28. Mai 2018 - Gleich drei Versicherer legten jetzt ihre Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2017 offen. So sieht sich die Continentale in anspruchsvollem Umfeld weiter auf Erfolgskurs. Die myLife Leben erzielte ein deutliches Prämienplus von 62,6 Prozent. Die Concordia blieb trotz heftiger Sturmereignisse voll auf Kurs.
Der Continentale Versicherungsverbund (www.continentale.de) verzeichnet weiterhin ein robustes Wachstum in allen Sparten. Die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft erhöhten sich 2017 um insgesamt 4,1 Prozent auf 3,82 Milliarden Euro. Damit erzielte der Verbund im vergangenen Jahr einen mehr als doppelt so hohen Beitragsanstieg als der Markt, der ein Plus von 1,9 Prozent meldet.
Gleichzeitig steigerte die Continentale deutlich ihr Rohergebnis, das von rund 480 auf circa 600 Millionen Euro zunahm. Wesentliche Ursache hierfür ist Unternehmensangaben zufolge neben Beitragszuwächsen die moderate Leistungsentwicklung in der Krankenversicherung.
„Unsere Geschäftsstrategie ‚Wachstum mit Ertrag und aus eigener Kraft‘ geht auch in einem anspruchsvollen Umfeld auf“, sagt Dr. Christoph Helmich, der Vorstandsvorsitzende des Continentale Versicherungsverbundes. „Zugleich haben Solidität, Sicherheit und Zuverlässigkeit für unsere Versicherten nach wie vor oberste Priorität.“
Wie in den Vorjahren kommen nahezu 90 Prozent des Rohergebnisses den Kunden des Verbundes zugute, in der Krankenversicherung beispielweise für Beitragsrückerstattungen, bestätigt Helmich. Zudem wurde das handelsrechtliche Eigenkapital weiter aufgestockt, im Berichtsjahr um 33 Millionen Euro. Insgesamt kann der Verbund damit 789 Millionen Euro Eigenkapital vorweisen.
Auch der Kapitalanlagebestand stieg nach Aussagen von Continental-Chef Christoph Helmich kräftig um 4,7 Prozent; Ende 2017 verwaltete der Versicherer ein Anlagevolumen von rund 22 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich um 1,9 Prozent auf 736 Millionen Euro. Hier mache sich die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase bemerkbar.
Marktkonforme Entwicklung in der Krankenversicherung
Das Geschäftsfeld Krankenversicherung entwickelte sich bei der Continentale alles in allem zufriedenstellend, erklärte Helmich, auch wenn sich der Verbund in Summe hinsichtlich der Bestands- und Beitragsentwicklung nicht vom Branchentrend abkoppeln konnte. So verringerte sich die Zahl der vollversicherten Personen bei der Continentale Krankenversicherung 2017 um 2.528 auf 406.958 Personen. Im Neugeschäft erreichte das Unternehmen jedoch erneut einen Spitzenplatz: Rund 18.200 Kunden entschieden sich für eine Vollversicherung der Continentale, deutlich mehr als bei den meisten Wettbewerbern.
Die gesamten Beitragseinnahmen der Gesellschaft erhöhten sich um 4,4 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro. Wie der Beitragszuwachs im Markt von 4,7 Prozent geht dies auf Prämienanhebungen zurück, die im Jahr 2017 insbesondere auch in der Pflegepflichtversicherung vorzunehmen waren. In der Krankenversicherung nahmen die Beiträge bei der Continentale Kranken um 3,2 Prozent zu, im Markt um 3,8 Prozent. In der Pflegepflichtversicherung kletterten sie entsprechend der Marktentwicklung von plus 20,1 Prozent um 20,4 Prozent. Der hohe Anstieg erklärt sich daraus, dass die privaten Krankenversicherer im vergangenen Jahr die Tarife an das Zweite Pflegestärkungsgesetz anpassen mussten. Sehr positiv entwickelten sich die gesamten Leistungsausgaben. Sie stiegen um lediglich 1,2 Prozent.
Starker Zuwachs in der Lebensversicherung
Das Geschäftsfeld Lebensversicherung entwickelte sich sehr erfolgreich. Hier erreichte der Verbund ein Beitragsplus von 3,4 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Im Markt hingegen gingen die Beitragseinnahmen 2017 nochmals zurück, wenn auch nur moderat um insgesamt 0,2 Prozent. Die laufenden Beiträge der deutschen Lebensversicherer reduzierten sich im Durchschnitt um 0,2 Prozent und die Einmalbeiträge um 0,3 Prozent.
Im Gegensatz dazu nahmen die Beitragseinnahmen der Continentale Lebensversicherung AG insgesamt um 4,4 Prozent auf 766 Millionen Euro zu. Die Gesellschaft verbuchte entgegen dem Markttrend einen Zuwachs bei den laufenden Beiträgen von 6,1 Prozent. Das Geschäft mit Versicherungen gegen Einmalbeitrag ging indessen um 7,1 Prozent zurück. Einmalbeiträge haben traditionell nur eine geringe Bedeutung bei der Continentale Leben.
Ende 2017 machten sie 11,6 Prozent der gesamten Beiträge aus, der Marktdurchschnitt liegt bei 28,8 Prozent. „Wir freuen uns darüber, dass wir in einem stagnierenden Markt gerade bei den laufenden Beiträgen deutlich wachsen konnten“, sagte Dr. Christoph Helmich. „Das zeigt, dass Produktqualität und -positionierung hervorragend sind und unser Geschäftsmodell weiter Früchte trägt.“
Als eines von wenigen Unternehmen bietet die Continentale Lebensversicherung ihren Vertriebspartnern und Kunden nach wie vor eine umfassende Produktpalette einschließlich klassischer Garantieprodukte. Im vergangenen Jahr erweiterte sie diese um eine kapitaleffiziente klassische Produktlinie. Stärkste Treiber für das Neugeschäft waren abermals fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen sowie die Berufsunfähigkeitsvorsorge.
Ertragreiches Wachstum in der Schaden- und Unfallversicherung
Auch die drei Sachversicherer des Continentale Versicherungsverbundes erzielten wie im Vorjahr überdurchschnittliche Beitragssteigerungen. Sie verzeichnen zusammengenommen ein Wachstum von 4,7 Prozent auf 1.039 Millionen Euro und liegen damit 1,7 Prozentpunkte über dem Marktdurchschnitt. Dazu Dr. Helmich: „Diese positive Entwicklung belegt, dass unsere Strategie erfolgreich ist, im Verbund die Sparte Schaden- und Unfallversicherung auszubauen.“
Die Continentale Sachversicherung AG erreichte ein Beitragsplus von 4,7 Prozent auf 493 Millionen Euro. Es resultiert wie schon 2016 im Wesentlichen aus dem erfreulichen Geschäftsverlauf in den Sparten Sach-, Haftpflicht- und Kraftfahrtversicherung.
Am kräftigsten wuchs erneut die Europa Versicherung AG (www.europa.de). Ihre Beitragseinnahmen erhöhten sich um 5,7 Prozent auf 194 Millionen Euro. Ausschlaggebend hierfür war wiederum die Kraftfahrtversicherung, die beitragsstärkste Sparte des Direktversicherers.
Auch die Mannheimer Versicherung AG (/www.mannheimer.de) legte insbesondere in Kraftfahrt zu, darüber hinaus im Bereich ihrer Markenprodukte. Zum Jahresende 2017 stiegen die Beiträge des Zielgruppenversicherers um 4,3 Prozent auf 352 Millionen Euro.
Wie die Continentale außerdem mitteilt, entwickelte sich die Ertragslage in der Schaden- und Unfallversicherung ebenfalls positiv: Die Combined Ratio, die Brutto-Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung, liegt demnach mit 93,2 Prozent (im Vorjahr 93,5 Prozent) weiterhin auf einem sehr
guten Niveau.
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myLife: Netto-Neugeschäft übertrifft alle Erwartungen
Die myLife Lebensversicherung AG (www.mylife-leben.de) meldet für das Geschäftsjahr 2018 ein Plus von 82,1 Prozent im Netto-Geschäft. Das in Göttingen ansässige Unternehmen hat mit seinem Fokus auf provisionsfreie Netto-Produkte weiter großen Erfolg. Im Geschäftsjahr 2017 wuchs das Neugeschäft im strategischen Kerngeschäft um 82,1 Prozent von 60,8 Millionen Euro (2016) auf 110,7 Millionen Euro. Die Versicherungssumme im Bestand der Netto-Produkte stieg um 43,6 Prozent auf 1.045,1 Millionen Euro nach 727,9 Millionen Euro im Jahr 2016. Insgesamt betrachtet stiegen die Beitragseinnahmen um 62,6 Prozent auf 120,5 Millionen Euro (Vorjahr: 74,1 Millionen Euro).
„Unser Erfolg bestätigt unsere Strategie: Mit zukunftsweisenden Netto-Versicherungen haben wir frühzeitig den richtigen Weg eingeschlagen.“, sagt der myLife- Vorstandsvorsitzende Michael Dreibrodt. „Wachstumstreiber sind unsere innovativen fondsgebundenen Produkte, insbesondere myLife Invest.“ - Die wesentlichen Kennzahlen entwickelten sich demnach im vergangenen Geschäftsjahr weiter positiv. Die Verwaltungskosten-Quote sank erneut deutlich auf 2,2 Prozent (2016: 3,6 Prozent). Im Geschäftsfeld Netto-Produkte konnte die bereits gute Vorjahres-Quote von 1,5 Prozent auf 1,2 Prozent gesenkt werden.
Durch den strategischen Fokus auf das Netto-Geschäft sank die Abschlusskosten-Quote auf 0,9 Prozent (Vorjahr: 2,6 Prozent). Im Kerngeschäft lag sie den Angaben zufolge sogar nur bei 0,7 Prozent (2016: 1,4 Prozent). Die Storno-Quote im Gesamtbestand – gemessen an statistischem Jahresbeitrag – sank auf 3,3 Prozent nach 3,9 Prozent im Vorjahr. Im Netto-Segment beträgt sie laut Michael Dreibrodt nun 2,8 Prozent (2016: 3,4 Prozent) – nach Anzahl der Verträge 2,5 Prozent (2016: 2,7 Prozent).
Kapitalanlageergebnis erneut solide
Auch 2017 erreichte die myLife ein gutes Kapitalanlageergebnis von 5,6 Millionen Euro, was trotz der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten einer Netto-Verzinsung von 3,7 Prozent entspricht. Der Bilanzgewinn bleibt mit 0,1 Millionen Euro positiv. Online kann der vollständige Geschäftsbericht 2017 eingesehen werden.
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Concordia Muttergesellschaft wächst dynamisch
Die Concordia Versicherungen (www.concordia.de) bleiben auch im Geschäftsjahr 2017 auf Wachstumskurs. Gegenüber 2,8 Prozent im Vorjahr fielen die Beitragszuwächse im Konzern mit 4,5 Prozent noch dynamischer aus und erreichen 885,2 (Vj. 847,1) Millionen Euro, davon entfallen 109,0 Millionen Euro auf die polnischen Tochtergesellschaften. Der Jahresüberschuss belief sich im Konzern auf 39,7 (Vj. 36,8) Millionen Euro.
Die Kapitalanlagen der Gruppe wuchsen von 3,44 Milliarden Euro (2016) auf 3,64 Milliarden Euro. Die Nettoverzinsung erreichte trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit 3,7 Prozent fast das Vorjahresniveau (3,8 Prozent). Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich auf 131,9 (Vj. 126,0) Millionen Euro. Die Schaden- beziehungsweise Leistungsaufwendungen lagen den Angaben zufolge bei allen Gesellschaften unter Vorjahresniveau.
„Trotz einiger Sturmereignisse - wie ‚Xavier‘ und ‚Herwart‘ - konnten wir unseren Kurs halten - mit konstanten Kosten-Quoten und einem dynamischen Wachstum", sagt Dr. Heiner Feldhaus, Vorstandsvorsitzender des Konzerns. Demnach wurden die Unternehmensziele - Wachstum, Kosten, Ertrag - alle erreicht. „Die 2017 sehr guten Unternehmensergebnisse verdanken wir insbesondere unserer Mitarbeiterschaft", so Dr. Feldhaus. Aufgrund dieses hervorragenden Ergebnisses erhalten alle Mitarbeiter*innen eine zusätzliche Gratifikation von 0,3 Gehältern (gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit). Darüber hinaus sollen die strategischen Investitionen nochmals deutlich steigen. Digitalisierung, technische Plattformen, Serviceexzellenz, Aus- und Weiterbildung sowie der Vertrieb sind dabei die zentralen Investitionsfelder. „Wir haben ein strategisches Programm bis 2023 aufgelegt, von dem wir überzeugt sind, dass es dazu beiträgt, unsere Ziele in den nächsten Jahren zu erreichen", sagt Dr. Feldhaus in Hannover.
Vorläufiger Kaufvertrag mit der Generali für beide polnischen Töchter
Seit Ende des Jahres 2017 wurden laut Feldhaus im Hinblick auf die beide polnischen Tochtergesellschaften der Concordia mit dem Kaufinteressenten Generali Gruppe Verhandlungen geführt. Die hierzu geführten Gespräche sind nach Aussagen des Concordia-Chefs nunmehr zu einem Abschluss gekommen: Es wurde ein vorläufiger Kaufvertrag geschlossen, welcher noch der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden bedarf. Während sich die Concordia Gruppe damit auf ihre inländischen Kerngeschäftsfelder konzentriert, möchte die Generali durch den Kauf ihr Produktportfolio und ihre Präsenz in Polen ausbauen und stärken.
Die Concordia Versicherungsgruppe wird sich eigenen Angaben zufolge auch im Jahr 2018 weiter an ihrem obersten strategischen Ziel orientieren, über ein ertragreiches Wachstum die Sicherung der Eigenständigkeit der Versicherungsgruppe konsequent zu gewährleisten. Hierzu wird die „Service Exzellenz" noch stärker im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stehen. Dazu gehört auch die Stärkung des personengebundenen Vertriebs, heißt es. „Die persönliche und exzellente Beratung von Kunden ist und bleibt ein Wert, der gerade in der zunehmend digitalen Welt an Bedeutung gewinnt“, macht Heiner Feldhaus deutlich.
Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet die Concordia Versicherungs-Gesellschaft mit einem Beitragswachstum von circa 3,4 Prozent. Dieses liegt damit voraussichtlich leicht über den vorläufigen Prognosen des Marktes.
Sturmtief „Friederike" belastet das Jahresergebnis 2018
Den Angaben zufolge verläuft das Geschäftsjahr 2018 bisher zufriedenstellend. Nach Ablauf des ersten Quartals erreicht die CC einen Zuwachs von 4,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Besonders erfreulich ist demnach, dass neben Unfall (+3,9 Prozent), Sach (+6,7 Prozent) und Rechtsschutz (+6,2 Prozent) auch in Kraftfahrt (+3,3 Prozent) eine Steigerung erreicht wurde. Allerdings war das erste Quartal 2018 auf der Schadenseite geprägt vom Sturmtief „Friederike", welches das Jahresergebnis 2018 belasten werde. (-el / www.bocquel-news.de)
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