logo

Namen und Nachrichten

Die Krise hat Leben und Lebensgrundlagen zerstört

20. Mai 2020 - Wirtschaftliche Not und soziale Unzufriedenheit nehmen in den nächsten 18 Monaten zu, falls die Staaten, Unternehmen und politischen Entscheidungsträger der Welt nicht zusammenarbeiten. Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, könnte ein Neustart der Volkswirtschaften helfen, zeigt der Bericht Covid-19 Risks Outlook.

Ein Neustart mit mehr gesellschaftlicher Gleichheit und Nachhaltigkeit – eingebettet in den Aufschwung – könnte nach der derzeit bereits langanhaltenden Corona-Pandemie eine neue Ära des Wohlstands einleiten. Das ist das Ergebnis des Berichts Covid-19 Risks Outlook: A Preliminary Mapping and Its Implications (Ein Ausblick auf die mit Covid-19 verbundenen Risiken: ein erster Überblick und seine Implikationen), der jetzt veröffentlicht wurde.

Der in Zusammenarbeit mit Marsh & McLennan (www.mrh.com) und Zurich Insurance Group (www.zurich.com) erstellte Bericht beruht auf den Ansichten von fast 350 hochrangigen Risikofachleuten, die gebeten wurden, einen Ausblick auf die kommenden 18 Monate zu geben. Sie äußerten ihre größten Bedenken hinsichtlich der wahrscheinlichsten Auswirkungen auf die Welt und die Wirtschaft, die in dem aktuellen Risk-Report aufgelistet wurden. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 dominieren die Risikowahrnehmung der Unternehmen, die von einer anhaltenden Rezession über die Abschwächung der Haushaltslage der großen Volkswirtschaften bis hin zu strengeren Beschränkungen des grenzüberschreitenden Waren- und Personenverkehrs und dem Zusammenbruch eines großen Schwellenlandes reichen.

Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen den einzelnen Risiken fordert der Bericht die Staats- und Regierungs-Chefs außerdem auf, jetzt gegen eine Vielzahl künftiger systemischer Schocks wie die Klimakrise, geopolitische Turbulenzen, zunehmende Ungleichheit, Belastungen der psychischen Gesundheit der Menschen, Lücken in der Kontrolle von Technologien und weiterhin belasteten Gesundheitssystemen vorzugehen.  

Schwerwiegende und weltweite Auswirkungen
Die längerfristigen Risiken werden schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Kontrolle über bahnbrechende Technologien haben, heißt es im Bericht. Die Forderungen im Global Risks Report 2020 bekräftigen das. In dem Risks-Report kommt eine Gemeinschaft aus verschiedenen Interessenvertretern zu Wort, die Umweltrisiken zu den fünf größten globalen Risiken für das nächste Jahrzehnt aufzählt und auch vor der außerordentlichen Belastung der Gesundheitssysteme warnt.

Hauptsorge der Unternehmer: Anhaltende globale Rezession
Diese neueste Aktualisierung bietet ein vorläufiges Bild bekannter Risiken, die durch die Krise verstärkt werden, und neuer Risiken, die entstehen können. Zwei Drittel der Befragten nannten eine „anhaltende globale Rezession“ als eine Hauptsorge der Unternehmen. Die Hälfte gab Insolvenzen und Branchenkonsolidierungen, eine fehlende Erholung der Branchen und die Unterbrechung der Lieferketten als entscheidende Sorgen an.

Cyberangriffe und Datenbetrug wesentliche Bedrohungen
Mit der beschleunigten Digitalisierung der Wirtschaft inmitten der Pandemie stellen laut der Hälfte der Befragten Cyberangriffe und Datenbetrug wesentliche Bedrohungen dar, während der Zusammenbruch von IT-Infrastruktur und -Netzwerken ebenfalls zu den Hauptsorgen zählt. Geopolitische Störungen und strengere Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs stehen weit oben auf der Liste der Besorgnisse.

Ein zweiter Bericht, Challenges and Opportunities in the Post-Covid-19 World (Herausforderungen und Chancen in der Welt nach Covid-19), stützt sich auf die Erfahrungen und Erkenntnisse von Vordenkern, Wissenschaftlern und Forschern, um neue Möglichkeiten für den Aufbau einer florierenden, gerechteren und nachhaltigeren Welt aufzuzeigen.

„Die Krise hat Leben und Lebensgrundlagen zerstört. Sie hat eine Wirtschaftskrise mit weitreichenden Auswirkungen ausgelöst und die Unzulänglichkeiten der Vergangenheit aufgedeckt. Führungspersönlichkeiten müssen nicht nur die unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie bewältigen, sondern auch miteinander und mit allen Bereichen der Gesellschaft zusammenarbeiten, um aufkommende bekannte Risiken anzugehen und die Widerstandsfähigkeit gegen noch unbekannte Risiken zu stärken. Wir haben jetzt die einmalige Gelegenheit, diese Krise zu nutzen, um die Dinge anders zu tun und bessere Volkswirtschaften aufzubauen, die nachhaltiger, belastbarer und integrativer sind“, so Saadia Zahidi, Geschäftsführerin des Weltwirtschaftsforums.

Peter Giger, Group Chief Risk Officer, Zurich Insurance Group, sagte: „Covid-19 hat gezeigt, dass es entscheidend ist, existenzielle Risiken im Fokus zu behalten. Der Klimawandel ist eines davon. Während wir unsere Volkswirtschaften wieder hochfahren, zeigen Veränderungen in den Arbeitsweisen und in der Haltung gegenüber dem Reisen, dem Pendeln und dem Konsum neue Wege auf, um eine kohlenstoffärmere und nachhaltigere Zukunft zu erreichen.“

John Doyle, President and CEO, Marsh, betonte: „Schon vor der Covid-19-Krise sahen sich die Organisationen mit einer hochkomplexen und vernetzten globalen Risikolandschaft konfrontiert. Von Cyber-Bedrohungen bis hin zu Lieferketten und dem Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden werden Unternehmen nun viele der Strukturen, auf die sie sich früher verließen, neu überdenken. Um die Voraussetzungen für eine schnellere Erholung und eine widerstandsfähigere Zukunft zu schaffen, müssen Regierungen und die Privatwirtschaft effektiver zusammenarbeiten. Neben größeren Investitionen zur Verbesserung der Gesundheitssysteme, der Infrastruktur und der Technologie muss eines der Ergebnisse dieser Krise sein, dass die Gesellschaften widerstandsfähiger werden und in der Lage sind, künftige Pandemien und andere größere Schocks zu überstehen".

Erheblichen Drucks auf Bildung und den Arbeitsmarkt
Die Experten sind sich einig: Die Pandemie wird lang anhaltende Auswirkungen haben, da die hohe Arbeitslosigkeit das Konsumentenvertrauen, soziale Ungleichheiten und das Wohlbefinden beeinträchtigt und die Wirksamkeit der Sozialschutzsysteme in Frage stellt. Angesichts des erheblichen Drucks auf den Arbeitsmarkt und die Bildung – mehr als 1,6 Milliarden Schüler und Studenten haben während der Pandemie den Unterricht verpasst – sind wir der Gefahr einer weiteren verlorenen Generation ausgesetzt. Es sind die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, die bestimmen, wie sich diese Risiken oder Chancen auswirken.

Die Veröffentlichungen COVID-19 Risks Outlook: A Preliminary Mapping and Its Implications ist den Angaben zufolge ein erster Überblick. Der Report wurde mit der unschätzbaren Unterstützung des Global Risks Advisory Board des Weltwirtschaftsforums entwickelt. Die Experten profitieren eigenen Angaben zufolge von der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit den strategischen Partnern Marsh & McLennan und Zurich Insurance Group. Online kann der knapp 60 Seiten umfassende Report herunter geladen werden. (-el / www.bocquel-news.de

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.


Link zum Artikel: http://www.bocquel-news.de/Die-Krise-hat-Leben-und-Lebensgrundlagen-zerstört.39595.php