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Bericht über Entwicklung bei Naturgefahren

6. Dezember 2012 - Erstmals hat die deutsche Versicherungswirtschaft einen Bericht über die Entwicklung von Sturm-, Hagel- und weiteren Elementarschäden, wie Hochwasser, Starkregen und Erdbeben erstellt. Die Versicherer erhoffen sich Aufschluss über die Trends.

Naturgefahrenreport Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV - www.gdv.de)  veröffentliche am 5. Dezember in Berlin den Naturgefahrenreport 2012 (www.gdv.de/klimawandel). Die Auswertungen reichen zum Teil bis in das Jahr 1970 zurück. Ändern sich Anzahl und Intensität der Schäden hat dies auch unmittelbare Auswirkungen für die Versicherungsbranche.

„Kernkompetenz der Versicherungswirtschaft ist das systematische Erfassen und Bewerten von Schäden. Nur so lassen sich frühzeitig Änderungssignale bei den Naturgefahren erkennen", erklärte Jörg von Fürstenwerth (Foto rechts), Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des GDV. „Mit dem Report wollen wir unseren Beitrag dazu leisten, ein erhöhtes Risikobewusstsein in der Öffentlichkeit, der Politik und Wissenschaft zu schaffen", so von Fürstenwerth.

Jörg von Fürstenwerth Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Sturm- und Hagel:

Im Schnitt regulieren die deutschen Versicherer jedes Jahr 1,3 Millionen Sturm- und Hagelschäden in privaten Haushalten. Die Entschädigungsumme liegt bei 1,1 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen noch weitere Elementarschäden mit einem Schadenaufwand von rund 250 Millionen Euro pro Jahr. Die Häufigkeit und das Ausmaß der Schäden durch Naturgefahren werden jedoch meist unterschätzt.

  • Hagelschäden in der Landwirtschaft:

Im Schnitt erhalten die Landwirte 110 Millionen Euro Entschädigung pro Jahr. In den letzten Jahren stieg der Schadenbedarf jedoch immer weiter an. Wetterextreme nehmen zu. Die Landwirte müssen perspektivisch vor allem mit Schäden durch Starkniederschlag und Trockenheit rechnen. „Die jüngste Entscheidung des Gesetzgebers, alle landwirtschaftlichen Versicherungen für Naturgefahren steuerlich gleich zu behandeln, eröffnet die Möglichkeit für neue Mehrgefahrenkonzepte. Damit findet Deutschland Anschluss an die Versicherungslösungen unserer europäischen Nachbarn", sagt von Fürstenwerth.

  • Blitz- und Überspannungsschäden:

Betroffen sind vor allem der Bayerische Wald, das Erzgebirge und Gebiete nahe der niederländischen Grenze. Überspannungsschäden durch Blitz treten häufiger in ländlichen Regionen als in Städten mit sehr verzweigten Leitungsnetzen auf. In Spitzenmonaten werden den Hausratversicherern über 100.000 Schäden gemeldet.

  • Elementarereignisse:

Foto Fürstenwerth Seit Beginn des Jahres 2000 erfasst die Versicherungswirtschaft systematisch Schadendaten zu Elementarereignissen, wie Hochwasser, Starkregen, Schneedruck und Erdbeben. Solche Naturgefahren können überall in Deutschland Schäden anrichten. Rund 15,3 Millionen Wohngebäude sind gegen Sturm- und Hagelschäden versichert. Über zehn Millionen Hausbesitzer gehen jedoch bei Schäden durch Elementarereignisse, wie etwa Starkregen oder Schneedruck, leer aus. „Ihnen fehlt die notwendige Elementarschadendeckung, obwohl nahezu 99 Prozent der Gebäude problemlos versicherbar sind", so von Fürstenwerth.

Elementarschadenschutz wird wichtiger
Die Durchdringung des Marktes mit Elementarschadenversicherungen kommt erst langsam voran. Der GDV hatte den Versicherungsunternehmen bereits im Jahr 2011 empfohlen, die Wohngebäudeversicherung nur noch inklusive Elementarschadenschutz anzubieten. So sehen es die unverbindlichen Musterbedingungen vor. Beim Abschluss einer Wohngebäudeversicherung können Hausbesitzer ihre Immobilie automatisch und ohne zusätzlichen Vertrag auch gegen die Naturgefahren Hochwasser, Überschwemmung, Starkregen, Schneedruck, Lawinen und Erdrutsch versichern. Es gilt eine Opting out-Lösung: Wer den Zusatzschutz nicht möchte, muss ihn abwählen. Bislang haben die Bundländer Bayern, Sachsen und Niedersachsen mit der Versicherungswirtschaft gemeinsame Initiativen zur Gewinnung von Haus- und Grundstücksbesitzern zur Verbesserung des Elementarschadenschutzes gestartet. (hp / www.bocquel-news.de)

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