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Konzepte und Kriterien

BearingPoint attestiert klaren Handlungsbedarf

31. August 2023 - In der Assekuranz herrscht aktuell enormer Transformationsdruck. Aus der neuen BearingPoint-Studie „Vision Versicherungen 2030 - ein Blick auf die bisherige Entwicklung" geht hervor, dass die Unternehmen, die jetzt handeln müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Dazu hat BearingPoint 12-Thesen-Vision erstellt

„Die Versicherungsbranche befindet sich bereits mitten in einer Zeitenwende. Kund:innen erwarten heute eine ständige Verfügbarkeit, schnellen Service und vollumfassende digitale Kommunikation. Also zum Beispiel eine Versicherung für ein paar Stunden oder ein paar Tage, fürs Bergsteigen oder Handwerkerservice - und möglichst alles per Klick in wenigen Minuten erledigt. Der persönliche Kontakt ist nach wie vor wichtig für den Vertriebserfolg, doch er findet noch stärker zusätzlich über mehr digitale Kanäle statt", sagt Giso Hutschenreiter, Partner und Versicherungsexperte bei BearingPoint (www.bearingpoint.com).

„Und die gilt es entsprechend zu bedienen, will man den Kontakt zu Endkund:innen nicht verlieren. Damit das optimal gelingt, müssen Versicherer ihre Angebote noch stärker für die Kund:innen entwickeln und nicht für den Vertrieb. Unsere Studie zeigt, dass OpenAI derzeit noch wenig im Einsatz ist, jedoch bietet gerade die automatisierte Beratung durch smarte Technik wie Chatbots und künstliche Intelligenz viele Vorteile, beispielsweise reduzierte Fehlerquoten und Prozessbeschleunigung. Um ihre Marktposition zu sichern und zu stärken, müssen Versicherer vor allem auch Innovationen konsequent vorantreiben“, fährt Hutschreiter fort.

Angesichts von Megatrends wie dem demografischen Wandel und der Nachhaltigkeit sehen sich Versicherungsunternehmen dazu verpflichtet, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und sich neu zu erfinden. Die kürzlich veröffentlichte Studie "Vision Versicherungen 2030 - ein Blick auf die bisherige Entwicklung", durchgeführt von BearingPoint und dem Handelsblatt Research Institute, analysiert die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Branche und zeigt Handlungsoptionen auf.

Im Wesentlichen basiert die Studie auf einer Bestandsaufnahme des Fortschritts der Branche seit der im Jahr 2020 von BearingPoint erarbeiteten Vision für das Jahr 2030. Die Vision umfasst zwölf Thesen, die die zukünftige Welt der Versicherer skizzieren. Diese Thesen basieren auf zentralen Säulen wie demografischem Wandel, Gesundheit, Mobilität, Urbanisierung, Individualisierung, Nachhaltigkeit, Konnektivität und Automatisierung.

Die Thesen im Überblick:

  • These 1: "Geschäftsmodelle: Es wird neue bzw. andere Formen von Versicherungen geben."
  • These 2: "Vertrieb: Versicherer werden teilweise den Kontakt zu Endkund:innen verlieren."
  • These 3: "Produkte: Künftige Versicherungsprodukte werden flexibler und/oder Bestandteile anderer Wertschöpfungsketten."
  • These 4: "Underwriting: Rückversicherer werden ihr vielfältiges Wissen vermehrt in Prozesse der Erstversicherung einbringen."
  • These 5: "Schaden & Leistung: Trotz Verlusts des Endkund:innenkontakts funktioniert der Service. Künftige Technologien unterstützen dabei."
  • These 6: "Asset Management & Real Estate: Exakt prognostizierbare Gewinne aus diesem Tätigkeitsfeld bleiben ein Wunsch."
  • These 7: "CFO & Reporting: Der CFO-Bereich wird stark in die Zukunft schauen und agiert als Inhouse Consulting."
  • These 8: "Controlling: Strategien ändern sich bis 2030 sehr, strategisches Controlling begleitet die Veränderung."
  • These 9: "Policy Management: Heutige Bestandsführungen sind viel besser als früher. Dennoch gibt es noch viel Potenzial, z. B. bezüglich Bedienung."
  • These 10: "Cloud ist vollumfänglich etabliert."
  • These 11: "Merger & Co: Es kommt zu wenigen Mergern von Unternehmen und/oder Portfolios. Die Veränderungen sind nicht mehr limitiert auf Leben."
  • These 12: "InsureTechs: Heutige InsureTechs werden einem großen Wandel unterliegen."

Die Studie unterstreicht die Relevanz der konsequenten Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil in der Kundengewinnung. Eine BearingPoint-Umfrage zeigt, dass Kunden unabhängig von Alter und Bildung eine digitale Kommunikation mit Versicherungen bevorzugen. Hierbei spielt Technologie wie künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle, um Prozesse zu automatisieren und Fehlerquoten zu reduzieren. Während InsureTechs, die auf KI und das Internet der Dinge setzen, Investorenvertrauen gewinnen, hinkt die Branche in Bezug auf den Einsatz moderner Technologien hinterher.

Dr. Sven Jung, Director Economic Analysis & Financial Planning beim Handelsblatt Research Institute (https://research.handelsblatt.com) sagt zu den Entwicklungen: „Unter den Versicherungen herrscht ein enormer Wettbewerbs- und Veränderungsdruck. Lang eingespielte Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle gilt es, der neuen Realität anzupassen. Einige Versicherer sind schon sehr weit, andere hingegen zögern immer noch, zentrale Weichenstellungen für den heutigen und zukünftigen Markt vorzunehmen. Konkret heißt das: Modernisierung der IT-Landschaft, agile Cloud-Nutzung, höhere Kundenzufriedenheit und -bindung, engere Verknüpfung von digitalen Ökosystemen und stärkere Einbindung von Versicherungsprodukten bei Drittanbietern. Wir erwarten, dass im zukünftigen Verdrängungswettbewerb insbesondere Anbieter mit kleinen Beständen aus dem Markt ausscheiden werden. Dieser langfristige Abwärtstrend könnte sich nun - nach einer mehrjährigen Pause - mit erhöhter Geschwindigkeit fortsetzen." (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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