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Konzepte und Kriterien

Betriebsrentenkompetenz auf dem Prüfstand

10. Dezember 2012 - Beim zweiten Test der Kompetenz von Versicherern in der betrieblichen Altersvorsorge (baV) zeigen die Unternehmen bessere Leistungen als beim ersten Test vor zwei Jahren. Dennoch bleibt weiterer Nachbesserungsbedarf bei Beratung und Service. 

Thomas Dommermuth Zum zweiten Mal nach 2010 hat das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP - www.vorsorge-finanzplanung.de) Versicherungsunternehmen auf ihre bAV-Kompetenz untersucht. Im aktuellen Rating - einzigartig auf dem Markt in seiner Art - hat das IVFP 25 Teilnehmer anhand von 86 Kriterien geprüft und bewertet.

Wie bereits im ersten Rating erfolgte wieder eine Unterteilung in vier Bereiche: Haftung und Beratung mit einem Anteil von jeweils 30 Prozent sowie Service und Verwaltung mit einem Anteil von jeweils 20 Prozent an der Gesamtnote. „Im Vergleich zur Analyse von 2010 haben wir die Anzahl der Untersuchungskriterien nochmals erhöht und zugleich auch unsere Anforderungen verschärft", sagt Prof. Thomas Dommermuth (Foto), Vorsitzender des fachlichen Beirats des IVFP, „umso mehr sind wir darüber erfreut, dass die Versicherer trotzdem insgesamt besser abgeschnitten haben. Ein Beleg für uns, dass unser Verfahren anerkannt und akzeptiert wird." Tatsächlich haben die meisten Anbieter seit dem vergangenen Rating Nachbesserungen vorgenommen - auch wenn noch Luft nach oben vorhanden ist, was sich etwa im Bereich Haftung zeigt. „Zwar weisen Checklisten und Prüfkataloge noch qualitative Lücken auf, dennoch sind diese im Vergleich zu 2010 deutlich geringer geworden", sagt Dommermuth.

GGF-Beratung als Schwerpunkt
In seiner aktuellen Analyse begutachtet das IVFP auch verstärkt die Beratungsleistung der Versicherer gegenüber Gesellschafter-Geschäftsführern (GGF). Konkret wurde dabei untersucht, wie die Unterstützung im Rahmen einer Beratung an dieser Stelle aussieht. Wie bereits in der vorangegangenen Analyse zeigt sich, dass diese sehr gut ausfällt. Anders jedoch verhält es sich mit der Aufklärung rund um die Rückstellungsbildung nach § 6a EStG - gerade einmal knapp über der Hälfte der Versicherer weist schriftlich auf die genauen Voraussetzungen hin; mehr als 20 Prozent gehen darauf überhaupt nicht ein bzw. verfügten nicht über entsprechende Unterlagen. Alles in allem überzeugen im Teilbereich Beratung neben Generali, HDI, Allianz und Bayern-Versicherung auch Zurich Deutscher Herold, Swiss Life und Stuttgarter.

Weil die betriebliche Altersversorgung ein sehr komplexes Produkt ist, sei es umso wichtiger, dass Versicherer über das nötige Know-how verfügen, um eine mögliche Haftung von Arbeitgebern auszuschließen, betont das IVFP.  Aufklärung sei dabei das A und O. Hierzu Dommermuth: „Was uns besonders positiv aufgefallen ist, ist, dass knapp 90 Prozent der Anbieter darauf hinweisen, dass eine Entgeltumwandung das Volumen von Sozialleistungen mindern kann. 2010 waren es lediglich 62 Prozent der Versicherer." Besonders gute Aufklärungsarbeit leisten neben Allianz, Axa und Generali auch Bayern-Versicherung, Swiss Life, Saarland Versicherungen, HUK-Coburg, Nürnberger und Aachen Münchener.

Fortschritte bei Service und Verwaltung
Für die Kunden sei es sehr wichtig, ihren bAV-Anbieter direkt kontaktieren zu können. Im Idealfall gibt es einen persönlichen Ansprechpartner. Gab es in der Analyse 2010 noch Versicherer, die hierfür eine Sonderrufnummer eingerichtet haben, so haben inzwischen alle Anbieter nachgebessert: Kein Versicherer verfügt mehr über Sonderrufnummern - potenzielle höhere Telefonkosten fallen somit weg. Leichte Verbesserungen zeigen sich auch rund um den Informationsservice für Arbeitgeber. Dies betrifft etwa speziell eingerichtete Intranetseiten, eigens entwickelte Software zur Angebotserstellung etc. Im Bereich Verwaltung hingegen fällt auf, dass der bAV-Anteil am Gesamtgeschäft in den vergangenen Jahren stark gewachsen ist. Zu den führenden Anbietern im Bereich Service gehören Generali, Swiss Life, Nürnberger, HDI, Axa und Allianz; im Bereich Verwaltung sind dies Ergo, HDI, Axa, Generali, Swiss Life, Nürnberger und Allianz. (hp / www.bocquel-news.de)

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