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Konzepte und Kriterien

AGCS: Mehr Cyberschäden werden immer teurer

20. November 2020 - Durch die Corona-Krise ist die globale Wirtschaft stark gebeutelt. Hacker nutzen die Krise für raffinierte Cyber-Attacken auf Unternehmen. Dabei sind die Varianten Ransomware- und DDoS-Attacken besonders gefährlich für Unternehmen. So geht es aus der aktuellen AGCS „Trends in Cyber-Risk“ Studie hervor.

Die AGCS-Analysten betrachteten mehr als 1.700 Cyberversicherungsschäden weltweit: Externe Ereignisse wie DDoS-Angriffe verursachen 85 Prozent der Schadensummen, aber interne Vorfälle wie menschliches Versagen oder Systemausfälle sind bei weitem der häufigste Auslöser – wenn auch mit geringeren finanziellen Auswirkungen.

Betriebsunterbrechung ist der Hauptkostentreiber von Cyber-Schadenfällen. Stehen Daten oder Dienste nicht bereit, kann sich das angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Online-Verkäufen erheblich auf Umsätze auswirken.

Anstieg von Lösegeld-Angriffen, hohe Kosten infolge großer Datenlecks und Sicherheitslücken durch Arbeiten im Home-Office in der Covid-19-Pandemie stellen zukünftige Cyberrisiken dar.

Zwar führen externe Angriffe auf Unternehmen zu den teuersten Cyberversicherungsschäden. Fehler von Mitarbeitern und technische Probleme sind hingehen zahlenmäßig die häufigste Ursache für Schadenfälle in der Cyberversicherung. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Bericht der Allianz Global Corporate & Specialty (www.agcs.allianz.com).

„Managing The Impact Of Increasing Interconnectivity – Trends In Cyber Risk“.
Die Studie analysiert 1.736 cyberbezogene Versicherungsansprüche im Wert von 660 Millionen Euro (770 Millionen US-Dollar), an denen AGCS und andere Versicherer zwischen 2015 und 2020 beteiligt waren.

„Schäden durch Distributed Denial of Service (DDoS) oder Phishing- und Ransomware-Angriffe machen heute einen Großteil des Schadenvolumens in der Cyberversicherung aus“, sagt Catharina Richter, globale Leiterin des Allianz Cyber Kompetenzzentrums.

„Aber obwohl Cyberkriminalität die Schlagzeilen beherrscht, sind es vielfach alltägliche Systemausfälle und menschliche Fehler, die Unternehmen große Probleme bereiten, selbst wenn ihre finanziellen Auswirkungen meistens nicht so gravierend sind. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen deshalb zusammenarbeiten, um das Bewusstsein für diese Gefahren zu schärfen und die Cyber-Resilienz zu erhöhen.“

Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen zusammenarbeiten, um Cyber-Resilienz zu erhöhen
Die Zahl der Cyberversicherungsschäden, die AGCS gemeldet wurden, ist in den letzten Jahren stetig gestiegen: von 77 im Jahr 2016 auf 809 im Jahr 2019. Im Jahr 2020 wurden der AGCS in den ersten drei Quartalen bereits 770 Schäden gemeldet. Dieser stetige Anstieg der Schadenfälle ist zum Teil auf das Wachstum des globalen Cyberversicherungsmarktes zurückzuführen, der sich nach Schätzungen von Munich Re derzeit auf 7 Milliarden US-Dollar beläuft. AGCS startete 2013 mit dem Angebot von eigenständigen Cyberversicherungen und erwirtschaftete 2019 weltweit mehr als 100 Millionen EUR an Bruttoprämieneinnahmen in diesem Segment. Zugleich verweist die Studie darauf, dass in den letzten fünf Jahren die durchschnittlichen Folgekosten durch Cyberkriminalität für betroffene Organisationen um rund 70 Prozent auf 13 Millionen US-Dollar gestiegen ist und Sicherheitsverletzungen um rund 60 Prozent zugenommen haben (Accenture).

Cyberschäden, die auf externe Vorfälle wie DDoS-Angriffe oder Phishing-/Malware- oder Ransomware-Kampagnen zurückzuführen sind, machen dem Bericht zufolge den Großteil der Schadensummen (85 Prozent) aus, gefolgt von böswilligen internen Aktionen (9 Prozent) – die zwar selten sind, aber kostspielig enden können. (-ver / www.bocquel-news.de)

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