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Konzepte und Kriterien

Deutschland altert besser - das kann man ausrechnen

7. August 2017 - Der demografische Wandel lässt sich meistern – durch lebenslanges Lernen, flexiblere Erwerbsbiografien und eine veränderte Einstellung. Das zeigt ein Bericht renommierter Wissenschaftlern, den das Netzwerk „Population Europe“ gemeinsam mit der Initiative „7 Jahre länger“ veröffentlicht hat.

Der demografische Wandel wird auch das gesellschaftliche Zusammenleben verändern. Das Wichtigste dazu vorab - wissenschaftlich belegt: Wir werden immer älter. Der GDV (www.gdv.de) verweist in diesem Zusammenhang auf die Initiative „7 Jahre länger“ (Screenshot von der Website www.7jahrelaenger.de). Die sehr gute Nachricht wiederholt sich in der Studie, die das Netzwerk „Population Europe“ gemeinsam mit der Initiative „7 Jahre länger“ (www.7jahrelaenger.de/gruenbuch): Wir, die wir immer älter werden, können uns auf mehr gesunde Jahre freuen; und selbst die Auswirkungen der alternden Bevölkerung lassen sich in den Griff bekommen. Dazu müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft jedoch schnell die richtigen Weichen stellen – ansonsten überrollt beispielsweise die geburtenstarke Generation der Baby-Boomer die sozialen Systeme. Die Folgen: Jeder bekommt hierzulande die negativen Auswirkungen des demografischen Wandels zu spüren.

Das geht aus den Beiträgen von elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hervor, die von der Initiative „7 Jahre länger“ initiiert und von dem internationalen Forschungsnetzwerk „Population Europe“ als sogenanntes Grünbuch veröffentlicht wurden. Der viel sagende Titel: „Alternde Gesellschaft – Wie das ’neue Altern‘ unser Leben verändern wird.“ Die Flexibilisierung des Berufslebens, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Frage gesellschaftlicher Teilhabe aller Generationen sind nur einige Facetten ihrer Lösungsansätze.

Der demografische Wandel trifft bislang die neuen Bundesländer besonders stark – seit Jahren steigt dort das Durchschnittsalter. Bis 2060 werde der Westen aber aufschließen, heißt es. Einige westdeutsche Bundesländer zählen dann mit zu den ältesten Regionen. Fakt ist: Weil immer mehr Menschen länger leben und die Geburtenzahlen niedrig bleiben, steigt das Durchschnittsalter der Deutschen, wie die nebenstehenden Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (zum Vergrößern bitte anklicken) zeigen. Die Wissenschaftler sagen, dass aber in Zukunft die Bevölkerung in den alten Bundesländern erheblich schneller altern wird als in den neuen. Während bis 2060 das Durchschnittsalter im Westen um fünf auf 49,1 Jahre steigt, beträgt der Zuwachs im Osten „nur“ 3,2 auf 49,3 Jahre. Das zeigt eine Analyse der Initiative „7 Jahre länger“ basierend auf der Bevölkerungsvorausberechnung der Bundesländer.

Am schnellsten altern Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg
Den größten Anstieg des Durchschnittsalters erlebt bis 2060 der Stadtstaat Hamburg mit 6,2 Jahren, gefolgt von Bayern, Baden-Württemberg und Berlin mit einem Plus von jeweils 5,3 Jahren. Am langsamsten verläuft demnach die Alterung in Sachsen (+2,2 Jahre), Sachsen-Anhalt (+2,4 Jahre) und Thüringen (+2,5 Jahre). Deutschlandweit klettert der Altersschnitt bis 2060 um 4,6 auf 49,1 Jahre. Hauptverantwortlich dafür sind die niedrigen Geburtenzahlen und die steigende Lebenserwartung.

Altersunterschiede innerhalb Deutschlands sinken deutlich
Die Zahlen unterstreichen, wie stark der demografische Wandel in Zukunft auch den Westen erfasst. Bislang traf er vor allem die ostdeutschen Länder. Von 1991 bis 2015 stieg dort das Durchschnittsalter – mit Ausnahme von Berlin – um sieben bis zehn Jahre. Künftig wendet sich das Blatt und der Westen schließt auf. Die Folge: Bis 2060 nehmen die Altersunterschiede ab. Während das jüngste und älteste Bundesland heute noch 5,4 Jahre trennen, sind es 2060 nur noch 2,8 Jahre.

2060 ist jeder achte Einwohner 80 Jahre oder älter
Der Anstieg des Durchschnittsalters geht auch einher mit einer immer größeren Zahl hochaltriger Menschen. Während 2015 rund 4,7 Millionen Einwohner 80 Jahre oder älter waren, werden es 2060 bereits 9 Millionen sein. Bundesweit wäre damit jeder achte Einwohner mindestens 80 Jahre alt. In Brandenburg – dem Land mit dem höchsten Anteil Hochaltriger – wäre es sogar mehr als jeder siebte.

Die Initiative „7 Jahre länger“ nennt neuerdings auch „7 Gründe, warum Freunde unser Leben verlängern“. Damit bringen die Altersforscher der Initiative auf den Punkt, dass Einsamkeit schlecht für das Gemüt und die Gesundheit ist. Deshalb sind Bekannte so wertvoll. Sie schützen vor dem Alleinsein und steigern das Wohlbefinden. Demnach lohnt es sich, Freundschaften über Jahre hinweg zu erhalten. Und vor allem lohne es sich, Freundschaften zu pflegen:

  1. Freunde bewahren vor Einsamkeit;
  2. Freunde fördern einen aktiven Lebensstil;
  3. Freunde erden und regulieren das Stressempfinden;
  4. Freunden fördern Optimismus;
  5. Freunde halten geistig fit;
  6. Freunde stärken das Immunsystem;
  7. Freunde bringen uns zum Lachen.

Wie alt man durchschnittlich werden kann, zeigt darüber hinaus online ein „Lebenserwartungsrechner“ (www.7jahrelaenger.de/lebenserwartungsrechner). Auf den Websites der Deutschen Versicherer sind Details dazu veröffentlicht, die in der Handhabung auch älteren Leuten leicht fallen sollten. (-el / www.bocquel-news.de)

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