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Konzepte und Kriterien

Deutschlands Mathematiker im Hype um Aktuarberuf

1. Februar 2018 - Durch die Einführung von Solvency II und IRFS 17 werden immer mehr qualifizierte Aktuare benötigt. Der Beruf erlebt vor allem bei Deutschlands Wirtschaftsmathematikern einen Boom, wie jüngste Zahlen der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) zeigen. Im Juni treffen sich DAV und die International Actuarial Association in Berlin.

Der Beruf des Aktuars wird bei Deutschlands Mathematikern immer beliebter. Erst kürzlich wurden 261 junge Finanz- und Versicherungsmathematiker in die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (www.aktuar.de) aufgenommen. Damit zählt die Vereinigung nun über 5.000 Mitglieder (siehe DAV-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken). Im vergangenen Jahr haben mehr als 500 junge Akademiker die dreijährige, berufsbegleitende Ausbildung zur „Aktuarin DAV" beziehungsweise zum „Aktuar DAV" bei der Aktuarvereinigung absolviert.

„Die Einführung des europäischen Aufsichtsregimes Solvency II und des Rechnungslegungsstandards IFRS 17 haben den Bedarf an hoch qualifizierten Aktuarinnen und Aktuaren noch einmal deutlich erhöht", begründet der DAV-Vorstandsvorsitzende Roland Weber die Entwicklung. Darüber hinaus eröffneten die Internationalisierung sowie Digitalisierung des Versicherungswesens den Aktuaren ganz neue Betätigungsfelder. „Und immer öfter gehören auch Investmentbanken und Asset-Management-Unternehmen zu den Arbeitgebern von Deutschlands Aktuaren, die durch ihr mathematisches Know-how einen wichtigen Beitrag zur Steuerung von Finanzunternehmen leisten können", so Weber weiter.

Um dem veränderten Arbeitsumfeld und den gestiegenen fachlichen Anforderungen Rechnung zu tragen, hat die DAV laut Roland Weber ihre Ausbildung kürzlich noch einmal weiterentwickelt. In diesem Zuge wurde das Fach Actuarial Data Science eingeführt, das sich mit Fragestellungen wie Big Data, Machine Learning oder Cognitive Computing beschäftigt. Daneben liegt künftig ein noch größerer Schwerpunkt auf dem Themenbereich Enterprise Risk Management, in dem bereits 27 Prozent der Aktuare hierzulande tätig sind.

Stellvertretend für alle Neuaufgenommenen wird das 5.000ste Mitglied offiziell im Rahmen des 31. Weltkongresses (ICA) der Aktuare geehrt. Zur weltweit größten Konferenz der aktuariellen Gemeinschaft erwarten die DAV und die International Actuarial Association (IAA) vom 4. bis 8. Juni in Berlin über 2.000 Experten aus der ganzen Welt. Dabei werden rund 420 Referenten aus über 40 Ländern in bis zu zwölf parallelen Vortragssessions über die neuesten Erkenntnisse aus der Finanz- und Versicherungswelt berichten.

Ohne Aktuare geht es nicht
Aktuare sind als Experten der Risikosteuerung nicht nur für Erstversicherungen, sondern auch für Beratungsunternehmen und Rückversicherer sowie Träger der Altersversorgung tätig. Darüber hinaus zählen auch Banken und Bausparkassen sowie Verbände, Ministerien und Aufsichtsbehörden zu den Arbeitgebern von Aktuaren. Wie das Ende 2017 erschienene DAV-Gehaltsbarometer zeigt, ist der Beruf des Aktuars auch aus finanzieller Sicht attraktiv: So liegt das Durchschnittsgehalt bei rund 88.000 Euro im Jahr. Auch bei den Einstiegsgehältern rangieren die Aktuare in Ausbildung je nach Unternehmen und Region mit einem Jahressalär von 48.000 bis 58.000 Euro in der Spitzengruppe vergleichbarer Berufszweige. (-ver / www.bocquel-news.de)

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