7. Oktober 2025 - Die FERMA, die Vereinigung der europäischen Risikomanager, veröffentlicht ihren neuesten Cyber-Berichts – Demystifying Cyber Insurance: „Today’s Trends & Tomorrow’s Challenges“. Hier wird die Rolle der Cyber-Versicherung als Schlüsselkomponente einer umfassenden Resilienzstrategie untersucht.
Der Bericht der Ferma (www.ferma.eu) ‚Demystifying Cyber Insurance: Today’s Trends & Tomorrow’s Challenges‘ richtet sich an wichtige Stakeholder auf dem Cyber-Versicherungsmarkt, einschließlich (Rück-)Versicherer, Broker, Risikomanager und Unternehmensversicherungskäufer, und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Branche und die Faktoren, die ihn prägen.
Noch immer fehle es am richtigen Verständnis der Risikoarten (Cyberrisiken), wie beispielsweise die Deckung bei Cyber-Versicherungen zu verstehen sei. Darüber hinaus wird auf anhaltende Herausforderungen eingegangen. Häufige Missverständnisse in Bezug auf die Abdeckung werden aufgeklärt. Hier werden praktische Empfehlungen aus dem Versicherungsalltag gegeben.
Der Bericht, der in Zusammenarbeit mit Marsh und Howden produziert wurde, folgt der Studie von FERMA für 2023, Cyber Insurance Dialogue: How Europe Can Lead the Way to Cyber Resilience.
In Anbetracht der Tatsache, dass in der Risikomanagement-Community anhaltende Zweifel an dem Thema Cyber-Versicherungen bestehen, hebt die Studie mehrere langjährige Bedenken hervor, die von europäischen Risikomanagern vertreten werden, darunter:
- Ausschlüsse: Insbesondere für Krieg und systemische Risiken sowie den Ausschluss von Cyberrisiken aus traditionellen Politiken (zum Beispiel Eigentum und Betriebsunterbrechung), inmitten der Wahrnehmung, dass (Rück-)Versicherer sich auf breitere Ausschlüsse zubewegen.
- Deckungslücken: Entstehen aus der Interaktion zwischen unterschiedlichen traditionellen Versicherungspolicen und cyberspezifischen Policen.
- Schadenmanagement: Insbesondere rund um unklare Auslöser und häufige Streitigkeiten über Schadenzahlungen.
- Niedrige Durchdringungsraten für bestimmte Unternehmen, insbesondere KMU
Diese Bedenken werden im Global Risk Manager Survey Report 2024 der FERMA widergespiegelt, der feststellte, dass 53 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass einige ihrer kritischen Geschäftsaktivitäten nicht versicherbar werden könnten. Cyberangriffe, Digitalisierungsrisiken und technologische Bedrohungen wurden unter den fünf wichtigsten Bereichen genannt, in denen die Berichterstattung als am wahrscheinlichsten zurückgezogen wird.
Die Studie stellt jedoch die Frage, ob diese Sorge von Risikomanagern völlig berechtigt ist. Philippe Cotelle, der Vorsitzende des Digital Committee der FERMA, kommentierte: „Wir glauben, dass diese anhaltenden Zweifel nicht vollständig den aktuellen Stand des Cyber-Versicherungsmarktes widerspiegeln.
Obwohl die Herausforderungen unbestreitbar bestehen bleiben, trägt ein Mangel an Bewusstsein und Verständnis für Cyber-Versicherungsprodukte dazu bei, den Wert zu unterschätzen, den die Cyber-Versicherung für Unternehmen bringen kann, um letztlich das Maß an Widerstandsfähigkeit zu begrenzen, das europäische Unternehmen erreichen könnten.“
… nur als ergänzendes Instrument
Der Bericht bekräftigt auch die Botschaft, dass die Cyber-Versicherung nicht als Ersatz für robuste Cybersicherheitsmaßnahmen angesehen werden sollte, sondern als ergänzendes Instrument, um Unternehmen bei der Bewältigung und Übertragung von finanziellen Risiken im Zusammenhang mit Cyber-Vorfällen zu unterstützen.
Umfassende Cyber-Expositionsanalyse
In der Betonung, dass die Cyber-Versicherung nicht alle Cyber-Events abdeckt, sondern auf Expositionen eingeht, die nicht bereits in anderen Policen enthalten sind, betont die Studie die Bedeutung von Risikomanagern, die eine umfassende Cyber-Expositionsanalyse durchführen und die gesamte Palette von Policen überprüfen, um potenzielle Lücken oder Überschneidungen zu identifizieren.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Durchführung einer gründlichen Überprüfung aller Richtlinien in Zusammenarbeit mit Brokern, um Lücken und Überschneidungen zu beseitigen und sicherzustellen, dass alle kritischen Szenarien von internen Stakeholdern identifiziert werden (z. CISO, Risk Manager, CFO) sind angemessen abgedeckt.
- Bessere Ausbildung von Maklern und anderen Vermittlern durch kontinuierliche Ausbildung und Fähigkeitsaufbau in der gesamten Branche.
- Bewältigung der weit verbreiteten Verwirrung zwischen Cyber-Versicherung und Kriminalitätsdeckung. Diese Risiken sollten ganzheitlich bewertet werden, und in vielen Fällen kann eine gemischte Lösung mehr Klarheit und Wert bieten.
- Besser zugeschnittene Cyber-Versicherungsprodukte auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden.
- Cyber-Sicherheitskontrollen und Cyber-Versicherungen sollten nicht als Ersatz füreinander gesehen werden, sondern als ergänzende Werkzeuge.
Charlotte Hedemark, Präsidentin der FERMA, kommentierte die Ambitionen der Studie wie folgt: „Letztlich erfordert das Erreichen einer stabileren und widerstandsfähigeren Wirtschaft einen kooperativen Ansatz, bei dem Versicherer, Makler und Kunden gemeinsam Cyberrisiken umfassend und nachhaltig angehen. Die Lösung liegt in der Fähigkeit der Versicherungsbranche, den Kundenbedürfnissen genauer zuzuhören und sich selbst herauszufordern, sich zu entwickeln, indem sie relevantere, transparentere und wertorientiertere Lösungen in einer sich schnell verändernden Risikolandschaft bietet.“
Sie fügte hinzu: „Mit diesem Bericht wiederholen FERMA, Howden und Marsh ihr langjähriges Engagement für ein konstruktives Engagement mit allen Interessengruppen beim Aufbau eines gut funktionierenden und erschwinglichen Cyber-Versicherungsmarktes, der die allgemeine Widerstandsfähigkeit der EU-Wirtschaft unterstützt." (-el / www.bocquel-news.de)
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