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Der Fondsbranche flossen 52 Milliarden Euro zu

23. August 2022 - Netto flossen in der Fondsbranche bis Ende Juni 2022 satte 52 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten. Das ist laut BVI eines der besten Absatzergebnisse. Höhere Zuflüsse in den ersten sechs Monaten erzielte die Branche nur in den Jahren 2021 mit 111 Milliarden Euro, 2015 mit 110 Milliarden Euro und 2017 mit 78 Milliarden Euro.

Wie der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (www.bvi.de) mitteilt, starteten Offene Publikums- und Spezialfonds im Januar 2022 mit einem Rekordabsatz von insgesamt über 30 Milliarden Euro. Im weiteren Jahresverlauf reduzierten sich die monatlichen Zuflüsse angesichts der Marktturbulenzen durch den Ukrainekrieg und die hohe Inflationsrate. Im Juni flossen netto 0,3 Milliarden Euro aus offenen Fonds ab. Abflüsse verzeichneten sie zuletzt im März 2020, damals summierten sich die Rückgaben auf 12 Milliarden Euro.

Mischfonds mit Zuflüssen, Abflüsse bei Geldmarkt- und Rentenfonds
Beim Publikumsfonds-Absatz drehte sich das Vorzeichen im laufenden Jahr. Nach Zuflüssen von 14,1 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022 verzeichneten sie Abflüsse von 5,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal. Allein im Juni zogen Anleger über 5 Milliarden Euro ab.

Das Neugeschäft im ersten Halbjahr ist laut BVI einerseits von starken Zuflüssen in Mischfonds geprägt und andererseits von Anteilscheinrückgaben bei Geldmarktfonds sowie Rentenfonds. Mischfonds erhielten 16,3 Milliarden Euro neue Gelder. Damit knüpfen sie an den Vorjahreszeitraum an, als ihnen 16,9 Milliarden Euro zugeflossen waren.

Geldmarktfonds und Rentenfonds belasteten den Absatz der Publikumsfonds im laufenden Jahr mit insgesamt 13 Milliarden Euro. 2021 hatten sich bis Ende Juni die Zuflüsse in Rentenfonds (1,5 Milliarden Euro) und die Abflüsse aus Geldmarktfonds (1 Milliarde Euro) annähernd ausgeglichen.

Neugeschäft von Aktienfonds deutlich zurückgegangen
Das Neugeschäft von Aktienfonds ist 2022 aufgrund der Börsenturbulenzen deutlich zurückgegangen. Sie erhielten über 5 Milliarden Euro neue Gelder, fast ausschließlich in aktiv gemanagte Fonds. Im ersten Halbjahr 2021 flossen Aktienfonds 35,4 Milliarden Euro zu, davon knapp die Hälfte in Aktien-ETFs.

Während der deutsche Absatzmarkt bis Ende Juni 2022 Zuflüsse erzielte, verbuchten Wertpapier-Publikumsfonds, die in Europa aufgelegt wurden, nach Angaben des an der NASDAQ notierten Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar (www.morningstar.de/de) Abflüsse von insgesamt 145 Milliarden Euro. Dies ist vor allem auf Rückgaben von Geldmarktfonds (108 Milliarden Euro) und Rentenfonds (85 Milliarden Euro) zurückzuführen. Hingegen flossen zum Beispiel Mischfonds und Aktienfonds 26 beziehungsweise 19 Milliarden Euro zu.

Spezialfonds-Absatz: Versicherer überholen Altersvorsorgeeinrichtungen
Die deutsche Fondsbranche verwaltete Ende Juni 2022 ein Vermögen von 3.859 Milliarden Euro. Auf offene Spezialfonds entfallen 1.975 Milliarden Euro, auf offene Publikumsfonds 1.303 Milliarden Euro, auf geschlossene Fonds 48 Milliarden Euro und auf Mandate 533 Milliarden Euro. Bei den Spezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 636 Milliarden Euro die volumengrößte Anlegergruppe; dazu gehören zum Beispiel berufliche Versorgungswerke. Versicherungsgesellschaften haben 560 Milliarden Euro in Spezialfonds angelegt.

Auf beide Gruppen – Altersvorsorgeeinrichtungen und Versorgungswerke der Versicherer - entfallen zusammen 61 Prozent des Gesamtvermögens. Aus diesen Zahlen wird laut BVI einmal mehr deutlich, dass die Asset-Management-Branche einen hohen Stellenwert bei der Altersvorsorge in Deutschland hat.

Auch beim Neugeschäft liegen Versicherungsgesellschaften und Altersvorsorgeeinrichtungen mit Zuflüssen von insgesamt knapp 30 Milliarden Euro vorne. In diesem Jahr sind es die Versicherer, die bis Ende Juni am meisten neue Gelder in Spezialfonds angelegt haben. Vermutlich haben sie Direktanlagen in Spezialfonds umgeschichtet. In den sechs Jahren zuvor waren Altersvorsorgeeinrichtungen der Absatztreiber. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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