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Allianz will Kosten senken und 400 Stellen abbauen

15. Oktober 2012 - Bei der Allianz Deutschland steht ein umfangreicher Stellenabbau - vor allem am Hauptsitz München an. Insgesamt sollen 400 Stabsstellen eingespart werden, wie Markus Rieß, Chef der Allianz Deutschland AG, gegenüber dem Tagesspiegel in Berlin sagte.

ALLIANZ Flaggen Wieder Stellenabbau: Die Allianz Deutschland AG (www.allianzdeutschland.de) wird ihr Mitarbeiter-Potenzial um 400 Arbeitsplätze reduzieren. Das sagte Markus Rieß, Chef der Allianz Deutschland AG, am Wochenende in einem Exklusiv-Interview mit der Berliner Zeitung Tagesspiegel (www.tagesspiegel.de). Wörtlich betonte er: „Wir haben ein umfangreiches Programm gestartet, um in der Sachversicherung wieder nach vorne zu kommen." Nach eigener Einschätzung habe die Allianz im Deutschland-Geschäft die Trendwende geschafft. Dennoch müsse weiter Personal abgebaut werden.

Die Allianz Deutschland, die in den vergangenen Jahren zahlreiche Kunden verlor und damit auch nennenswerte Summen in der Beitragseinnahme einbüßte, konnte nach Aussagen von Markus Rieß im letzten Jahr den Prämienschwund stoppen. Man habe in der ersten Hälfte dieses Jahres bei den Beiträgen inzwischen „deutlich zugelegt". Nächstes Ziel sei, in der Sachversicherung bis zum Jahr 2014 die Beiträge um 500 Millionen Euro auf 9,5 Milliarden Euro zu steigern.

Gleichzeitig müssten die Kosten kräftig gesenkt werden. Das sei zu schaffen, sagte der Manager. „Wir liegen voll im Plan." Um weitere Ziele zu realisieren und die Kosten zu senken, soll die Allianz Deutschland AG umgebaut werden. Ein empfindlicher Stellenabbau von damals 4000 Arbeitsplätzen hatte bei der Allianz bereits im Jahr 2007 Schlagzeilen gemacht ("Minus bei Beitragseinnahmen" und "Kundenservice digitalisiert").

In Berlin wurde jetzt erneut ein Anfang zur Stellenumwidmung und indirektem Stellenabbau gemacht. Das in der Bundeshauptstadt installierte Posteingangszentrum der Allianz, in dem die eingehende Post für alle Allianz-Standorte in der Bundesrepublik zentral einscannt und weiter verarbeitet wird, soll seinen Tätigkeits-Radius erweitern und auch für andere Firmen arbeiten. Um diesem Ziel ein wenig näher zu rücken, hat die Allianz das Posteingangszentrum mit ihren 300 Mitarbeitern ausgegliedert.

Markus Rieß Wesentlich härter wird es den Allianz-Hauptverwaltungssitz in München treffen. Von den bundesweit einzusparenden 400 Stabsstellen befinden sich die meisten in München. Außerdem habe die Allianz eine Servicegesellschaft in Halle etabliert, wohin für die unternehmenseigenen Internet-Produkte einfache, nicht versicherungstechnische Tätigkeiten ausgelagert werden. Über die Gründung der Servicegesellschaft in Halle habe die Unternehmensführung „intensive Verhandlungen mit den Betriebsräten geführt", sagte Markus Rieß (Foto) gegenüber dem Tagesspiegel.

Im Internet sind seit der vergangenen Woche zahlreiche Stellenangebote für die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG, als dem starken Vertriebsarm der Allianz Deutschland AG ausgeschrieben. Für die Einrichtung „ServicePlus - Kunden- und Vertriebsmanagement GmbH" wird die Allianz Deutschland AG in Halle/Saale ein Kontaktcenter aufbauen, für das MitarbeiterInnen gesucht werden.

Die Allianz Gruppe (www.allianz.de) ist für über 78 Millionen Kunden in rund 70 Ländern tätig. Derzeit verwaltet die Allianz Deutschland eigenen Angaben zufolge über 220 Milliarden Euro an Kundengeldern. 

Die Gewerkschaft ver.di (www.verdi.de) reagiert prompt, als die Ankündigung des Stellenabbaus bei der Allianz öffentlich wurde. Die Dienstleistungsgewerkschaft droht mit einer Verschärfung der Streikaktionen. Es stehe zu befürchten, dass die gesamte deutsche Versicherungs-Branche in Zukunft etwa 20.000 Stellen opfern werde. (eb / www.bocquel-news.de)

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