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Bei der DEVK ist weiterhin Pandemie-Risiko gedeckt

15. September 2020 - Die DEVK Versicherungen wollen auch künftig das Pandemie-Risiko in der gewerblichen Sachversicherung decken. Derzeit interessieren 2019-er Zahlen kaum mehr. Auch wenn für die Kölner 2019 das „beste Geschäftsjahr aller Zeiten“ war. Darum war die späte Jahrespressekonferenz ein hybrides „Corona-Pressegespräch“.

Ein hybrides „Corona-Pressegespräch“ bei der DEVK (www.devk.de) in Köln via Internet. Es ging unter anderem um das Pandemie-Risiko in der gewerblichen Sachversicherung.

Eine privat-staatliche Lösung wie den Terrorversicherer Extremus (www.extremus.de) hält DEVK-Finanzvorstand Bernd Zens hier jedoch für „eine Krücke“, die man sich nicht zum Vorbild nehme sollte.

Die Kölner Versicherungsgruppe rechnet für 2020 trotz Corona-Delle mit einem Beitragswachstum von 6,4 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro Bruttoprämie und besserer Versicherungstechnik.

Bei den für den Kapitalmarkt pessimistischen Prognosen mit einem DAX von nur 11.500 bis 11.700 Punkten werde der DEVK-Jahresüberschuss vor Steuern jedoch auf 79 (207) Millionen Euro schrumpfen. „Das können wir uns nach dem Rekordgewinn des Vorjahres leisten“, sagte Vorstands-Chef Gottfried Rüßmann.

An der besseren Versicherungstechnik sollen die Kunden über eine Beitragsrückerstattung hinaus teilhaben. Über die Art und Weise wird im Hinblick auf steuerliche Fragen allerdings noch nachgedacht.

Eine eigenständige Betriebsschließungs-Versicherung (BVS) hatte die DEVK ihren Kunden zwar nicht angeboten, wohl aber das Pandemie-Risiko als Klausel beitragsfrei in ihrer Vielschutz-Versicherung inkludiert. Der Sachverhalt sei unstrittig gewesen, so Vorstand Rüdiger Burg.

Der Bayerische Kompromiss habe für die eigenen Fälle nicht gepasst. Versichert waren mit der DEVK-Klausel maximal 250 Euro pro Tag bis zu einem Monat. Für 15.000 Fälle – von der Kosmetikerin bis hin zu Teilen kleinerer Gastronomiebetriebe – habe man 5,2 Millionen Euro geleistet. Klagen seien keine anhängig. Das Risiko der Betriebsschließung nach einer Infektion wolle man „am liebsten“ auch künftig decken, so Burg. Die Aktuare rechneten aber noch. Zurzeit werde die Klausel nicht mehr angeboten.

Vor allem durch Absagen von Großereignissen kommt man bei der DEVK im Rückversicherungsgeschäft durch Corona auf eine Schadenbelastung von 15 bis 20 Millionen Euro. „Unser größter Schaden war die Absage des Oktoberfestes“, so Bernd Zens. Corona habe bisher das Ausmaß eines mittleren „Natkat-Events“. Eigenkapital und Bilanzstärke seien nicht gefährdet. Er gehe davon aus, dass sich der Markt weiter verhärtet. „Es herrscht nach wie vor viel Wettbewerb. Die Retrokapazitäten erhöhen sich, weil die Preise steigen – um 20 Prozent und bei schadenbelasteten Exposures noch mehr“, so Zens. Er befürwortet eine Pandemie-Deckung mit staatlicher Unterstützung, wenn sie „vernünftig gemacht“ ist. Anders als bei Extremus müsse diese aber auf Füße gestellt werden, mit denen der Sinn und Zweck auch erfüllt werden könne.

Deutlich höhere Zahlungsmoral als im Vorjahr
Vorstands-Chef Rüßmann berichtete, dass die DEVK nach einen „nennenswerten Einbruch“ Mitte März während des Lockdowns ab Juni „wieder mit allen Geschäftsstellen am Start“ war und „nahtlos“ an das Vorjahr, das immerhin ein Neugeschäftsplus von 7,3 Prozent erzielte, habe anknüpfen können. Somit werde für 2020 ein Bestandsplus von 1,5 Prozent erwartet. Das Lebengeschäft gehe jedoch um 3,2 Prozent zurück. Dass die Kunden zunehmend durch die Pandemie in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, könne man noch nicht feststellen, so Rüßmann. „Ganz im Gegenteil, wir sehen eine deutlich höhere Zahlungsmoral als im Vorjahr.“ Für die weitere Entwicklung ist er hingegen skeptisch und befürchtet „Entlassungswellen in bestimmten Industrien.“

1.000 Vertriebler schnell in der Video-Beratung geschult
In den Sparten Sach/HUK habe man bis Ende August 5,8 Prozent mehr Beiträge erzielt. „Die Vertriebe haben während der Corona-Zeit im Bestand gearbeitet“, begründet dies Rüdiger Burg. Die DEVK hatte unter anderem 1.000 Vertriebler schnell auf Video-Beratung geschult.

Im Kfz-Geschäft wurde das Beitragsaufkommen nur um 0,3 Prozent ausgebaut werden. Bis Ende August ist die Zahl der Schäden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 10 Prozent auf 452.985 gesunken, so Burg. Neben der schadenärmeren Zeit des Lockdowns sind dafür auch ausgebliebene Unwetter der Grund. In den Autoversicherungen sank die Zahl der Schadenmeldungen um gut 3 Prozent. Der Schadenaufwand fiel bei der DEVK in dieser Zeit um 12,9 Prozent auf 711,2 Millionen Euro beziehungsweise um knapp 8 Prozent in Kfz.

Mit Sorge beobachtet die DEVK, die Nummer 5 im K-Markt, aber, dass die durchschnittliche Entschädigung um 5,2 Prozent auf 3.027 Euro in Kraftfahrt-Haftpflicht und um 2 Prozent auf 1.313 Euro in Kasko bis Ende August gestiegen waren. Hierfür werden höhere Preise für Ersatzteile, höhere Werkstattkosten, aber auch zusätzliche Kosten für Hygienemaßnahmen verantwortlich gemacht.

Kfz-Versicherung mit moderat steigenden Preisen
Angesichts des Kostentrends erwartet Vorstand Burg moderat steigende Preise in der Autoversicherung – „vielleicht nicht flächendeckend, aber gezielt“. Von den neuen Telematik-Tarifen gehe sicherlich Preisdruck aus, so Burg. Auch die DEVK wollen ab 2021 einen Telematik-Tarif anbieten und verhandeln noch mit einem Datenpool. Handynutzung am Steuer will die DEVK besonders stark sanktionieren. Bisher bietet sie nur eine App, die risikoarmes Fahren mit „Gimmicks“ belohnt. (Monika Lier / www.bocquel-news.de)

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