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Konzepte und Kriterien

Alarm Erpresser-Viren! Wie schütze ich meine Daten?

20. Juni 2016 - Computerviren fordern Lösegeld. Immer mehr Nutzer werden Opfer von Ransom-Viren, die auf privaten Computern eindringen und Daten verschlüsseln. Ergebnis: Der Computer lässt sich nicht mehr benutzen. Nur wer zahlt, kommt wieder an Dokumente und Fotos – so die Drohung der Erpresser.

Vorsicht vor Ransom-Viren! Der Begriff Ransom kommt aus dem Englischen und bedeutet Lösegeld. Und tatsächlich ist ein Angriff mit einem Ransom-Virus nichts anderes als Erpressung. Die Viren setzen Computernutzer direkt unter Druck, indem sie Privatdaten auf der PC-Festplatte unlesbar machen. Die Daten im Computernetzwerk werden dabei so verschlüsselt, dass nur der Original-Schlüssel sie wieder freigibt. Und den rücken die virtuellen Verbrecher nur gegen echte Bezahlung heraus. Die Betrugsmasche kam erstmals 2011 auf und erlebt jetzt ein Revival: in der „Hitparade“ der digitalen Schädlinge sind Erpresser-Viren steil nach oben geschossen, warnen die Experten der Arag SE (www.arag.de).

So funktionieren Erpresser-Viren
Wenn ein Nutzer sich den Ransom-Virus eingefangen hat, sperrt der virtuelle Schädling zunächst das Benutzerkonto auf dem betroffenen Computer. Anschließend verschlüsselt das Schadprogramm alle Dateien sowie das Startmenü, sodass kein Zugriff mehr auf den Computer möglich ist. Auf dem Bildschirm erscheint stattdessen eine erpresserische Meldung. Für viele Nutzer in mehrfacher Hinsicht erschreckend: Der Computer verweigert nicht nur die Arbeit, die verhängnisvolle Meldung stammt auch scheinbar aus der Feder von Bundespolizei, BKA oder GEMA (Foto: Miriam Loth). Darum sind die Viren auch als BKA- und GEMA-Trojaner bekannt. Im Meldungstext wird dem User eine „ungesetzliche Tätigkeit“, „unbefugte Netzaktivitäten“ oder gar die „Wiedergabe von pornografischen Inhalten mit Minderjährigen“ vorgeworfen. Dann drohen die Erpresser mit schwerwiegenden rechtlichen Schritten – es sei denn, der Betroffene zahlt Summen zwischen 100 und 500 Euro. Sowohl das BKA (www.bka.de) als auch das BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.bund.de) empfehlen allerdings, der Zahlungsaufforderung nicht nachzukommen. In vielen Fällen geben die Kriminellen den Rechner nämlich selbst nach der erfolgten Überweisung nicht frei. Die Polizei empfiehlt, Strafanzeige zu stellen.


Die Viren und Trojaner kommen in der Regel als E-Mail ins Haus. Sie haben unterschiedliche Texte, oft in korrektem Deutsch. Darum werden diese E-Mails vom Empfänger häufig als vertrauenswürdig eingestuft. Die Kriminellen nutzen für die Verteilung der Viren den Besuch präparierter Webseiten, auf denen der Nutzer unbemerkt im Hintergrund den Virus herunterlädt. Auch Apple Computer können betroffen sein. Da sowohl die E-Mails als auch die darin enthaltenen Viren immer wieder modifiziert werden, können diese nicht immer zuverlässig von Virenscannern (Foto: Unsplash) erkannt werden. Es hilft also nur erhöhte Vorsicht und ein gesundes Misstrauen gegenüber E-Mails unbekannter Urheberschaft und ganz besonders gegenüber deren Anhängen. Außerdem können sich Nutzer durch diese Schritt schützen:

  • Das Computersystem und alle installierten Programme sollten aktuell gehalten werden z.B. Sollte Windows regelmäßig automatisch aktualisiert werden
  • Mit Anti-Viren-Software nach Schadsoftware scannen
  • Keine Anhänge in E-Mails von unbekannten Absendern öffnen
  • Keine Links in E-Mails von unbekannten Absendern anklicken

Ebenso ist Vorsicht geboten ist bei Facebook-Nachrichten, die erschreckende oder sexuelle Inhalte versprechen.

Was tun, wenn der Virus den Computer lahmlegt?

  • Den Computer herunterfahren und im abgesicherten Modus neu starten
  • Eine Systemwiederherstellung ausführen. Dazu einen Zeitpunkt vor der Vireninfektion auswählen und das System auf diesen zurücksetzten
  • Einen Virenscanner einschalten, um den Computer auch von Schädlingen zu befreien

Das Vorgehen im Kampf gegen die Auswirkungen der BKA- und GEMA-Trojaner wird schwieriger, wenn der zweite Schritt nicht funktioniert und der Rechner auch im abgesicherten Modus den Sperrbildschirm anzeigt. Meist ist dann die einzige Möglichkeit eine Neuinstallation von Windows, um den Computer restlos von dem Schadprogramm zu befreien. Dabei gehen allerdings alle gespeicherten Daten verloren. Darum empfehlen die Arag-Experten, die wichtigsten Daten regelmäßig zu kopieren. Man sollte seine wichtigsten Daten also entweder auf DVD brennen, in der Cloud abspeichern oder auf eine externe Festplatte kopieren. (ml / www.bocquel-news.de)

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