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Allianz: Gewinnprognose für 2021 deutlich angehoben

6. August 2021 - Die Allianz hat ihren Gewinn im zweiten Quartal kräftig gesteigert. Positiv außerdem: Ein geringeres Schadensaufkommen, die hohe Nachfrage in den Bereichen Leben- und Krankenversicherung - sowie eine starke Kapitalanlage. Zudem wurde die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2021 auf bis zu 13 Milliarden Euro angehoben.

„Der Allianz-Konzern wird weiterhin wachsen, investieren und den versprochenen Aktienrückkauf über 750 Millionen Euro bis zum Jahresende umsetzen“, sagte Allianz-Chef Oliver Bäte heute während einer Medienkonferenz. Die Allianz Gruppe (www.allianz.com) hat demnach ihren Start ins Jahr 2021 mit einer weiteren starken Leistung im 2. Quartal dieses Jahres fortgesetzt. Mit ihrem diversifizierten Geschäftsportfolio profitierte die Gruppe von der globalen wirtschaftlichen Erholung und verzeichnete ein starkes Wachstum des Gesamtumsatzes und des  operativen Ergebnisses. Auch der auf Anteilseigner entfallende Quartalsüberschuss verbesserte sich im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres.

„Alle drei Geschäftsbereiche verzeichneten ein gesundes Wachstum. Unsere Schaden- und Unfallversicherung bewies ihre Widerstandsfähigkeit bei der Bewältigung erheblicher Naturkatastrophen. Die hohe Nachfrage nach unseren Lebens- und Krankenversicherungsprodukten  führte zu einem dynamischen Ertragswachstum, und unser Asset-Management-Geschäft wuchs weiterhin und  erreichte beim verwalteten Vermögen einen neuen historischen Höchststand“, sagte Finanzvortand Giulio Terzariol, der die Ergebnisse des 2. Quartals 2021 im Detail vorstellte.

Allianz beschließt neuen Aktienrückkauf für bis zu 750 Millionen Euro
Die Allianz SE hat am Donnerstag ein neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien beschlossen. Das Volumen dieses neuen Programms beträgt bis zu 750 Millionen Euro, wie der Versicherungskonzern mitteilte. Das Programm soll im August 2021 starten und spätestens bis 31. Dezember 2021 abgeschlossen sein. Der DAX-Konzern will die gekauften Aktien einziehen.

Auswirkungen aus US-Klagen noch nicht einzuschätzen
Die Allianz kann laut Oliver Bäte zu den Auswirkungen der Klagen im Zusammenhang mit Verlusten bei US-Fonds noch keine genauen Angaben machen. „Zu diesem Zeitpunkt können wir die Auswirkungen der Angelegenheit nicht zuverlässig bewerten", betonte Vorstands-Chef Oliver Bäte in der Telefonkonferenz zu den Zahlen des zweiten Quartals. „Sobald die Voraussetzungen erfüllt sind, werden wir natürlich eine Rückstellung bilden, die nach unserem besten Wissen und Gewissen zu dem Zeitpunkt dann die künftigen Quartale vor wesentlichen Auswirkungen schützt."

Das alles bezieht sich darauf, dass sich die Allianz derzeit Klagen in den USA im Zusammenhang mit von Allianz Global Investors aufgelegten Hedgefonds („Structured Alpha") auseinandersetzen muss, die im Vergangenen Jahr massive Verluste verzeichneten, könnten „erhebliche Auswirkungen" auf künftige Finanzergebnisse der Allianz haben. Dem Vernehmen nach haben sich die US-Börsenaufsicht SEC und auch das Justizministerium in Washington in die Ermittlungen eingeschaltet. „Es war eine wirklich schreckliche Woche für uns", sagte Bäte zu dem Thema. Er dürfe aber wegen des laufenden Verfahrens keine Details zu den Klagen nennen, wie ihm „die Rechtsabteilung in Schriftgröße 22 vor die Nase gesetzt" hatte.

Das Unternehmen arbeite aktiv und kooperativ mit den Behörden zusammen. Bäte betonte zudem, dass diese Ereignisse „überhaupt nichts" mit Ethos, Leistungsfähigkeit und Kultur der Allianz zu tun hätten. ‚Structured Alpha‘ sei nur ein kleiner Ausschnitt des Unternehmens und nicht repräsentativ für den Anlageerfolg der Allianz.

Der Konzern werde weiterhin wachsen, investieren und den versprochenen Aktienrückkauf über 750 Millionen Euro bis Ende Dezember umsetzen, sagte Bäte und fuhr fort: „Wir können uns das leisten”, Nach einem starken zweiten Halbjahr, in dem der Konzern bereits um 55 Prozent des für 2021 Geplanten zugelegt hatte, korrigiere sich auch das Gewinnziel. So wird für 2021 ein Betriebsgewinn von 12 bis 13 Milliarden Euro statt 12 Milliarden Euro erwartet - mit einer Spanne von 1 Milliarde Euro nach oben oder nach unten. Die Belastungen aus den Hedgefonds, die die Allianz Global Investors US LLC aufgelegt hat, können daher den Jahresüberschuss kaum belasten.

Ebenfalls werde die Kapitalstärke des Konzerns nicht darunter leiden. Laut Oliver Bäte beeinträchtigt diese Angelegenheit keinesfalls die Fähigkeit, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben und gleichzeitig in Wachstum und Innovation zu investieren. „Beides können wir uns leisten, anders als viele Wettbewerber", so der Konzern-Chef und verwies auf den angekündigten Aktienrückkauf und die Untergrenze bei der Dividende, die am Vorabend getätigt wurden.

Sollten sich aus den US-Klagen Belastungen ergeben, werden sie nicht ins operative Ergebnis einfließen. „Jegliche Belastungen würden wir nicht im operativen Gewinn berücksichtigen", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol, der die Gewinnprognose für das Gesamtjahr am Freitagmorgen angehoben hatte. „Falls wir bis Jahresende etwas buchen müssen, werden Sie die Auswirkungen im Jahresüberschuss sehen, die zugrunde liegende Performance wird nicht angetastet."

Zu den einzelnen Ergebnissen: Europas größter Versicherer Allianz profitiere von einem geringeren Schadensaufkommen, einer hohen Nachfrage in der Leben- und Krankenversicherung sowie einer starken Kapitalanlage. Mit Blick auf das Gesamtjahr wird die im DAX notierte Allianz SE nun zuversichtlicher.

Die Finanz-Experten des Konzerns gehen nun davon aus, das obere Ende der Prognosespanne zu erreichen. Der Mittelpunkt der Bandbreite liegt bei 12 Milliarden Euro, mit möglichen Abweichungen um 1 Milliarde Euro nach oben oder unten. Im Vorjahr hatte die Allianz einen Gewinn von 11,9 Milliarden Euro erzielt.

Im zweiten Quartal stieg demnach der operative Gewinn um knapp 30 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Insbesondere die Segmente Leben- und Krankenversicherung sowie das Asset Management legten demnach deutlich zu. Nach Steuern und Anteilen Dritter verdiente die Allianz 2,2 Milliarden Euro, über 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie betrug 5,25 Euro.

Allianz beschließt neuen Aktienrückkauf für bis zu 750 Millionen Euro
Die Allianz SE hatte schon am Donnerstag ein neues Rückkaufprogramm für eigene Aktien beschlossen. Das Volumen dieses neuen Programms beträgt bis zu 750 Millionen Euro, wie mitgeteilt wurde. Das Programm soll noch im August 2021 starten und spätestens bis 31. Dezember 2021 abgeschlossen sein. Der DAX-Konzern will die gekauften Aktien einziehen.

Als deutliche Verbesserung bei Umsatz und Ergebnis bezeichnete Finanzvorstand Giulio Terzariol die Ergebnisse aller drei Geschäftsfelder – SHUK, Personenversicherung und Asset Management – zeigten demnach ein gesundes Wachstum.

Die hohe Nachfrage nach Lebens- und Krankenversicherungs-Produkten war demnach entscheidend für ein Plus von 10,9 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2021. Das Betriebsergebnis stieg um 29,4 Prozent auf 3,3 (im Vorjahres-Vergleich 2,6) Milliarden Euro. Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) verbesserte sich im zweiten Quartal 2021 auf 93,9 (95,5) Prozent. Die Kapitalisierungs-Quote nach Solvency II lag zum Ende des zweiten Quartals 2021 bei 206 Prozent gegenüber 210 Prozent zum Ende des ersten Quartals 2021.

Schließlich wurde auch die Flutkatastrophe durch das Tief „Bernd“ im Juli thematisiert. Die Allianz-Gruppe muss europaweit bisher für versicherte Schäden brutto 900 Millionen Euro und netto knapp 400 Millionen Euro aufkommen. Die Allianz hält nichts von einer Elementar-Pflichtversicherung - unter anderem wegen potenziell negativer Implikationen auf den Begriff Prävention. Allerdings müssten sehr bald Lösungen entwickelt werden. Daher spreche die Allianz auch mit der Politik, ob ein Modell wie in der Schweiz oder Großbritannien auch in Deutschland praktikabel sei. (-el / www.bocquel-news.de)

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