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Adacta FinTech: „Es ist Zeit für mehr Flexibilität“

8. September 2020 - „Wir qualifizieren Versicherer zur Entfaltung ihres Potenzials“, sagt Boris Bajic, CEO der Adacta. Über die Versicherungsplattform AdInsure bietet das FinTech Lebens- und Komposit-Versicherern eine nachhaltige Möglichkeit, ihre Abläufe und Prozesse effizienter zu gestalten – bereits seit drei Jahrzehnten.

Gegründet 1989, unterstützt Adacta (www.adacta-fintech.com) Versicherungsunternehmen bei der Digitalisierung. Die Adacta-Mission auf den Punkt gebracht: Das FinTech unterstützt die „Branchenführer von morgen dabei, ihr Potenzial durch moderne Technologie zur Entfaltung zu bringen“. Adacta FinTech mit seinem Stammsitz in Slowenien ist seit längerem auch am deutschen Markt präsent.

Boris Bajic weiß, wie man Flexibilität lebt. Ob er das Land, den Job oder die Funktion wechselte, der seit Kurzem amtierende CEO von Adacta ist stets für alle Veränderungen offenen. Es ist deshalb nicht überraschend, dass es den Versicherungsstatistiker nach seiner Zeit bei der Versicherungsaufsichtsbehörde zu dem FinTech Adacta zog.

Das Versicherungssoftware-Unternehmen Adacta zählt sich zur Spitze im europäischen Markt und gilt eigenen Angaben zufolge als Treiber in Versicherungs-IT. Hier wird aus Prinzip agil gearbeitet. Diese zeitgemäße Methode bestimmt die Herangehensweise an Projekte, an die Software-Entwicklung und an Lösungen für komplexe Aufgaben. Selbst zu Beginn der Corona-Pandemie, als die Mitarbeiter in ihre Homeoffices umzogen, startete Adacta mehrere Projekte und ging mit einigen weiteren in Produktion. Die Agilität, denkt Boris Bajic, ist vielleicht einer der wichtigen Gründe dafür, dass Versicherer und Makler in ganz Europa auf „AdInsure“ setzen, die Plattform von Adacta. Damit strukturieren und verwalten diese ihre Lebens-, Komposit-, Privat- und Industrieversicherungen. In einem Gespräch mit den bocquel-news ließ Boris Bajic sich in die Karten gucken.

In Krisenzeiten legen viele Unternehmen Projekte auf Eis. Adacta tat genau das Gegenteil. Wie sind Ihre Kunden damit umgegangen?

Boris Bajic: Die meisten unserer Kunden sind führend in ihren Regionen oder Segmenten. Sie sind es gewohnt, innovativ zu sein, auch wenn die Umstände nicht ideal sind. Die Pandemie brachte jedoch auch für stabile Branchen wie die Versicherungswirtschaft viel Unbekanntes und einige Unsicherheiten mit sich.

Natürlich hatten wir Verträge, aber noch nie dagewesene Ereignisse erfordern Vertrauen, dass beide Seiten auch in schwierigen Situationen wie verabredet liefern. Anfängliche Bedenken, ob unsere Experten die Plattform in gewohnter Qualität aus dem Homeoffice würden steuern können, haben wir schnell zerstreut. Für uns mit unserer hohen Technikaffinität und der gewohnten Flexibilität in den Arbeitsabläufen war das kein Thema. Anders als für unsere Kunden. Bei ihnen war der Wechsel ins Homeoffice an einigen Stellen schon schwieriger.

Wir sind deshalb direkt proaktiv an diese neue Situation herangegangen und haben regelmäßig wöchentliche digitale Meetings mit allen unseren Kunden initiiert. Wir konnten so sicherstellen, dass wir sie regelmäßig über unsere aktuellen Maßnahmen und über alle Veränderungen in den laufenden Projekten informieren. Unsere Erfahrung mit dem Management und der Remote-Arbeit an Projekten hat unseren Kunden das Vertrauen gegeben, auch in der Krise weiter voranzugehen. Wir selbst haben in dieser Phase sogar 20 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Projekte integriert.

Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Pandemie bisher auf den Markt und die Versicherungen im Allgemeinen ausgewirkt?

Boris Bajic: Abgesehen von den wenigen positiven Auswirkungen auf die Kfz- und Sachschadenversicherungen hat die Corona-Krise schon einige negative Einflüsse auf die Versicherer. Ihr Absatz hat gelitten und teilweise hat sich auch ihr Vermögen verringert, denn die Versicherer sind ja einer der größten Akteure auf den Finanzmärkten. Das erhöht den Druck, Veränderungen anzugehen.

Sie meinen also, die Unternehmen sind noch nicht immer flexibel genug, wenn es darum geht, ihre täglichen Aufgaben zu erledigen und müssen den Verlust von Einnahmen verkraften?

Boris Bajic: Genau das ist der Fall. Denken Sie einmal daran, Lebensversicherungen aus der Ferne zu verkaufen. In einem Segment, das immer noch stark auf den persönlichen Verkauf angewiesen ist. Über Nacht hatten Vertreter und Verkaufsteams keinen persönlichen Zugang zu ihren Kunden mehr. Und einige Versicherer sagten uns: „Die Leute wollen Lebensversicherungen von anderen Leuten kaufen.“ Das stimmt natürlich, aber es muss nicht persönlich vor Ort geschehen. Diese besondere Lage hat uns veranlasst, schnell auf den Markt zu reagieren: Wir haben unser AdInsure-Agent-Portal um Fernverkaufsfunktionen erweitert.

Es besteht immenser Druck auf die konservativeren Versicherer, ihre Arbeitsweise zu ändern und in moderne, flexible Systeme zu investieren, die sie auf alles vorbereiten können, was vor ihnen liegt. Wir haben es in den letzten Monaten immer wieder gehört, und dem stimme ich definitiv zu, dass die Pandemie die Digitalisierung in der Versicherungsbranche beschleunigt hat.

Wir sehen das schnellere Tempo sowohl bei unseren Kunden als auch auf dem Markt insgesamt. Die nächsten Monate und Jahre werden richtig spannend …

… und fordern den Versicherern mehr Flexibilität ab, richtig? Davon hängt deren Tempo ab, sich auf neue Situationen einzustellen?

Boris Bajic: Ja, natürlich. Es ist schwierig, mit den teilweise veralteten Systemen innovativ zu sein. Je stärker die Versicherer digitalisiert sind, desto effizienter sind sie auf dem Markt. Prozessautomatisierung unterstützen, mehr Daten für die Entscheidungsfindung nutzen, die einfache Integration und der modulare Aufbau - das sind die Schlüsselkomponenten, um aus einem trägen Tanker ein Schnellboot zu machen.

Bedenken Sie die Vorteile, wenn Sie neue Produkte in Tagen statt in Monaten einführen, quasi den Tarif neu erfinden oder einen Prozess im Handumdrehen ändern. Und dann vergessen Sie auch noch die sonst üblichen Kosten, weil Sie eine markterprobte und innovative Plattform wie unsere nutzen. Auf diese Weise diktieren führende Versicherer mit hohem Digitalisierungsgrad heute das Tempo der Branche und machen große Sprünge nach vorn.

So wie Ihre Kunden?

Boris Bajic: Ja. Wir statten unsere Kunden mit dem Werkzeug aus, das ihnen hilft, ihre gewünschten Änderungen selbst vorzunehmen, ohne dass wir involviert sind. AdInsure-Kunden wissen, dass Flexibilität und Innovation nicht zwangsläufig mit hohen langfristigen Kosten verbunden sind. Die meisten von ihnen haben das Potenzial für Einsparungen mit einer solchen konsolidierten Infrastruktur erkannt. Niedrigere Kosten und höhere Effizienz sind zwei unserer Hauptziele für jedes Projekt, das wir in Angriff nehmen.

Womit wir wieder bei der Flexibilität wären. Beim Management der Projekte verlassen sich Ihre Teams auf agile Prinzipien. Ist Agilität das, was auch Versicherer mehr anstreben sollten?

Boris Bajic: Die Versicherungsbranche ist die agilste Branche, die es gibt. Lassen Sie sich von niemandem etwas anderes erzählen. Zu oft wurde in der Vergangenheit etwas als „Ende der Versicherung, wie wir sie kennen" angekündigt - und ich spreche hier nicht nur von der Blockchain. Vor dreißig Jahren glaubten die Menschen, dass das Internet dem Versicherungsgeschäft ein Ende bereiten würde, und sehen Sie, was passiert ist: Die Versicherer haben sich einfach auf diese „neue Sache" eingelassen, und jetzt machen sie mehr als 65 Prozent ihrer Verkäufe über Online-Vertriebskanäle.

Heute, mit moderner Technologie, Klimaveränderungen, Trend- und Verhaltensänderungen, tauchen jeden Tag neue Risiken und Aufgaben auf. Moderne Versicherer erkennen sie und schaffen innerhalb weniger Wochen perfekte Produkte. Das ist es, was ich als Agilität bezeichnen würde. Manche sagen ja, Agilität sei eine Denkweise. Aber wir wissen, dass es sich eher um eine Strategie handelt, die von der Technologie getrieben wird, zum Nutzen der Produkte. (-el / www.bocquel-news.de)

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