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Corona und Cyber bergen wachsende Risikobelastung

6. Mai 2021 - Der neue AGCS-Report „Financial Services Risk Trends: An Insurer's Perspective“ zeigt Risiken in Sachen Covid-19, Cyber und Compliance auf. Allianz-Fachleute analysieren Hauptrisiken der Finanzdienstleistungen. So könnte Covid-19 zu Marktkorrekturen und Insolvenzen führen, was sich auf die Bilanzen auswirkt.

Versicherer und Banken, Vermögensverwalter, Private-Equity-Fonds sowie andere Akteure im Finanzdienstleistungssektor stehen vor einer Zeit erhöhter Risiken. Dazu passend identifiziert der neue Bericht Financial Services Risk Trends: An Insurer's Perspective von der AGCS Allianz Global Corporate & Specialty (www.agcs.allianz.com) eine Vielzahl von Gefährdungen – darunter Cyberrisiken aufgrund der Abhängigkeit des Sektors von Technologie, eine wachsende Belastung durch Compliance und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Gleichzeitig werden Finanzinstitute von einer Vielzahl von Stakeholdern in Bereichen wie Nachhaltigkeit, Beschäftigungspraktiken, Diversität und Inklusion sowie Vergütung von Führungskräften zunehmend kritisch hinterfragt.

„Covid-19 hat einen der größten Schocks aller Zeiten für die Weltwirtschaft verursacht, der beispiellose wirtschaftliche und fiskalische Impulse und eine Rekordverschuldung der Regierungen auslöste“, sagt Paul Schiavone, Global Industry Solutions Director Financial Services bei AGCS. „Trotz der verbesserten wirtschaftlichen Aussichten bleibt eine erhebliche Unsicherheit bestehen. Das Damoklesschwert der Wirtschafts- und Marktvolatilität schwebt weiter über uns, während sich die Branche auch zunehmend auf sogenannte ‚nicht-finanzielle' Risiken wie Cyber-Resilienz, das Management von Drittanbietern und Lieferketten sowie die Auswirkungen des Klimawandels und anderer ESG-Trends (Environmental, Social and Governance) konzentrieren muss.“

Laut dem Allianz Risiko Barometer 2021, für das über 900 Teilnehmer aus dem Finanzdienstleistungssektor weltweit befragt wurden, sind Cyber-Vorfälle, die Pandemie und Betriebsunterbrechungen die drei größten Risiken für die Branche weltweit, gefolgt von Änderungen in der Gesetzgebung und Regulierung – insbesondere durch ESG-Themen und Sorgen vor dem Klimawandel. Der neue AGCS-Bericht beleuchtet diese wichtigsten Risikotrends für Banken, Vermögensverwalter, Private-Equity-Fonds, Versicherer und andere Akteure im Finanzdienstleistungssektor und wirft auch einen Blick auf makroökonomische Entwicklungen, wie steigende Kreditrisiken und das anhaltende Niedrigzinsumfeld, die im Allianz Risiko Barometer auf Platz fünf rangieren.

Diese Risiken spiegeln sich in einer AGCS-Analyse von 7.654 Versicherungsschäden von Finanzdienstleistern in den letzten fünf Jahren mit einen Wert von rund 870 Millionen Euro: Cybervorfälle sind die wertmäßig größte Schadensursache, weitere Top-Schadentreiber sind fahrlässiges Handeln, Innenregresse und Aktionärsklagen. Deutsche Grafik Schadenanalyse.

Covid-19 Auswirkungen
Wie die AGCS mitteilt, sind sich Finanzinstitute der potenziellen Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen durch Regierungen und Zentralbanken bewusst, wie beispielsweise niedrige Zinssätze, steigende Staatsverschuldung und das Zurückfahren der Unterstützungen, Zuschüsse und Kredite für Unternehmen. Größere Korrekturen oder Anpassungen an den Märkten – etwa bei Aktien, Anleihen oder Krediten – könnten zu potenziellen Klagen von Anlegern und Aktionären führen, während eine Zunahme von Insolvenzen auch die eigenen Bilanzen der Institute zusätzlich belasten könnte.

„In der Finanzdienstleistungsbranche können Ansprüche gegen Vorstände und leitende Angestellte geltend gemacht werden, wenn der Verdacht besteht, dass sie Risiken im Zusammenhang mit Covid-19 nicht vorhergesehen, offengelegt, gemanagt oder sich nicht darauf vorbereitet haben“, sagt Martin Zschech, Head of Distribution in Zentral- und Osteuropa bei AGCS.

Cyber – große Bedrohung trotz hoher Ausgaben für IT-Sicherheit
Die Pandemie hat zu einem schnellen und weitgehend ungeplanten Anstieg der Arbeit von zu Hause und des elektronischen Handels sowie einer rasanten Beschleunigung der Digitalisierung geführt. Dieses Umfeld bietet einen fruchtbaren Boden für Kriminelle. Trotz erheblicher Ausgaben für Cybersicherheit sind Finanzdienstleister ein attraktives Ziel und sehen sich mit einer Vielzahl von Cyber-Bedrohungen konfrontiert. Darunter fallen Angriffe zur Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails, Ransomware-Kampagnen, „Jackpotting“ von Geldautomaten – dabei übernehmen Kriminelle über Netzwerkserver die Kontrolle über Geldautomaten – oder Angriffe auf die Lieferkette.

„Drittanbieter können das schwache Glied in der Cyber-Sicherheitskette sein“, sagt Jens Krickhahn, der für die Cyberversicherung der AGCS in Zentral- und Osteuropa verantwortlich ist. „Kürzlich erlitt einer unserer Bankkunden eine Datenschutzverletzung, nachdem ein Dienstleister unseres Versicherten es versäumt hatte, persönliche Daten zu löschen, als er seine Hardware außer Betrieb nahm. Wie Finanzinstitute mit den Risiken der Cloud umgehen, wird in Zukunft entscheidend sein. Sie geben immer öfter große Teile der Verantwortung für die Cybersicherheit an Dienstleister ab. Gleichzeitig kann der richtige Cloud-Anbieter aber auch eine große Hilfe sein, die Cybergefahren besser zu bewältigen.“

Compliance rund um Cyber, Kryptowährungen und Klimawandel
Compliance ist eine der größten Herausforderungen für die Finanzdienstleistungsbranche. Gesetzgebung und Regulierung im Bereich Cyber, neue Technologien, Klimawandel und ESG-Faktoren entwickeln sich ständig weiter und nehmen zu. Laut der AGCS-Studie habe es in den letzten Jahren einen Paradigmenwechsel in der regulatorischen Sicht auf Datenschutz und Cybersicherheit gegeben.

Folgen von Datenschutzverletzungen
Die Folgen von Datenschutzverletzungen sind laut AGCS mittlerweile weitreichend – mit einer aggressiveren Durchsetzung, höheren Bußgeldern und regulatorischen Kosten sowie einer wachsenden Haftung gegenüber Dritten und potenziellen Rechtsstreitigkeiten. Nach einer Reihe größerer Ausfälle bei Banken und Zahlungsdienstleistern konzentrieren sich die Aufsichtsbehörden zunehmend auf die Geschäftskontinuität, robuste Prozesse und das Management von Risiken durch Drittanbieter. Unternehmen müssen Datenschutzvorschriften und die Vorgaben der Aufsichtsbehörden korrekt umsetzen – und nicht nur auf die IT-Sicherheit achten.

Details zu „Top 10 Ursachen für Wertverlust“ sowie zu „Top 5 Ursachen für Wertverluste ausgewählter Policen“ sind online zu finden. (-el / www.bocquel-news.de)

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