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Konzepte und Kriterien

Bitcoins versichern - wird Unmögliches möglich?

1. März 2018 - Kryptowährungen wie Bitcoin werden ein immer größeres Thema in der virtuellen Welt. Aber wie sieht es mit Versicherungen für die digitalen Währungen aus? Kann man sich vor Kurseinbrüchen oder Diebstahl absichern? Auf diese und weitere Fragen findet Versicherungsexperte Christian Achillius Antworten.

Der Hype um die Bitcoins ist auch hierzulande groß. So richtig verstanden hat kaum jemand die derzeit tägliche Berg- und Talfahrt dieser virtuellen Währung. Man hört von riesigen Gewinnen und gleichzeitigen Verlusten in siebenstelligen Euro-Werten. Jetzt testen die ersten Versicherer – vor allem aus den USA, wie gute Versicherungsprodukte für Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoins (www.bitcoin.de) aussehen könnten. Die Meinung der Fachwelt: Deutsche Versicherer zögern bisher und verpassen womöglich ein lohnendes Geschäft. Warum das so ist, erklärt Versicherungsspezialist Christian Achillius gegenüber dem Maklerbüro transparent-beraten.de (www.transparent-beraten.de).

Der Ansturm auf Bitcoins und andere virtuelle Währungen hält weltweit an - trotz extrem hohen Verlustrisiken und Warnungen von Verbraucherschützern. Während im März 2016 noch gut 15 Millionen Bitcoins weltweit im Umlauf waren, sind es im Januar 2018 bereits knapp 17 Millionen (Quelle:https://de.statista.com/statistik/daten/studie/283301/umfrage/gesamtzahl-der-bitcoins-in-umlauf/).

Nach Schätzungen der Marktanalysten von Chainalysis sind davon allerdings zwischen 17 und 23 Prozent unwiederbringlich verschwunden (Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Millionen-Bitcoins-sind-fuer-immer-verloren-article20158230.html). Ursache sind nicht nur Hacker-Angriffe, sondern zuallererst defekte Speichermedien, die die Bitcoins & Co. nicht korrekt gespeichert haben.

Für die Versicherungsbranche könnten Produkte, die den Verlust von sogenannten Kryptowährungen absichern, ein lohnendes Geschäft sein. Während sich erste Branchen-Größen aus den USA und aus Japan bereits an Produkttests versuchen, halten sich deutsche Versicherer bewusst zurück.

Bitcoin-Verluste durch Kurseinbrüche
„Kurs-Schwankungen von Kryptowährungen sind grundsätzlich nicht zu versichern, da diese für Versicherer nicht kalkulierbar sind”, erklärt Versicherungsexperte Christian Achillius von der BavariaDirekt (www.bavariadirekt.de) gegenüber transparent-beraten.de. „Insbesondere am Beispiel der Kursentwicklung von Bitcoins sieht man, wie schnell die Kurse sinken und wieder steigen können.” Für die Versicherer ist das Risiko eines Versicherungsfalls damit fast nicht einzuschätzen.

Bei der Gestaltung eines neues Versicherungsprodukts schätzen die Versicherer das Risiko eines Schadensfalls ab, sowohl die Wahrscheinlichkeit eines Schadensfalls als auch dessen Höhe. „Insbesondere bei Kryptowährungen lässt sich dies aber nur schwer bis gar nicht einschätzen, um daraus eine Prämie zu kalkulieren”, so Achillius.

Eine Versicherung für Bitcoins anzubieten, wäre somit im Vergleich zu beispielsweise einer Haftpflichtversicherung kaum möglich. Während bei anderen Versicherungsformen ein Ereignis lediglich einen einzigen Versicherungsnehmer betrifft (zum Beispiel bei der Zerstörung einer Vase), würde bei einer Versicherung für Bitcoins ein einzelnes Ereignis (beispielsweise ein Kurseinbruch an der Börse) Folgen für zahlreiche Versicherungsnehmer haben. „Damit ist ein Risikoausgleich im Kollektiv - was ja dem Grundgedanken der Versicherungswelt entspricht - nicht möglich”, so Achillius.

Die Versicherungsunternehmen erstellen für die verschiedenen Schadensgruppen einzelne „Budget-Töpfe”, aus denen dann in einem Schadensfall gezahlt wird. Wenn nun sämtliche Versicherungsnehmer aus einem Topf gleichzeitig entschädigt werden müssten, ginge die Rechnung für die Versicherung nicht mehr auf.

Bitcoin-Verluste durch Diebstahl
Während die Absicherung von Kursschwankungen wohl auch künftig kaum möglich sein wird, gibt es bereits zaghafte Versuche von internationalen Versicherern, den Verlust durch Diebstahl abzusichern. Diese beziehen sich bislang allerdings nur auf den Diebstahl der Kryptowährung durch Mitarbeiter, nicht aber durch außenstehende Personen wie zum Beispiel Computerhacker.

Bitcoin-Verluste durch defekte Speichermedien
Der Verlust eines USB-Sticks oder einer Festplatte, auf der Bitcoins oder andere digitale Zahlungsmittel gespeichert sind, wird derzeit auch auf dem internationalen Markt von keinem Versicherer abgesichert. Eben so wenig der Verlust der Daten selbst. Hier verhindern in erster Linie mögliche Fehlfunktionen der elektronischen Speichermedien, dass die Versicherer das Risiko eines Verlustes abschätzen können. (-ver / www.bocquel-news.de)

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