken).
Typklassen-Statistik des GDV einfach erklärt
Die Logik der unverbindlichen GDV-Typklassenstatistik ist demnach einfach: Werden mit einem Automodell vergleichsweise wenige Schäden und geringe
Reparaturkosten verursacht, erhält es eine niedrige Typklasse, bei vielen Schäden und hohen Versicherungsleistungen eine hohe.
In der Kfz-Haftpflichtversicherung gibt es 16 Typklassen (10 bis 25), für die Einstufung des Modells sind die Versicherungsleistungen für geschädigte Dritte nach Verkehrsunfällen maßgeblich.
In der Vollkaskoversicherung unterscheiden die Statistiker des GDV 25 Typklassen (10 bis 34). In die Berechnung der Vollkasko-Versicherung fließen die Schäden am eigenen Auto nach selbstverschuldeten Unfällen sowie die Teilkasko-Schäden (unter anderem Autodiebstähle, Glasschäden, Wildunfälle oder Schäden durch Naturereignisse) vollkaskoversicherter Fahrzeuge ein.
In der Teilkasko-Versicherung gibt es 24 Typklassen (10 bis 33). Für diese Statistik werden die Teilkasko-Schäden kaskoversicherter Fahrzeuge betrachtet.
Typklasseneinstufung sofort für Neuverträge
Die neue Typklasseneinstufung des GDV ist für die Versicherungsunter-nehmen unverbindlich und kann ab sofort für Neuverträge und für bestehen-de Verträge zur Hauptfälligkeit angewendet werden – in der Regel ist dies der 1. Januar 2019, teilt der GDV mit. Die Typklasse allein lässt jedoch keinen Rückschluss auf die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungs-beitrages zu.
Die individuelle Typklasse eines Autos lässt sich online leicht ermitteln. Das Typklassenverzeichnis Pkw als Printausgabe wird gegen eine Gebühr von 14 Euro vom GDV postalisch verschickt. Die Bestellung ist schriftlich oder per E-Mail möglich. (-el / www.bocquel-news.de
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