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Allianz Deutschland durch Covid-19 heftig gebeutelt

3. März 2021 - Die Allianz Deutschland musste 2020 einen Umsatz-Rückgang um 2,8 Prozent auf 40,8 Milliarden Euro hinnehmen. Vorstands-Chef Röhler sprach dennoch von guten Ergebnissen. Der erhöhte Schadenaufwand ist der Betriebsschließungs-Versicherung (BSV) und der „Bayerischen Lösung“ zuzuschreiben.

Die hohe Widerstandsfähigkeit der Allianz Deutschland in einer weltweiten Krise beweist die Nachhaltigkeit unserer Geschäftsstrategie“, sagt Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland (www.allianzdeutschland.de). „Zudem hat das große Engagement unserer Mitarbeiter*innen in diesem Ausnahmejahr maßgeblich zu unseren robusten Ergebnissen beigetragen.“ Während der Gesamt-Umsatz der Allianz Deutschland um 2,8 Prozent auf 40,8 (2019: 42,0) Euro zurückging, wuchs das Geschäft in der Sach- und in der Krankenversicherung erneut gewachsen. In der Lebensversicherung lag der Umsatz unter dem Rekordjahr 2019.

Sachversicherung leicht gewachsen
Im Jahr 2020 ist die Allianz in der Schaden- und Unfallversicherung leicht gewachsen. Die Beitragseinnahmen stiegen Unternehmensangaben zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent auf 10,9 (10,7) Milliarden Euro. Die Corona-Pandemie führte teilweise zu gegensätzlichen Entwicklungen in den Geschäftsbereichen. Die Allianz-Kunden meldeten geringere Fahrleistungen und Schäden in der Kfz-Versicherung. Dafür nahmen sie deutlich öfter die Rechtsschutzversicherung in Anspruch. Insgesamt sind die Schadenaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gestiegen.

Betriebsschließungen erhöhen Schadenaufwand
Ein Treiber für die höheren Schadenaufwendungen war die Betriebsschließungsversicherung (BSV). Sie deckt Schäden infolge einer behördlich angeordneten und vollständigen Schließung des Betriebs beim Auftreten der in den Bedingungen aufgelisteten meldepflichtigen Krankheiten oder Krankheitserreger. Covid-19 ist in den abschließenden Versicherungsbedingungen nicht aufgeführt.

Zweistelliger Millionenbetrag für die sogenannte „Bayerische Lösung“
Die Allianz hat 2020 aus der Betriebsschließungsversicherung deshalb einen höheren zweistelligen Millionenbetrag alleine für die sogenannte „Bayerische Lösung“ an ihre Kunden aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe ausbezahlt. Im April 2020 war auf Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. und weiteren Versicherern den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben eine Unterstützung in Höhe von 15 Prozent der Versicherungssumme zugesagt worden, um den Unternehmen schnell und unkompliziert Liquidität zu verschaffen. Bundesweit haben bisher mehr als 77 Prozent der betroffenen Allianz Kunden diese Hilfe angenommen.

Mehr als 500.000 Privatschutz-Policen
Erfreulich war Unternehmensangaben zufolge das Wachstum des neuen Privatschutzes, einem Versicherungspaket aus Haftpflicht-, Wohngebäude-, Hausrat-, Rechtsschutz-, Unfall- und Tierkrankenversicherung. Insgesamt wurden 2020 mit mehr als 500.000 ein Drittel mehr Policen verkauft als im Vorjahr. „Rein rechnerisch hat im vergangenen Jahr pro Minute ein Kunde ein Privatschutz-Produkt gekauft“, sagt Klaus-Peter Röhler. „Damit haben wir während einer Pandemie nicht gerechnet.“ Der Erfolg liegt demnach in der Einfachheit: Man gelangt bei den neuen Privatschutz-Angeboten, die seit April 2020 auf dem Markt sind, mit sieben Klicks in 30 Sekunden zum Angebot.

In der Kfz-Versicherung gewann die Allianz Deutschland nach eigenen Angaben – trotz deutlich rückläufiger Neuzulassungen – mehr als 30.000 Fahrzeuge dazu. Das Wachstum wurde vor allem durch die ADAC Autoversicherung AG unterstützt. Zum Jahresende betrug die Anzahl der versicherten Fahrzeuge 8,7 (8,7) Millionen. Angesichts der Pandemie hat die Allianz ihren Kunden in der Kfz-Versicherung eine sofortige Prämienrückerstattung angeboten, wenn sie Corona-bedingt deutlich weniger fahren als geplant. 350.000 der Allianz Kunden erhielten bislang dadurch im Jahr 2020 insgesamt eine Rückzahlung in Höhe von 20 Millionen Euro. „Für 2021 rechnen wir durch den Lockdown zu Jahresbeginn mit einer noch höheren Rückerstattung für unsere Kunden“, sagt Deutschland-Chef Röhler.

Lebensversicherung: Neugeschäft ging um rund 11 Prozent zurück,
Die Allianz Leben hat nach Aussagen von Klaus-Peter Röhler im Jahr 2020 den zweithöchsten Umsatz in ihrer Geschichte erzielt. Gegenüber dem Rekordjahr 2019 verringerten sich die Beitragseinnahmen allerdings um 5,4 Prozent auf 26,2 (2019: 27,7) Milliarden Euro. Die Allianz Leben habe jedoch den Wert von 2018 um 16,5 Prozent übertroffen. Das Neugeschäft ging um rund 11 Prozent zurück, lag aber um 8,6 Prozent über dem Jahr 2018. Hier mache sich laut Röhler eine durch Corona bedingte Zurückhaltung der Vorsorgesparer bemerkbar.

Unterdessen habe man in der Lebensversicherung auf veränderte Rahmenbedingungen reagiert und im Herbst 2020 zahlreiche Neuerungen in ihren Angeboten auf den Weg gebracht. „Wir wollen auch in einer anhaltenden Nullzinsphase weiterhin eine sichere Altersvorsorge mit attraktiven Renditen bieten und diese langfristig zukunftsfähig gestalten“, sagt Röhler. Seit Januar 2021 fokussiert sich eigenen Angaben zufolge Deutschlands größter Lebensversicherer im Produktangebot der Altersvorsorge auf Lösungen mit zeitgemäßen Garantien, die je nach Kundenwunsch am Ende der Ansparphase auf einem Niveau von mindestens 90, 80 oder 60 Prozent der gezahlten Beiträge liegen.

Höhere Freiheitsgrade und Chancen in breit diversifizierte Kapitalanlage
Damit eröffnet die Allianz Leben für alle ihre Kunden noch höhere Freiheitsgrade und Chancen in ihrer weltweiten breit diversifizierten Kapitalanlage, insbesondere durch die Kombination des starken Sicherungsvermögens mit chancenorientierten Anlagen wie Aktien, alternativen Anlagen, Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen. So investiert Allianz Leben beispielsweise gut 700 Millionen Euro in ein Joint Venture mit der Telefónica-Gruppe für die Verlegung von Glasfaser in Deutschland. Und beim Angebot PrivateFinancePolice, mit dem Kunden an der Wertentwicklung eines breit diversifizierten Portfolios alternativer Kapitalanlagen im Sicherungsvermögen der Allianz Leben gezielt partizipieren können, wurden seit dem Start Ende 2019 über 6.000 Policen mit einer Bewertungssumme von mehr als 400 Millionen Euro verkauft.

Krankenversicherung: Versicherte nutzen vermehrt Gesundheitsservices
In der APKV Krankenversicherung (APKV (www.allianz-krankenversichert.de) legten die Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 3,7 (3,6) Milliarden Euro zu. Laut Unternehmensangaben gab es Steigerungen sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung. Die Allianz Private Krankenversicherung erreichte im Neugeschäft trotz der Corona-Krise 2020 erneut das hohe Niveau des Rekordjahrs 2019. Sowohl mit der Vollversicherung als auch mit der Zusatzversicherung überzeugte die APKV die Kunden. „Ein Stück weit führen wir das darauf zurück, dass die Pandemie das Thema Gesundheit noch stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt hat“, sagt Röhler.

Betriebliche Krankenversicherung legte um 25 Prozent zu
Ende 2020 waren mehr als 2,76 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert – rund 42.000 mehr als im Vorjahr. In der Corona-Zeit spielte auch besonders die betriebliche Krankenversicherung (bKV) eine Rolle. Eine starke Nachfrage gab es beispielsweise bei Onlinehändlern, im Baugewerbe und bei Pflegeeinrichtungen. Das bKV-Neugeschäft der APKV hat sich insgesamt im Vergleich zum sehr guten Vorjahr um 25 Prozent gesteigert.

Operatives Ergebnis bleibt stabil
Der Chef der Allianz Deutschland, Klaus-Peter Röhler, berichtet, dass das operative Ergebnis über alle Versicherungssparten hinweg auf dem Niveau des guten Vorjahres (minus 0,5 Prozent) liegt. In der Sachversicherung wurden die hohen Sonderbelastungen durch Covid-19, insbesondere in der Betriebsschließungsversicherung, durch wesentlich geringere Elementarschäden und einen rückläufigen Schadenanfall in der Kfz-Versicherung teilweise kompensiert.

Die Lebens- und die Krankenversicherung profitierten im vierten Quartal von der starken Erholung der Märkte. Das operative Ergebnis 2020 lag laut Röhler jeweils über dem Vorjahr. „Aufgrund unserer Finanzstärke, unserer Expertise in der Kapitalanlage und unserem breiten, langfristig ausgelegten Anlagespektrum konnten wir die hohen Schwankungen im ersten Halbjahr größtmöglich abfedern“, ergänzt Röhler.

Übrigens hat die Allianz Deutschland umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um Kunden sowie Mitarbeiter*innen Erleichterungen während der Corona-Pandemie zu bieten. Details dazu stellen wir in den bocquel-news morgen, 4. März 2021, vor.

Die verwalteten Kapitalanlagen des Versicherungsgeschäfts wuchsen um 7,9 Prozent auf 376,6 (349,1) Milliarden Euro. Das Kapitalanlagenergebnis stieg über alle Sparten hinweg um 4,5 Prozent auf 12,4 (11,9) Milliarden Euro, getrieben von der positiven Entwicklung in der Lebens- und Krankenversicherung im vierten Quartal.

Nettoergebnis über alle Sparten ging um mehr als 15 Prozent zurück
Das Nettoergebnis verringerte sich über alle Sparten um 15,3 Prozent. Neben dem Rückgang des operativen Ergebnisses in der Sachversicherung waren hierfür vor allem die Abschreibungen auf Kapitalanlagen in der Sachversicherung infolge der Aktienmarktturbulenzen im ersten Halbjahr maßgeblich, die sich zum Großteil erst im Nettoergebnis zeigen.

Für 2021 rechnet die Allianz mit positiver Umsatzentwicklung
Die Allianz Deutschland rechnet laut der Aussage von Klaus-Peter Röhler für das laufende Jahr mit einer positiven Umsatzentwicklung. „Beim operativen Ergebnis gehen wir von einer leicht rückläufigen Entwicklung aus – vorausgesetzt, dass sowohl die Entwicklung an den Kapitalmärkten als auch Naturereignisse und Großschäden sowie insbesondere die Covid-19-Pandemie das Ergebnis insgesamt nur moderat beeinflussen.“ (-el / www.bocquel-news.de)

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