27. Februar 2017 - Insgesamt sechs aktuelle Arbeitsmittel zur Versorgungsberatung legt der Arbeitskreis Beratungsprozesse vor, darunter ganz neu den Analysebogen „Versorgung“. Außerdem wurde die „Expertengruppe Dokumentations-praxis“ gegründet für Vermittler - die Schwierigkeiten beim Thema Dokumentation haben.
Der Arbeitskreis Beratungsprozesse widmet sich erneut der Problematik Kapitalanlage oder Altersvorsorge und legt dazu die neuen „Analysebögen Versorgung“ vor. Aus Verbrauchersicht bilden Altersvorsorge und Geldanlage zwei Seiten einer Medaille. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Was für eine garantierte Altersrente gespart wird, steht für lukrativere Investments nicht mehr zur Verfügung. Rentabel anlegen und gleichzeitig sicher für das Alter vorsorgen, erweist sich nicht erst in Zeiten erodierender Zinsen als Herausforderung, der sich auch Berater stellen müssen. Noch zu häufig setzen sie je nach Ausrichtung einen Schwerpunkt, der entweder Kapitalanlage oder Altersvorsorge heißt. Das aber hilft ihren Kunden nicht wirklich.
Übrigens nebenstehend haben wir alle Unternehmen aufgeführt, die den Arbeitskreis Beratungsprozesse (www.beratungsprozesse.de) in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützen (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken).
Im Ergebnis kombiniert der neue Analysebogen „Altersvorsorge und Geldanlage" - anders als andere Lösungen am Markt - Aspekte der Geldanlage mit der Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Wie der Chef der deutsche-versicherungsboerse.de Friedel Rohde, der die Projektkoordination in Absprache mit Lars Widany (Charta Börse für Versicherungen) und Hartmut Goebel (BMVF) verantwortet, mitteilt, liefert das neue Risikoprofil eine solide Grundlage. Als zentrales Element des Analysebogens beschreibt es den Verbraucher in seiner Risikotragfähigkeit, seinen Kenntnissen und Erfahrungen (Risikobewusstsein) und seiner Risikobereitschaft. Das Risikoprofil kann demnach – und sollte auch - vor künftigen Vorsorge- und Anlageentscheidungen zu Rate gezogen und bei Bedarf aktualisiert werden. Es hat den Angaben zufolge mit dem konkreten Anlageziel zunächst nichts zu tun; daher erfasst der Analysebogen Profil und Ziel getrennt.
Aktuelle Arbeitsmittel zur Versorgungsberatung 2017
- Kundenbasisdaten, einschließlich der optionalen Kundenbasisdaten bei der Beratung zur Versorgungs- beziehungsweise Krankenabsicherung,
- Erfassungsbogen „Einnahmen und Ausgaben“ (Ermittlung freier Liquidität),
- Erfassungsbogen „Vermögen und Verbindlichkeiten“,
- Risikoanalyse „Arbeitskraftabsicherung“,
- Risikoanalyse „Todesfallabsicherung“,
- Analyse „Altersvorsorge und Geldanlage“.
Alle Arbeitsmittel sind auf auf der Downloadseite des Arbeitskreises abgebildet. Für Vermittler ist die Nutzung weiterhin kostenlos.
Leitsätze zur Beratungsdokumentation
Mit der Gründung der „Expertengruppe Dokumentationspraxis“ reagiert der AK Beratungsprozesse auf die Schwierigkeiten vieler Vermittler beim Thema Dokumentation. Jetzt hat der Arbeitskreis die Ergebnisse seiner Arbeit vorgestellt, die auf sechs Leitsätzen gründet:
- Gute Dokumentation ist kein Selbstzweck, sondern ein Arbeitsinstrument in der Beratung.
- Gute Dokumentation setzt einen systematischen Beratungsprozess voraus.
- Gute Dokumentation ist kein nachgelagerter Prozess, sondern begleitet den Beratungsvorgang. Sie erfordert keinen hohen Mehraufwand.
- Gute Dokumentation ist modular. Sie enthält eine prägnante Beschreibung der Beratung. Beratungsmaterialien zu Auftragsklärung und Risikoanalyse können Bestandteil der Dokumentation werden.
- Gute Dokumentation darf frühere Dokumentationen oder sonstige Dokumente einbeziehen.
- Gute Dokumentation ist in leicht verständlicher Kundensprache verfasst.
Die neuen Arbeitshilfen bestehen aus zwei Teilen: Die Gliederung im Word-Format liefert eine schlüssige Struktur. Die „Erläuterungen zur Beratungsdokumentation“ geben Orientierung und eignen sich als Checkliste für die einzelnen Abschnitte. Alle Beratungshilfen stehen im Internetauftritt des Arbeitskreises unter dem Reiter „Downloads“ bereit. (-el / www.bocquel-news.de)
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