25. Oktober 2012 - Die diesjährige Leitmesse der Finanzbranche DKM in Dortmund wollte nicht mit neuen Rekorden punkten, sondern legte den Schwerpunkt auf Inhalte und Know-how. Zahlreiche Kongresse und Foren hatten Premiere. Fort- und Weiterbildung der Vermittler standen im Fokus.
Mit 289 Ausstellern auf 23.000 Quadratmetern Fläche öffnete die diesjährige DKM (www.die-leitmesse.de) am 24. Oktober in Dortmund ihre Pforten. Im vergangenen Jahr hatte die Leitmesse gut 19.000 Besucher, davon knapp 13.000 Fachbesucher.
Die veranstaltende bbg Betriebsberatungs GmbH (www.bbg-gruppe.de) hatte angesichts des bereits im vergangenen Jahr leicht gesunkenen Besucherinteresses in diesem Jahr das Rahmenprogramm deutlich ausgeweitet und aufgewertet. Das passt in die Zeit, schließlich geht es auf dem Vermittlermarkt mehr denn je um den Nachweis, dass gute Beratung allemal ihr Geld wert ist. Bei den begleitenden Kongressen und Foren gab es eine Reihe von Erweiterungen, darauf ausgerichtet, den Besuchern neues Fachwissen zu vermitteln. Neu im Programm waren der Social Media-Kongress sowie die Foren Arbeitskraftsicherung, Transparenz, Triple F (Frauen-Finanzen-Führung) und BiPRO Live.
Lebensversicherungen als Ladenhüter?
Trotz des hohen Anspruchs gelang es der diesjährigen DKM 
nicht immer, den Erwartungen zu entsprechen. So verfehlte die mit Spannung erwartete Auftaktrunde in der Speakers Corner zum Thema „Lebensversicherung: Vom Liebling zum Ladenhüter" das Thema. Statt Ausblicke oder zumindest Denkansätze für die Zukunft der Lebensversicherung und ihrer Vertriebschancen zu geben, verhakten sich die Diskutanten Ralf Berndt (Vorstand Marketing und der Stuttgarter - www.stuttgarter.de) Axel Kleinlein (Vorstandsvorsitzender des Bundes der Versicherten - www.bundderversicherten.de) und Bert Rürup (Vorstand MaschmeyerRürup AG - www.mr-ag.com) in den altbekannten Kosten- und Transparenzdebatten. Selbst Verbrauschützer Kleinlein, sonst kaum um eine provokante These verlegen, wirkte weichgespült. Gemeinsamer Tenor: Die kapitalgedeckte Lebensversicherung ist im Prinzip kein schlechtes Produkt, sie wird nur manchmal schlecht gemacht. Das komme überall, bei allen Produkten und auf allen Märkten vor. Kleinleins Spruch, dass die Vermittler es ausbaden müssten, wenn schlechte Produkte auf den Markt kommen, konnte der ganze Saal zustimmen.
Wovon allerdings nicht die Rede war, sind die heißen Eisen der Lebensversicherung. Woher sollen künftig die Erträge kommen? Welche Garantien können die Versicherer künftig noch darstellen und welche sind die Kunden bereit zu bezahlen? Wie müssen die Produkte der Zukunft aussehen, damit ausreichende Altersvorsorge zu bezahlbaren Prämien für breite Kundenkreise möglich ist? Eine Thematisierung der Probleme hätte schon ausgereicht. Statt dessen scheint bei den meisten Versicherern die Parole zu gelten „Augen zu und durch!" „Die Finanzkrise kann ja nicht ewig dauern!" Ansonsten scheint bei vielen Versicherern die Meinung vorzuherrschen, Altersvorsorgeprodukte - vor allem Riester-Renten - seien deshalb kaum noch verkäuflich, weil Medien und Verbraucherschützer sie mies gemacht hätten.
Ehrbare Versicherungskaufleute
Die Verbesserung des Images und der Leistungen der Vermittler hat sich der am 9. Oktober 2012 gegründete Verein Ehrbarer Versicherungskaufleute - e.V (VEVK - www.vevk.de) zur Aufgabe gemacht. Dabei handelt es sich um den zweiten Schritt der vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK - www.bvk.de) ins Leben gerufenen Berufsbild-Initiative „Ehrbarer Kaufmann". Nach dem Eintrag in das Vereinsregister steht der Verein allen im Vermittlerregister eingetragenen Versicherungsvermittlern offen, die öffentlich ein Bekenntnis zu den Grundtugenden des „Ehrbaren Kaufmanns" abgeben wollen. Zwei Vereinsmitglieder müssen für ein neues Mitgleid bürgen.
BVK-Präsident Michael H. Heinz (Foto) wies darauf hin, dass die Einhaltung der Tugenden überprüft und der Verein gegen Mitglieder, die nachweislich dagegen verstoßen, bis hin zum Vereinsausschluss vorgehen wird.
Versichern nach dem Reinheitsgebot
Klarheit und Transparenz neu auf die Fahnen geschrieben hat sich auch ein Unternehmen, das bereits 150 Jahre existiert. Das geht sogar mit einem Namenswechsel einher. Die Unternehmensgruppe 
Bayerische Beamten Versicherungen (BBV - www.bbv.de) gab auf der DKM ihre Umbenennung in „die Bayerische" (www.diebayerische.de) bekannt. Zugleich wird der bisherige Claim „Offen für alle" abgelöst und durch den Leitsatz „Versichert nach dem Reinheitsgebot" ersetzt.
Die Namen der Risikoträger Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. (Konzernmutter), Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung AG (Leben) und Bayerische Beamten Versicherung AG (Sach) bleiben dieselben wie bisher.
„In den vergangenen beiden Jahren haben wir unsere Unternehmensgruppe grundlegend modernisiert, völlig neue Produkte am Markt etabliert und so an Schlagkraft gewonnen. Diese positiven Entwicklungen machen wir nun nach außen sichtbar", sagte Herbert Schneidemann (Foto rechts), Vorstandsvorsitzender der Bayerischen. (hp / www.bocquel-news.de)
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