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Konzepte und Kriterien

Denkfabrik rund um die private Altersvorsorge

15. November 2012 - Mit seinem Umzug nach Berlin hat sich das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) ein neues Profil gegeben. An Stelle akademischer Studien sollen praktische Beiträge zur Förderung der Vorsorge bei Verbrauchern, Versicherern und Vermittlern treten.

Dieter Weirich und Klaus MorgensternDas seit 15 Jahren bestehende Deutsche Institut für Altervorsorge (www.dia-vorsorge.de) ist von Köln nach Berlin gezogen. Die „Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge und Generationengerechtigkeit" - ein Unternehmen von Deutscher Bank AG, der Deutschen Bank Bauspar AG, der DWS Investment GmbH und der Deutscher Herold AG - will sich nach Aussagen von DIA-Sprecher Dieter Weirich (Foto im Bild links) künftig nicht nur mit wissenschaftlichen Studien und Expertisen zur Altersvorsorge auf sich aufmerksam machen, sondern auch im gesellschaftspolitischen Diskurs aktiv mit Stellungnahmen, Fachkonferenzen und Expertengesprächen zu kontroversen Fragen einbringen.

Stimmungsbild zu Maßnahmen gegen Altersarmut
Was dies konkret bedeutet, erläuterte Klaus Morgenstern (Foto im Bild rechts), der ebenfalls als neuer Sprecher das DIA repräsentiert. Aktuell zur Diskussion um die Altersarmut hat DIA eine repräsentative Untersuchung vorgelegt, sie schlaglichtartig das Meinungsbild unter den deutschen Vorsorgesparern beleuchtet (siehe Grafik). Mehrheitlich sind die Deutschen der Meinung, dass die Einführung von gesetzlichen oder tariflichen Mindestlöhnen das am besten geeignete Instrument ist, um Altersarmut vorzubeugen.

DIA Bekämpfung AltersarmutGroße Zustimmung findet auch der Ausbau der betrieblichen Altersversorgung unter Beteiligung des Arbeitgebers und mit staatlichen Zuschüssen. Nur bei rund einem Drittel der Befragten kommen hingegen Modelle zur nachträglichen Korrektur der Alterseinkünfte gut an - ganz gleich, ob als beitragsfinanzierte Mindestrente aus Mitteln der Versichertengemeinschaft, als steuerfinanzierte Grundrente oder als Aufstockung von Niedrigrenten. Weitgehend einig sind sich die Bürger in der Ansicht, dass sie im Alter keine Alimente wollen: „Die Grundsicherung im Alter als staatliches Fürsorgeelement außerhalb der Rentenversicherung schützt nicht ausreichend vor Altersarmut."

Bemerkenswert ist, dass ein Drittel der Befragten sogar dafür eintritt, die private Altersvorsorge ganz einzustellen, damit die Versicherten den Einsparbetrag dafür einsetzen können, um den Anstieg des Beitragssatzes in der gesetzlichen Rentenversicherung zu finanzieren, damit die Absenkung des Rentenniveaus verhindert werden kann.

DIA-Vorschläge für die Weiterentwicklung der Altersvorsorge
Die Lebensleistungsrente könne nur ein Kompromiss auf denkbar niedrigster Schwelle sein, kommentierte Klaus Morgenstern die jüngsten Vorschläge der Regierung. Das DIA fordert:

  • Keine Anrechung der Eigenvorsorge auf die Grundsicherung im Alter;
  • Ausschüttung der Risikogewinne in der Lebens- und Rentenversicherung zu mindestens 90 Prozent statt wie bisher nur zu 75 Prozent;
  • Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für ein alle Altersvorsorgeschichten umfassendes individuelles Rentenkonto;
  • Bekämpfung der Altersarmut vor allem im Erwerbsleben, nicht durch Umverteilung im Rentensystem;
  • Einführung von Opting-out-Konzepten in der betrieblichen Altersversorgung;
  • Weiterentwicklung der Altervorsorgesysteme auf der Grundlage des etablierten Schichtenmodells, ohne die einzelne Schichten gegeneinander auszuspielen.

Neue Online-Tools
Noch in diesem Jahr will DIA ein gemeinsam mit dem Hamburger Beratungsunternehmen Evers & Jung entworfenes Online-Beratungsinstrument auf den Markt bringen, das Verbrauchern auf der Grundlage des Prinzips der standardisierten Individualisierung einen einfachen Einstieg in die selbständige Vorsorgeberatung erlaubt. Dem „DIA-Typomat Altersvorsorge" soll 2013 die „DIA-Entscheidungshilfe Altersvorsorgeförderung" folgen. Geplant sie die Entwicklung eines ganzen Baukastens solcher Tools, erklärte Klaus Morgenstern.

Einmischung in die Beratungsdiskussion
Außerdem möchte das DIA die Diskussion über die Art und Weise der gegenwärtigen Altersvorsorgeberatung durch Banken, Versicherungen und freie Finanzdienstleister fördern. Auf die Kritiken, dass lediglich verkauft, aber nicht beraten werde, sei bislang noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden worden, so Morgenstern. Strengere Transparenzvorgaben und verschärfte Regularien für die Aufsicht allein seien ebenso keine Universallösungen wie die Honorarberatung. (hp / www.bocquel-news.de)

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