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Die Versorgungslücke als Altersvorsorgemaßstab

25. März 2013 - Der „Vorsorgeatlas Deutschland" erfasst erstmals die Altersvorsorgesituation der 38 Millionen sozialversicherungspflichtigen Deutschen über alle drei Schichten hinweg: Gesetzliche Rente, private Vorsorge und Geld- und Immobilienvermögen der Haushalte.

Vorsorgeatlas Diese ganzheitliche Betrachtung sowie der Maßstab, dass ein Alterseinkommen von mindestens 60 Prozent des letzten Bruttoeinkommens - aber mehr als das Grundsicherungsniveau - erreicht werden soll, unterscheidet den „Vorsorgeatlas Deutschland" von allen sonstigen Betrachtungen über die Lage der Altersvorsorge hierzulande. Vor allem die Protagonisten der Riester-Rente erwecken immer wieder fälschlicherweise den Eindruck, diese ersetzende Form sei eine zusätzliche Vorsorge.

Erstellt wurde der „Vorsorgeatlas Deutschland" von der Union Asset Management Holding AG (www.union-investment), der Investmentgesellschaft der genossenschaftlichen FinanzGruppe, und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (www.uni-freiburg.de), genauer gesagt von deren Institut für Finanzwissenschaften I und dem Forschungszentrum für Generationenverträge mit Direktor Bernd Raffelhüschen.

Untersucht wurde die Altersvorsorge der 38 Millionen sozialversicherungspflichtigen erwerbstätigen Bundesbürger zwischen 20 und 65 Jahren. Allerdings ist die Datenbasis schon ein wenig angejahrt, denn ihr liegen neben verschiedenen Mikrodatensätzen die Ergebnis des Mikrozensuses von 2009 zugrunde.

Alle VL Schicht Die Ergebnisse in der Zusammenfassung:

  • 38 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die Ansprüche aus Schicht 1 (Gesetzliche Rente, Beamtenversorgung, berufsständische Versorgung) haben, können damit nur 43,3 Prozent ihres letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Die Versorgungslücke beträgt nach heutiger Kaufkraft 806 Euro pro Monat.
  • 16,6 Millionen Beschäftigte - das sind nur 42 Prozent aller - verfügen zusätzlich über Ansprüche aus Schicht 2 (Riester-Renten, betriebliche Altersvorsorge, Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes). Sie kommen im Durchschnitt auf 59,9 Prozent des letzten Bruttoeinkommens. Allerdings sind die Differenzen groß. Rund die Hälfte der Personen mit Ansprüchen aus Schicht 1 und 2 erreicht nur ein Versorgungsniveau von 54,6 Prozent.
  • 14,2 Millionen Erwerbstätige - das sind nur 37 Prozent aller - verfügen zusätzlich über Geld- und Immobilienvermögen (Schicht 3). Sie erreichen mit den Ansprüchen aus allen drei Schichten eine durchschnittliche Ersatzquote von 77,4 Prozent und haben ausreichend vorgesorgt.

Starke Differenzierung
Der Vorsorgeatlas belässt es nicht bei Durchschnitten, sondern fächert nach Alters- und Einkommensklassen sowie nach Geschlechtern und auf und stellt die Werte nach regionaler Verteilung grafisch dar.  Dabei zeigt sich:

  • Alt-Jung: Die heute 20- bis 34-Jährigen können mit ihrer zukünftigen Rente einen deutlich geringeren Teil (38,4 Prozent) ihre letzten Bruttoeinkommens ersetzen als die heute 50- bis 65-Jährigen, die mehr als 51 Prozent aus der Gesetzlichen Rentenversicherung beziehen werden. Doch nur knapp ein Drittel der jüngsten Altersgruppe verfügt über Ansprüche aus Schicht 2.
  • West-Ost: Während vor allem im Süden Deutschlands die betriebliche Altersvorsorge verbreitet ist, sorgen im Osten Deutschlands die meisten mit einer Riester-Rente vor.
  • Arm-Reich: Menschen mit höherem Einkommen haben erwartungsgemäß höhere Alterseinkommen. Dafür können die 13 Millionen Geringverdiener in der Regel einen größeren Teil ihres letzten Bruttoeinkommens ersetzen. Über alle Versorgungswege hinweg zeigt sich wegen der Einkommensunterschiede ein Nord-Süd- und Ost-West-Gefälle.
  • Mann-Frau: Männer erreichen zum Teil deutlich höhere Alterseinkommen als Frauen. Während bei Männern ein West-Ost-Gefälle zu beobachten ist, existiert dieses bei Frauen wegen der höheren Vollzeiterwerbstätigkeit im Osten kaum. (hp / www.bocquel-news.de)

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