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Die Lebensversicherung ist noch relativ sicher

12. November 2012 - Die Lebensversicherung ist sicher, behauptet die Branche. Bisher hat noch kein Versicherter Geld verloren, wenn er seinen Vertrag durchgehalten hat. Dass manche Unternehmen den Rechnungszins nicht mehr erwirtschaften, ist hingegen nichts Neues.

Bei Dementis der Versicherungswirtschaft ist es erfahrungsgemäß so eine Sache: Oft bestätigen Sie die Nachrichten, die sie aus der Welt schaffen möchten. Und so fragt man sich auch jetzt, ob die Lage nicht doch deutlich schlechter ist, als die Lebensversicherer eingestehen wollen. „Die Lebensversicherung ist sicher", behauptetet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (www.gdv.de) als Reaktion auf Presseberichte in der vergangenen Woche, dass einige Versicherer  bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin (www.bafin.de) die zeitweise Aussetzung der garantierten Zinszahlungen an ihre Kunden beantragt hätten. „Die Meldung, dass immer mehr Lebensversicherer den Garantiezins nicht mehr in voller Höhe zahlen können, ist falsch", so der GDV.

So falsch kann sie aber nicht sein. Es genügt ein Blick in die „Bilanzanalyse deutscher Lebensversicherer 2011" des Branchendienstes map-Report (www.map-report.com), um zu erkennen, dass es schon im vergangenen Jahr eine Reihe von Lebensversicherern gab, die den durchschnittlichen Rechnungszins im Bestand von 3,3 Prozent nicht erwirtschafteten. Daneben gab es eine nicht geringe Zahl von Unternehmen, die 2011 schon gefährlich nahe an dieser Marge operierten. Seitdem ist die Lage bekanntlich nicht besser geworden, im Gegenteil.

Die Lebensversicherer mit der niedrigsten Nettorenditen 2011

Versicherer

Nettorendite in %*

Victoria

3,72

Protektor

3,66

Münchener Verein

3,65

VPV

3,63

Nürnberger Leben

3,61

Familienfürsorge

3,58

Bayerische Beamten

3,48

Deutscher Ring

3,47

Helvetia

3,78 

Generali

3,36

Öffentliche Berlin-Brandenburg

3,36

Ideal

3,36

AachenMünchener

3,35

myLife

3,28

Provinzial Rheinland

3,25

Delta Lloyd

3,21

Sparkassen Sachsen

3,15

Landeslebenshilfe

3,11

Heidelberger Leben

2,42

Hamburger

-0,37

Branche

4,14

* Nettorendite aus Kapitalanlagen in Prozent des mittleren Jahresbestandes an Kapitalanlagen, Quelle: map-Report Nr. 811-813

„Durch ihre auf Langfristigkeit ausgerichtete Kapitalanlagestrategie und ihr professionelles Risikomanagement haben die deutschen Lebensversicherer für ihre Kunden die Folgen der Banken- und Staatsschuldenkrise in den vergangenen fünf Jahren gut abgefedert. Im Vergleich zu anderen sicheren Anlagen wie Festgeldkonten, die aktuell im Durchschnitt nicht einmal zwei Prozent bringen, bieten die Lebensversicherer ihren Kunden immer noch eine attraktive Verzinsung. In diesem Jahr waren es im Durchschnitt knapp vier Prozent". heißt es beim GDV.

Deklarationsrunde 2013 wird es an den Tag bringen
3,94 Prozent, um genau zu sein. Aber Durchschnitte sagen in diesem Zusammenhang wenig. Die Deklarationen für 2012 liegen in einer Spannbreite zwischen 4,6 Prozent (Targo) und 3,3 Prozent (Öffentliche Berlin-Brandenburg). Dass die Deklarationen für 2013 erneut auf breiter Front sinken werden, gilt als sicher.

Die Assekurata Assekuranz Rating Agentur GmbH (www.assekurata.de) unterstreicht vor dem Hintergrund der behaupteten Schwierigkeiten von Lebensversicherern, dass die finanzielle Substanz der Unternehmen an Bedeutung gewinnt. „Für die anstehende Deklarationsrunde erwarten wir branchenweit eine erneute Absenkung der Überschussbeteiligung", so Lars Hermann, Bereichsleiter Analyse der Assekurata. „Bei der Einschätzung des Leistungsprofils von Lebensversicherern gewinnt somit die finanzielle Unternehmenssubstanz zunehmend an Bedeutung. Hier kristallisieren sich im aktuellen Marktumfeld Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Gesellschafen stärker heraus." Auf Deutsch: Die einen bringen's noch, andere nicht mehr! (hp / www.bocquel-news.de)

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